Sanssouci

1750-1801
Sanssouci
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Chinesisches Teehaus

Das Gebäude und die Sichtachsen im Park

Südseite
September 2009
Das Chinesische Haus oder Teehaus entstand nach Plänen von Johann Gottfried Büring in den Jahren 1754 bis 1756. Es ist das exotischste im gesamten Park. 

Nun war aber zur Zeit Friedrich II. nicht gerade viel über China bekannt. Zwar hatte sein Vater, Friedrich I., der “Soldatenkönig“, eine Vorliebe für alles Holländische nicht zuletzt durch die Verwandtschaft der Hohenzollern mit dem Haus Oranien-Nassau und eine Reise nach Amsterdam. 

Schon im 17. Jh., dem „Goldenen Zeitalter der Niederlande“, beherrschen sie die Hälfte des Welthandels. Von ihnen kamen die ersten Berichte über China nach Preußen. Und die müssen meistens mündlicher Art gewesen sein.

Ganz arm dran müssen die Bildhauer Johann Peter Benkert und Johann Matthias Gottlieb Heymüller gewesen sein. Sie sollten die vielen Figuren schaffen und die sollten wie Chinesen aussehen - nur hatten sie noch nie einen Chinesen gesehen.

So nahmen sie in ihrer Not eben Modelle aus der Umgebung und so kommt es, dass ihre Werke nicht nur allerlei fantasievolle Kopfbedeckungen und ziemlich europäische Gesichter haben. 

Genau so erging es ihnen mit den exotischen Früchten. Nie hatte jemand eine Ananas oder eine Melone gesehen. Man sehe sich mal die Ergebnisse auf den Bildern unten an. Ihre Vorstellung von einer Ananas steckt vorsichtshalber in einem Korb und müsste 20 kg gewogen haben. Dagegen hat die Melone die Größe einer Birne.

Egal, was müssen die goldglänzenden Figuren damals für einen Eindruck gemacht haben. Genau wie heute noch. Was verblüfft: Alle Figuren sind aus Sandstein gefertigt. Das da die Vergoldung hält! Nur der Mandarin auf dem Dach ist aus Kupfer.
Winterfest
November 2013
September 2009
Dieser Weg ist wieder so eine überraschende Theaterinszenierung. Er führt vom Südwesten, von der Meierei kommend, auf das Chinesische Teehaus zu - und man sieht das Gebäude erst, wenn man unmittelbar davor steht. Eine paar Windungen und dichtes Gebüsch sorgen für eine gelungene Überraschung.
Die Südseite mit der Figur der Kastagnettentänzerin
September 2009
Mai 2007
Lange Sichtachsen auf die Westfassade
Mai 2007
Oktober 2008
Mai 2007
Blick über die Wiesen- oder Mondbrücke mit dem schmiedeeisernen Geländer, gebaut 1880.

Figurengruppen

Gruppe auf der Ostseite
Juli 2014
Die Ostseite des Chinesischen Hauses, oder, wie es meistens genannt wird, des Chinesischen Teehauses. Zwar wurde hier nie Tee gekocht, aber Chinesen bringt man halt mit Tee trinken in Verbindung,
Ja, da gibt es etwas zu sehen. 12 Einzelfiguren stehen an der Fassade und 30 Schlusssteinköpfe über den Fenstern funkeln in der Sonne. 12 goldene Palmen stützen das Dach an drei Seiten.

Der Höhepunkt aber sind die 6 Gruppen zu drei Figuren auf der Ost-(Bild oben), West- und Nordseite (Bilder unten).
Mai 2007
Links die Gruppe der Tee kochenden Chinesen, rechts die der Teetrinker.
Juli 2014
Mai 2007
Gruppe der Tee kochenden Chinesen
Gruppe der Tee trinkenden Chinesen
Mai 2007
Gruppe der Tee trinkenden Chinesen
Gruppe auf der Westseite
Gruppe der Ananas essenden Chinesen
Mai 2007

Fassadenskulpturen

Gruppe der Melonen essenden Chinesen
Juli 2014
Gruppe auf der Nordseite
Mai 2007
Sobald die Winterverschalung wieder entfernt ist, wird noch mal eine Aufnahme gemacht, auf der der Falke auch wirklich zu sehen ist. Damals, im Mai 2007, ging es nur darum, das Gold vor dem dunklen Grün wirkungsvoll  in Szene zu setzen. Vom Falken wusste man da noch gar nichts.

Im Dezember 2016
Gruppe der Falkner, Chinesen
Mai 2007
Gruppe der Kaffee trinkender Chinesen
Figur auf dem Dach
Oktober 2008
Auch das Bild vom sitzenden Mandarin ist hier nur Platzhalter und wird neu gemacht. 
Oktober 2008
Einer von 30 Schlusssteinköpfen über den Fenstern
Einzelfiguren
Oktober 2008
Die Kastagnettentänzerin und die Geigenspielerin auf der Südseite
Oktober 2008
Oktober 2008
Kastagnettentänzerin
Kastagnettentänzerin
Oktober 2008
Oktober 2008
Schellenspieler
Harfistin
Teeküche
September 2009
September 2009
Die Teeküche
Die Teeküche des Chinesischen Teehaus, keine 100 m südlich.
Natürlich wurde im Chinesischen Teehaus nie ein Tee gekocht. Dafür baute 173  der selbe Baumeister diese Haus als Teeküche für das Chinesischen Teehaus.

1786 wurde es als Wohnhaus umgebaut. Fast einhundert Jahre später, 1886, benötigte man noch mehr Wohnungen und baute das Obergeschoss um. Dafür wurde das Walmdach gegen das Mansardendach ausgewechselt.

Noch heute ist es bewohnt. Die Katze vor der Tür will rein…
Das Rauchgefäß passt nicht ganz so zu China. Aber immer hin stammt es aus Ostasien. Es ist ein Staatsgeschenk. 

Der König von Siam, Chulalongkorn, (heute Thailand) hat es 1897 auf seiner ersten von zwei Europareisen mitgebracht. Er besuchte seinen Sohn der in Heidelberg studierte und dort eine Deutsche heiratete.
Rauchgefäß