Ordnung der Sperlingsvögel - Passeriformes
Unterordnung Grasmückenartige - Sylviodea
Familie Schwalben - Hrundinidae
Familie Schwalben - Hirundinidae
In der Ordnung der Sperlingsvögel und der Unterordnung der Singvögel hat die Familie der Schwalben zwei Unterfamilien mit 19 Gattungen und 83 Arten.
Bis auf die Polregionen sind Schwalben überall anzutreffen wenn auch einige Arten nur in engen Gebieten leben. Die Rauch- und die Uferschwalben sind beiderseits des Atlantiks Zugvögel und kommen also aus dem kalten Norden Kanadas und der USA im Winter hier nach Costa Rica zum überwintern.
In einigen Jahren, z. B. 2004, gab es sehr viele Schwalben. 2013 waren im selben Monat (Februar) kaum Schwalben zu sehen. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, heißt es. Aber gar keine Schwalben machen todtraurig!
Viele Schwalben an der Playa Hermosa 2004, keine mehr 2013
Rauchschwalbe - Hirundo rustica Linnaeus, 1758
Engl.: Barn Swallow; Span.: Golondrina ribereña
Viele Schwalben an der Playa Hermosa 2004
Die Rauchschwalben, weit verbreitet in der Alten und Neuen Welt, erreichen, wie die meisten Schwalbenarten, hier nur eine Größe von 13 cm (Quelle: The Birds of Costa Rica, Seite 236). Bei uns scheinen sie mit 19 bis 22 cm bei einer Spannweite bis zu größer zu 34 cm zu sein (Quelle: Wikipedia).
Mit ihrer rötlich gefärbten Brust und den spitz auslaufenden Flügelspitzen sind sie noch am leichtesten zu erkennen.
Unterschiedliche Arten? Wahrscheinlich aber nur unterschiedliches Alter.
Rauchschwalben im letzten Sonnenlicht auf ihrem Schlafbaum am Río Tárcoles 2006
Traurig! Nix mehr Natur. Die Schwalben müssen auf den Starkstromleitungen übernachten weil es keine Bäume entlang der Küste von Hermosa mehr gibt (Foto von 2004)
Ist das nicht traurig? An dem langen weg an der Küste in Hermosa entlang gibt es keine Bäume oder hohe Büsche mehr. Die Schwalben nutzen nach ihrer langen Reise aus dem Norden die Starkstromleitungen zum übernachten. Was das für ein blödes Gerede über die „Grüne Hölle“, über die urwüchsige und üppige Natur in Costa Rica ist!
Es ist genau so übel wie jetzt die Unterwasserwelt der Malediven und die 1500 km Korallenbleiche am Great Barrier Riff in Australien 2017: alles im Land hier ist zerstört.
Das Bild des überfüllten Nestes stammt aus Deutschland. Man, müssen Mücken nahrhaft sein!
Seltsam
Erstaunlich, dass die meisten Schwalben auf den Drähten Jungvögel sind. Nur selten sind voll ausgefärbte Vögel zu sehen. Aber die Rauchschwalben sind Zugvögel und brüten im Frühjahr im kalten Norden. Die Kälte würden die jungen Schwalben ja nicht überstehen und so sieht man sie in ihrem ersten Lebensjahr schon hier im tropischen Costa Rica. Die Rauchschwalben werden ungefähr 8 Jahre alt.
Uferschwalbe - Riparia riparia riparia (Linnaeus, 1758)
Engl.: Bank Swallow; Span.: Avión Zapador
Uferschwalbe ohne Ufer?
Es könnte eine junge Uferschwalbe sein. Der kurze schwarze Strich unterhalb der Kehle und die helle Brust deutet darauf hin. Da es auch ein Zugvogel ist und sie hier nicht brüten, braucht diese Art hier wohl auch keine steilen Uferböschungen zum Höhllenbau.
Mangrovenschwalbe - Tachycineta albilinea (Lawrence, 1863)
Engl.: Barn Swallow; Span.: Golondrina ribereña
Mangrovenschwalbe
Weltweit gibt es 80 Arten von Schwalben. Nur die Polarregionen haben sie nicht erobert. Von dem kecken Kerl, der sich auf das fahrenden Boot des Crocodile Man an der Mündung des Rio Tárcoles niedergelassen hat, gibt es hier gleich 3 Arten mit fast gleicher Färbung, aber nur die Mangrovenschwalbe lebt hier am Fluss und nur sie hat einen leichten weißen Strich an den Augen und eine schneeweiße Kehle – wenn man den „Birds of Costa Rica“ glauben darf.
Aber egal: Der Kerl ist einfach hübsch! Auf dem unteren Bild haben die Schwalben, wie immer kurz vor Sonnenuntergang, ihren Schlafplatz eingenommen.
Immer umkreisen die Schwalben die Boote. Die Theorie der Jungens vom Fluss ist, der Schweiß der Touristen locke die Mücken an. Alle Schwalbenarten leben schließlich von Fluginsekten. Komisch aber, alleine 2017 in den 5 Wochen war ich 20 mal auf dem Fluss. Nie war auch nur eine einzige Mücke zu sehen.
Ihr Lebensraum erstreckt sich von Mexiko bis Panama. Mangrovenschwalben sind zwar noch nicht als gefährdet eingestuft, aber mit dem Rückgang der Mangrovenwälder nimmt auch der bestand der Schwalben ab. Man nimmt an das es in diesem großen Gebiet nur noch eine halbe Million dieser Vögel gibt.
Die Schwalben sind gesellige Vögel. Kurz vor Sonnenuntergang sammeln sie sich in den Büschen am Flussufer. Die Schlafplätze behalten sie lange bei. Sie sind sowieso Standorttreu. Wenn sie brüten ist es mit der Geselligkeit vorbei. Sie beanspruchen dann ein eigenes Revier von 100 m vom Nest entfernt. Dort jagen sie nach Fluginsekten.
Die nachfolgende Aufnahme vom Februar 2013 zeigt eine junge Mangrovenschwalbe. Die Flügeldecken zeigen eine bräunliche Färbung. Aber der weiße Strich über den Augen ist ansatzweise schon zu erkennen.
Junge Mangovenschwalbe
Oben die Mangrovenschwalbe als junger Vogel , unten ausgewachsen im grün-blauem Federkleid. Geschlechtsunterschiede sind bei dieser Art nicht zu erkennen. Sie haben eine Körperlänge von 11-12 cm und wiegen dann ganze 14 Gramm.
Erwachsene Mangovenschwalbe
Sumpfschwalbe - Tachycineta bicolor (Vieillot, 1808)
Engl.: Tree Swallow; Span.: Golondrina Bicolor
Sumpfschwalbe
Fast schwarz ist die Sumpfschwalbe auf dem Rücken, Fällt genug Licht darauf, schimmert es Stahlblau. Auch sie ist ein Wintergast hier, der im nördlichen Nordamerika zuhause ist und dort brütet.
Sie werden 12-14 cm groß und wiegen dann bis zu 22 gr. Sie brüten 4 bis 6 Eier in nur 15 Tagen aus. Nach nur 30 Tagen sind die Jungvögel schon flügge. Es muss schnell gehen im hohen Norden... Sie ernähren sich von Inselten, die sie im Flug fangen. Beeren gehören auch zu ihrer Nahrung. Sie fressen sogar Lorbeeren, die sonst kaum ein Vogel verwerten kann.