Brandenburg

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Brandenburger Kaleidoskop

Caputh

Wappen von Caputh

Südwestlich von Potsdam in nur 5 km Entfernung liegt im Landkreis Potsdam-Mittelmark von Brandenburg das Dorf Caputh (Ende 2008: 4546 Einwohner) an den Ufern des Schwielow- und des Templiner See. 

Durch beide Seen fließt die Havel, die hier ihren südlichsten Punkt erreicht. Der Schwielowsee ist über 5 km lang, und, wie alle Seen der Mittleren Havel, nicht sehr tief, im Mittel nur 2,8 Meter.

Karte aus Wikipedia

Schloss Caputh

Schloss Caputh, Rückseite

Chronik

Schloss Caputh, Seeseite

Urnenfeldkultur (Späte Bronzezeit (ca. 1300 - 800 v. Chr.): Goldene Grabbeilagen belegen eine frühe Besiedlung

Das Schloss Caputh ist einzigartig in Brandenburg. Es gibt kein weiteres erhaltenes Schloss aus dem Frühbarok im Land.

1608: wurde ein Jagdschloss errichtet.

1317: erste urkundliche Erwähnung

1662: Das Schloss geht vom Großen Kurfürst Friedrich Wilhelm auf Philppe de la Chieze über. Der errichtet das Schloss im Stile des Frühbarok. So ist es heute noch erhalten.

1671: Der Kurfürst erhält es zurück. Es wird der Sitz der Kurfürstinnen und Prinzessinnen.

1673: Das Schloss wird erweitert und bekommt

1687-1694: eine neue Innenausstattung

8. Juli 1709: Dreikönigstreffen. König Friedrich I. von Preußen soll von Kurfürst August der Starke von Sachsen und von König Friedrich IV. von Dänemark überzeugt werden in den Großen Nordischen Krieg gegen Schweden einzutreten. Heraus kommt aber nur ein Freudschafts- und Neutralitätsvertrag.

1720: Der Fliesensaal mit 7500 holländischen Fayenzefliesen entsteht.

1820: Die Caputher Dorfkirche wird als baufällig und als zu klein beschrieben.

Ein schöner, derzeit leicht verwilderter Park umgibt das Schoss.

Linnés Handschrift ist leicht zu erkennen.

1820: Generalleutnant August von Thümen (Geschlecht derer von Thümen in Brandenburg seit 1281 nachgewiesen) erwirbt das Gut Caputh samt Schloss nach dem Ausscheiden aus dem Militärdienstes. Er war u. a. Stadtkommandant von Berlin. 

1820: Peter Joseph Lenné gestaltet den Park.

1838: Eine Orgel aus dem Waisenhaus in Oranienburg wird in die Dorfkirche eingebaut.

1850: Friedrich August Stüler erhält den Auftrag für einen Neubau der Dorfkirche. Die wird am

8. Februar 1852 durch König Friedrich Wilhelms IV. eingeweiht.

1883 erhält die Kirche eine Glocke von einem Hugo Collier aus Berlin.

19. Jh.: Caputh hat eine Bedeutung als Schifferdorf für den Umschlag der Ziegel aus denen Berlin erbaut wird. Viele Ziegeleien liegen in der Zauche und im Havelland. Hier werden sie für den weiteren Wassertransport nach Berlin umgeschlagen.

1909: Der Südwestflügel des Schlosses wird angebaut.

1908: Das Schloss wird an die Familie von Willich vererbt.

1929: Albert Einstein lässt sich ein Sommerhaus bauen, dass er nur 3 Jahre besuchen konnte.

"Drachenbank"

Das Dorf ohne dieses kleine Schloss? Undenkbar!

Ausblicksmöglichkeit

1932: Albert Einstein kommt von einer USA-Reise nicht mehr zurück.

1935: Die Nazis enteignen das Sommerhaus. Es geht in den Besitz der Gemeine Caputh über.

1945: Das Schloss steht leer.

1949-1989: Nach Zwischennutzung als Berufsschule für Fotografen und Blumenbinder lässt die DDR das Schloss vollkommen verwahrlosen.

31.12.2002: Das Dorf Caputh wird mit Ferch und Geltow zur Gemeinde Schwielowsee zusammen gelegt. Bestimmt nicht freiwillig...

2002: Zwei Urenkelinnen des Generals August von Thümen lassen das Schloss wieder herstellen.

2005: Das Sommerhaus von Albert Einstein ist renoviert und kann besichtigt werden.

Das Kavaliershaus ist heute ein beliebtes Ausflugsrestaurant. Hier legen die Ausflugsdampfer an. Hier wird geheiratet, finden Veranstaltungen statt.

Blick vom Anleger am Kavaliershaus über den Schwielowsee (400mm-Tele, aus 2 Aufnahmen zusammengesetzt)

Bauernhaus

Direkt am Schloss

Caputher Dorfkirche

Die Ortskirche Capuths

Kirche und Schlosshof dienen heute unter anderem als Spielstätte für Barock-Konzerte im Rahmen der Caputher Musiken, die jährlich von April bis Dezember stattfinden.

Einsteins Sommerhaus in Caputh

Einsteins Sommeridyll im Bauhausstil sieht aus wie neu. Leider auch von innen, jedes Flair ist abhanden gekommen im Laufe der Zeit und an Einstein erinnert schon gar nichts.

Der verbat sich auch, aus seinem Sommersitz ein Museum zu machen. Das ist in Caputh zwischen Kirche und Schloss zu besichtigen.

Ferch

Geltow

Über das Caputher Gemünde, eine Engstelle der Havel zwischen dem Templiner See und dem Schwielowsee, gibt es seit mehr als 150 Jahren die Fähre Caputh. Diese verbindet Geltow mit Caputh.