Gesamthöhe der Siegessäule: 66,89 m
Höhe der Viktoria: 8,30 m
Gewicht der Viktoria: 35 t
Entwurf: Friedrich Drake, 1864
Bronzeguss: Gladenbeck, Berlin
Restaurierungen: 1954, 1989, 2011
Höhe der Plattform über Grund: 54 m
Anzahl Stufen: 285
Der 4. Ring wurde 1938/39 hinzugefügt
In den Kannelierungen vergoldete Girlanden
Höhe: 7,5
Höhe: 7 m
Je Ring stehen 20 der in 3 Kriegen
erbeuteten und vergoldeten Kanonenrohre.
Die Ringe sind jeweils 7 m hoch. Der Durchmesser der unteren Säule beträgt 6,7 m und verjüngt sich nach oben.
Die Siegessäule entstand nach Entwürfen von Johann Heinrich Stark 1865 - 73.
Die Säule steht auf einer achtstufigen
Plattform mit 18 m Kantenlänge und
einer Höhe von 7,20 m.
Das würfelf.rmige Mittelteil wird Karton
genannt und ist mit Glasmosaiken des
Geschichtsmalers Anton von Werner
verziert.
Die 16 toskanischen Säulen sind 4,7 m hoch.
Der Sockel ist mit poliertem roten Granit
verkleidet. In denen sind 4 12 m lange
Reliefs eingelassen.
Gegen Dänemark 1864
Dauer: 1. Februar - 30. Oktober
1864
Ursache: Es war der 2. Krieg gegen die Dänen. Die hatten sich im Herzogtum Schleswig (als Lehen) und in Holstein und Lauenburg (als Staaten des Deutschen Bundes festgesetzt.
Entgegen dem Londoner Protokoll
von 1852 wollten sie aber
Schleswig 1863 in den dänischen
Kernstaat integrieren.
Bismarck gelang es auf dem
Bundestag am 23.11.1863
Österreich, Preußen, Sachsen und
Hannover für die Besetzung der
dänischen Gebiete einzubeziehen.
Dänemark ließ Ultimaten
verstreichen und so griff
Generalfeldmarschall Friedrich Graf von Wrangel - von den Berlinern liebevoll "Papa Wrangel" genannt - mit österreichischen und
preußischen Truppen bei
Rendsburg an.
Die Dänen hatten sich im Danewerk zunächst gut verschanzt, mussten es aber schließlich unter Zurücklassen der Artillerie aufgeben. Sie verschanzten sich schließlich in den Düppeler Schanzen unweit Sonderborg.
Hier kam es am 18. April zur
entscheidenden Schlacht, nachdem die 10 Befestigungen mit
modernsten Geschützen
(Kruppkanonen) tagelang sturmreif
geschossen worden waren.
Es gab noch viele Gefechte. Die
Preußen waren aber bis in den
Norden Jütlands vorgerückt und so
mussten die Dänen unter
ungünstigen Bedingungen im
Oktober 1864 dem "Frieden von
Wien" zustimmen.
Erste Planungen für die
Siegessäule begannen.
12. November 2008, 10 Uhr; Canon EOS 5 D; Canon Lens EF
400mm; 1:4, DO IS, UMS; f6,3; 1/800 sek, 100 ISO
Gegen Österreich 1866
Keine Kriegserklärungen:
Einmarsch Preußens in das von
Österreich besetzte Holstein am 7.
Juni 1866 bis zum Frieden von Prag am 23. August 1866.
Da Preußen Gefahr lief, von
Österreich und seinen Verbündeten
in die Defensive zu geraten, verließ
es den Deutschen Bund.
Am 3. Juli 1866 fand die
entscheidende Schlacht bei
Königgrätz statt und Europa war
über den schnellen Sieg Preußens
nicht gerade erfreut.
Generalstabschef Helmut Graf von
Molkte hatte Telegraf und
Eisenbahn zur Verfügung und
schlug die bis dahin größte
Umfassungsschlacht der
Kriegsgeschichte. Er konnte
200.000 Soldaten in ungeahnter
Geschwindigkeit nach Nordböhmen
heranführen.
Die Österreicher verloren nur
Venetien an Italien, aber Preußen
annektierten die verbündeten:
Hannover, Kurhessen, Frankfurt
und Nassau. Preußen reichte jetzt
von der Memel in Ostpreußen bis
an den Rhein: 1000 km.
Der Friede von Prag war das Ende
des Deutschen Bundes. Preußen
und 21 weitere Staaten gründete
den Norddeutschen Bund.
Ministerpräsident und Kanzler Otto
von Bismarck war auf dem Weg zur
Einigung Deutschlands.
Die Siegessäule wurde wieder
umgeplant.
Gegen Frankreich 1870/71
Dauer: 19. Juli 1870 - 10. Mai 1871
Ursache: Frankreich wollte
unbedingt einen Hohenzollern auf
dem spanischen Thron verhindern,
Bismarck provozierte (Emser
Depesche) und Frankreich unter
Napoléon III erklärte König Wilhelm I. den Krieg.
Der Norddeutsche Bund unter
Führung Preußens mit
Unterstützung Bayerns,
Württembergs und Badens hatte
300.000 Mann bei Kriegsbeginn
(bei Kriegsende ca. 1 Mio.),
Napoleon III. eine Berufsarmee von 400.000 Mann.
Es unterschätzte die militärische
Schlagkraft der freiwilligen Armee
des Bundes aber gewaltig.
Die Großmacht Frankreich hatte
Jahrhunderte lang die deutschen
Kleinstaaten gegeneinander
ausgespielt.
Da es aber angriff, konnte Bismarck mit dem Bund die süddeutschen Staaten zur Bündnistreue verpflichten und der Rest Europas sah keinen Grund einzugreifen.
Preußen war dank guter Planung
und des guten Schienennetzes
schneller in der Lage, gut
ausgerüstete Truppen an die Front
zu bringen. Der Angriff am 2.
August wurde abgewehrt. Schon
am 4. (Weißenburg) und am 6.
August (Spichern und Würth) verlor Frankreich entscheidende
Schlachten.
Elsass und Lothringen fielen an die Angegriffenen und nach der
Schlacht von Sedan (30. August)
war das Ende des Kaiserreiches
besiegelt. Die 3. Republik setzte
den Krieg fort.
Das sich König Wilhelm !. im
Spiegelsaal von Versailles am 18.
Januar 1871 auf Betreiben
Bismarcks zum Kaiser krönen ließ,
war eine riesige Demütigung.
In Paris kam es zum Aufstand (18.
März 1871) der Commune de Paris, einem der blutigsten Bürgerkriege überhaupt.
Frankreich verlor nicht nur Elsass-
Lothringen, musste auch noch 5
Milliarden Francs zahlen. Das war
der Auslöser des Gründerzeitbooms, das Deutsche Reich wurde dadurch zur größten Binnenwirtschaft der Welt.
Eine dürftige Darstellung zwar, aber schließlich geht es hier nur um die Siegessäule.
Die Siegessäule wurde gebaut.
Abriss der Siegessäule?
Kaum war der Alliierte Kontrollrat
nach dem Ende des 2. Weltkrieges
gegründet und die Alliierte
Kommandantur für Berlin, forderten die Franzosen sofort den Abriss der Siegessäule.
Amerikaner und Briten waren
dagegen, die Sowjets enthielten
sich.
Zuvor hatte man sich zwar darauf
geeinigt, alles Kriegerische bis 1914 im besetzten Deutschland zu tilgen, aber die Siegessäule war ja älter.
Trotzdem verschwanden von den
vier Reliefs im Sockel drei nach
Paris.
Immerhin haben wir uns jetzt seit
fast 70 Jahren nicht mehr die Köpfe eingeschlagen, aber mit der so vielbeschworenen Deutsch-
Französischen dauert es wohl noch ein paar Generationen...
Kriege sind eben leichter
anzufangen als Freundschaften zu
verordnen.