Vom Schloss Bellevue zum Hackeschen Markt
Nördlich des Straßenzuges 17. Juni / Unter den Linden
Südlich der Ziegelstraße
Ehemalige Frauenklinik der Frauenklinik
Jetzt Teil des Forums an der Museumsinsel: „Bauhaus“
Die Ziegelstraße ist die einzige Nebenstraße der Monbijoustraße. Sie überquert die Tucholskystraße und mündet in der Friedrichstraße. Es ist eine uralte Gasse, die es seit 1698 schon an dieser Stelle gibt. Den Namen hat sie von der Ziegelei, die mal hier am Ufer der Spree stand. Sie ist schmal. Da sie von Ost nach West verläuft und die Bebauung hoch ist, kommen hier wenig Sonnenstrahl her. Der Osten hatte nichts an den grauen Fassaden gemacht und so wirkte sie damals noch düsterer und leerer.
August 2007
Nordseite der ehemaligen Charité-Frauenklinik
Das Haus wurde 1925 bis 1927 im reinsten Bauhausstil erbaut. Art Déco-Expressionismus. Die Charité-Frauenklinik nutzte es. Der Autor kann sich zwar nicht direkt daran erinnern, aber er ist in dem Haus geboren.
Jetzt nennt es sich „Das Bauhaus“ und wurde gerade denkmalgerecht vom Architekten Sir David Chipperfield (und Patzschke & Partner) wieder als Teil des „Forum an der Museumsinsel“ hergerichtet.
April 2020
Hier auf der Südseite lagen die Krankenzimmerder Charité-Frauenklinik
Die Geschichte der Frauenklinik der Charité von 1710 bis 1989 ist hervorragend in einer Dissertation von
Yvonne Schwittai aus dem Jahre 2012 hier nachzulesen.
Es sind historisch Fotos enthalten. Sie zeigen u. a., dass die Pavillons mit überdachten Gängen verbunden waren und die OP-Säle der Ida-Simon-Klinik.
Wenn alle Doktorarbeiten so geschrieben wären, müsste man viel mehr davon lesen wenn einem ein Thema wie dieses hier interessiert. Hier ist Geschichte geschrieben worden.
Jetzt ist der Campus nur noch zum Geldverdienen da.
Welch ein Abstieg.
August 2007
Juli 2021
In der ehemaligen Geburtsklinik der Charité scheint noch einiges leer zu stehen. Aber an der Südseite des Hauttelegrafenamtes, wo ein Hotel entstehen soll, fallen die ersten Gerüste.
Mai 2021
Juli 2022
Was Neues? Nee, Leerstand!
(gehört NICHT zum Forums an der Museumsinsel)
Dezember 2006
Dezember 2006
Ehemalige Höhere Mädchenschule, Ziegelstraße 12
Gedenktafel
Heute werden die schönen Gebäude von der Humboldtuniversität genutzt. Mitte des 19. Jhdt. stand hier noch eine Bleichzucker. und Stärkefabrik
Die Häuser wurden 1882 nach Plänen von Gropius und Schmieden errichtet. Über dem Torbogen steht noch die Inschrift „Chirurg: Poliklinik“.
Von 1874 bis 1940 befand sich hier das Lyzeum, die erste höhere Schule für Mädchen in Berlin. Gegründet wurde die Schule schon 1839 in der Oranienburger Straße 69. Mit der Namensgebung haben es die Deutschen:
1913: Städtisches Luisen-Lyzeum
1928: Städtisches Luisen-Oberlyzeum
1938: Luisenschule
Eine Verwandte hat sie noch besucht. Sie fiel dadurch auf, dass sie noch in hohem Alter fließend Französisch, Englisch und Latein sprach. Bei heutigen Schülern hapert es oft sogar mit der deutschen Sprache.
Die Schule hatte eine Aula, 21 Klassen- 27 Nebenräume, eine Turnhalle, sogar innenliegende Toiletten.
„Chirurg: Poliklinik“ steht noch über dem Tor
Bild von der Spreeseit fehlt
Juli 2021
Die Wörter „Charm“ und „DDR“ passen einfach nicht zusammen
Nördlich der Ziegelstraße
Zwischen Oraninebuger-, Monbijou-, Tucholsky- und der Ziegelstraße
Komplex der ehemaligen Reichspost
jetzt: Forum an der Museumsinsel
Ehemaliges Fernsprechamt, Haupttelegrafenamt, Logenhaus
Mai 2021
Ernst Freiberger, Bäckerssohn aus Bayern, entwickelt das Forum an der Museumsinsel und die ehemalige Frauenklinik der Charité, quasi alle Gebäude zwischen Spree und Oranienburg Strasse, zwischen Tuchholsky- und Monbijoustraße.
Ein paar Kleinigkeiten gehören schön noch dazu. Die Humboldtmühle in Tegel, das Bürogebäude im Spreebogen (1999-2015 Sitz des Bundesinnenministerium), 13 Fachkliniken, usw.
Vielleicht bricht ja die Coronakrise auch Spekulanten mal das Genick. Dieser ganze Komplex zwischen Tuchosky-, Oranienburger-, Monbijoustraße und Spree riecht förmlich nach Spekulation. Und das es spekulativ ist, ist an der Bebauung des ehemaligen Pakethofes zu sehen. Da werden noch zwei große Pavillons hingebaut. Hätten die benötigten Räume nicht in den riesigen Baukörpern untergebracht werden können? Plätze machen eine Stadt aus, nicht größtmögliche Rendite.
Nach der Wende fiel der gesamte Komplex einschließlich des Fernmeldeamtes an der Tucholskystraße an die Deutsche Telekom. Die schaltete 1992 jede Technik ab und gab die ziemlich heruntergekommenen Gebäude weiter an ihre Tochter DeTeImmobilien (jetzt STRABAG).
DeTeImmobilien verkaufte alles 2001 an Investoren, wie es hieß. Und dann geschah natürlich erst mal nichts. Üblich, der Wert kann ja steigen!
Ehem. Haupttelegrafenamt (HTA), Monbijoustraße 1
Nordseite HTA, Oranienburger Straße 72?
Das Haus war, wie die Kuppel der Synagoge gegenüber, im Krieg grau übermalt.
Auch das gab der Oranienburger Straße in der DDR-Zeit das düstere, trostlose Aussehen.
Dez. 2006
Das ehemalige Haupttelegrafenamt
Juli 2021
Im Krieg war das Haus grau angemalt. Das ist jetzt weg.
Dez. 2006
Vorne im Bild die Oranienburger Straße mit dem Haupteingang des HTA mit der Hausnummer 73-76, die Nordseite. Nie nach dem 2. Weltkrieg sah dieses düstere Gebäude anders aus, grau und düster.
Links auf dem Bild oben die Ostseite des HTA firmiert als Monbijoustraße 1.
Von der Eröffnung des monumentalen Gebäudes 1916 bis 1992 diente es als Telegrafenamt. Im Kellergeschoss war eine der größten Rohrpostanlagen der Welt untergebracht.
Das Rohrpostnetz wuchs bis 1940 auf eine Länge bis 400 km an. Es beförderte bis zu 8 Millionen Sendungen im Jahr. Telegramme, Briefe bis 20 gr. und Postkarten konnten so schnell und ohne Personalaufwand zwischen 79 Postämtern in Berlin befördert werden. Die Anlage war bis 1986 in Ostberlin in Betrieb.
steht über der Tür des Haupteingang des ehem. Haupttelegrafenamtes in der Oranienburger Straße 73-76.
Ostseite HTA, Monbijoustraße 1
Aug. 2007
Die Ostseite des ehemalige Haupttelegrafenamts Monbijoustraße 1.
März 2022
15 Jahre später. Ist hier ein Hotel in Sicht?
Südseite HTA, Ziegelstraße
Die Ostseite des ehemalige Haupttelegrafenamts Monbijoustraße 1.
Die Südseite des ehemaligen Haupttelegrafenamtes Monbijoustraße 1 Ecke Ziegelstraße
März 2020
13 Jahre später
Dez. 2004
Juli 2021
Die ersten Gerüste fallen
Juli 2022
Noch immer Leerstand. Bestimmt ist der Investor so reich, dass ihm das nichts ausmacht. 10 Jahre Leerstand? Na und? Wird schon. Die Stadt ist ihm doch völlig egal.
Westseite HTA
Mai 2021
Haupttelegrafenamt, Westseite
Die Südseite des ehemalige Haupttelegrafenamt Monbijoustraße 1, Ecke Ziegelstraße.Wird jetzt jetzt gebaut. Ob das nach der Coronakrise noch gebraucht wird?
Rohrpost im Haupttelegrafenamt (HTA)
Was muss das im November 1865 für Berlin eine Sensation gewesen sein als die Rohrpost den Betrieb aufnahm. Plötzlich war es möglich, Informationen schneller in der Stadt zu versenden, als man selber reisen konnte.
Und das dieses Rohrpostnetz effektiv war, zeigen die Daten: In West-Berlin war es bis 1963, in Ost-Berlin gar bis 1976 in Betrieb, mehr als 100 Jahre.
Das Ende der Rohrpost wurde ab 1960 durch Telex abgelöst. Dann gab es ab ca. 1980 Telefax und schließlich eMail.
Noch 1955 hatte das Rohrpostnetz eine Streckenlänge von 65,6 km + preußisch genau 71 m. Da ging es noch durch alle Sektoren der 4 Besatzungsmächte.
Die maximale Länge erreichte das Netz 1940. Da war es 400 km lang.
April 1955
Ehemaliges Fernsprechamt
Mai 2021
Dieses Bauwerk dominiert den südlichen Teil der Tucholskystraße. Für heutige Berliner Verhältnisse unvorstellbar, wurde der Art-déko-Bau in nur 2 Jahren (1926-1927) aus gebrannten Klinker hochgezogen.
1981: 260.000 Telefone