Bangldesh


Ein unwahrscheinliches Land

Bangladesh
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Das größte Flussdelta der Welt: Die Sundabarns

Gewaltige Ströme kommen hier zusammen und münden im Golf von Bengalen: Der Ganges, der Brahmaputra und der Meghna haben hier ein Delta von 10.000 qkm geschaffen. 4000 qkm liegen davon in Indien, 6000 gehören zu Bangladesh.

 Die Flüsse müssen auch die gewaltigen Monsunregen der gesamten Südflanke des Himalayas aufnehmen. Wenn dann noch Cyclone  von Süden kommend den Ablauf behindern, gibt es hier keinen trocknen Flecken mehr.

Zwar sind Teile zu Nationalparks - sowohl in Inden als auch in Bangladeh - erklärt worden, aber bei dem Bevälkerungsdruck der beiden Länder scheint das nicht viel zu nutzen. Auf stundenlangen Fahrten waren keine Mangroven mehr zu sehen. Die sind das wertvollste, was in so einem Gebiet wächst, es am Leben erhält. Sind sind aber großflächig abgeholzt worden.
Hier eine Satellitenaufnahme des Gangesdeltas, 6.000 qkm davon Sundarbans genannt. Das war oder ist die Heimat der Bengaltiger. 300 der mächtigen Katzen sollen hier noch leben -
gezählt an Hand der Spuren. Allein: der Autor glaubt es nicht! Das dichtest besiedelete Land der Erde soll gut sein für 300 Tiger
und ihre Beute - ein schier unermeßlicher Futterbedarf! - noch Platz haben? Hier, wo jede Sandbank, wenn sie auch nur 5 cm aus dem Wasser schaut, sofort für Reisanbau und ab 7,5 cm über der Wasseroberfläche zu Wohnzwecken genutzt wird? Jetzt spinnen sie aber! Der eingesperrte Kerl da oben kann eigentlich zufrieden sein, er, im Tierpark Friedrichsfelde zu Berlin. Seine Heimat liegt in dem dunklen Teil des Bildes links oben, zwischen Indien und Bangladesh.
Gezeitenabhängige Entwässerungsgräben überall. Die „Brücke“ besteht nur aus einer Bambusstange und einem Geländer auf einer Seite.
Das soll nun das Reich des Bengalischen Tigers sein? Hier kann ja nicht mal ein Hund überleben! Überall Wasser mit meterdickem Schlamm auf dem Grund. Hier war also einst
der größte Mangrovenwald der Erde? Wieder ist ein Jugendtraum zu begraben.

Nicht selten schimmert Öl auf der
Wasseroberfläche, abgelassen von den Seelenverkäufern im Hafen von Mungla.
Wenn es irgendwo weit weg im Himalaya kräftig regnet - in der Monsunzeit schon mal monatelang - bringen die drei riesigen Ströme Ganges, Brahmaputra und Meghna so viel Wasser in das größte Flussdelta der Erde, dass hier wirklich jeder nasse Fü.e bekommt. Wenn dann noch zeitgleich ein Cyclon von Süden her, vom Golf von Bengalen auch noch Wasser in das Deltasystem hereindrückt und somit das Ablaufen der Flüsse verhindert, gibt es Tote.
Der rotblühende Baum drüben war der einzige Farbtupfer auf vielen 100 km!
Reger Fährbetrieb an einem der vielen Flußarme bei Mungla
Viel darf das Wasser nicht steigen. Sonst gibt es nasse Füße. Auch der Wind darf nicht sonderlich auffrischen. Die 4 seitlichen Holzstämmchen reichen gerade für den Abendwind. Ein Cyclon erreicht aber Windgeschwindigkeiten von 250km/h. Wo bleiben die Bewohner der Sundabarns dann nur?
Zwar soll die Regierung Shelter gebaut haben, zu
sehen war aber nie einer dieser Betonbunker auf
Stelzen, der sowohl Hochwasser als auch alle Stürme aushalten kann.
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