I R A N

ab 1980

1964-1979

9

Iran    / 9

Shiraz

Bandar Abbas         Ahvas         Shush (Susa)

Shiraz

Gibt nicht viele Bilder. Ein Film wurde hier doppelt eingelegt, weil ein geistig Behinderter in die offene  Kamera gegriffen hat. Diafilme gab es nicht zu kaufen und wenn, dann war die Packung genau da beschädigt wo das Datum stand.
Text fehlt noch…
Eine Halle im Bazar von Shiras und ein Basarhof
Der Basar von Shiras ist der schönste im Land, nich so zusammengestückelt wie 4 Quadratkilometer in Teheran. Überall ist das Hämmern die Kupferschmiede auf den massiven Platten zu hören, in jeder Stadt und das schon immer. Mal müsste der Markt ja mal gesättigt sein. Touristen gibt es ja nicht. Die bekämen die großen und schweren Teller eh nicht in den Koffer.
Auch bei diesen Tabletts - dafür sind sie eigentlich zu schwer - also bei diesen Schmuck- oder Reisteller gibt es Qualitätsunterschiede. Hier wird jedes Muster per Hammer und Meißel hergestellt. Bei der billigen Variante liegt ein rundes Lederkissen auf dem Boden, das mit einer Teer- oder Bitumenmasse überzogen ist. Im warmen Zustand ist von einem guten Teller ein Negativabdruck reingepresst und davon wird mit einem Gummihammer eine Kopie gezogen. Sieht nicht so gut aus.
Die Teller werde, wie schon gesagt, für Reis genutzt. Aus angst, sich mit Kupferoxyden zu vergiften, werden sie verzinnt. Das das Zinn aber viel Blei enthält? Egal, so viel ißt man ja auch nicht, oder?
neuer Teppich zum Trocknen aufgespannt
Oben: Transport, unten Soldaten des Shah, 1. Stunde?
Du hier?
Kameldorn

Shiraz - Bandar Abbas

Man hatte uns gewarnt. Von Shiraz aus sei der Weg in ziemlich schlechten Zustand und nicht asphaltiert. Aber es war ja alles an Bord was man auf so einer Reise braucht. Etwas erleben will man ja auch.

Vom Reifenmontierhebel und Schläuchen, Membrane für den Strombergvergaser, vom Luftfilter bis zur Wasserpumpe. Ein Vorschlaghammer, um die Felgen wieder grade zu klopfen. Luftlandebleche, Benzin, Wasser und all das Zeug, was man in den Wüsten Afghanistans schon so oft gebraucht hat - alles an Bord.

Dann kam der Fluss den es zu queren galt. 11 Monte war hier nur ein Wadi, kein Tropfen Wasser. Irgendwo, ganz weit weg schmolz der Schnee in den Bergen. Das Wasser war eiskalt. Alles stand am Ufer und wartete- Wir bauten eine Pyramide, um den Spiegel zu beobachten. Aber er fiel nicht. Wollte man nicht auf der Straße übernachten, musste man durch.

Iraner probierten es rückwärts mit ihrem Pekan und kamen durch. Drüben stellten sie den Wagen schräg, öffneten die Tür - und das Wasser schoß raus. Also den Vergaser eingepackt, die Löcher in den Mulden der Reservereifen des E230 abgeklebt, alles auf die Sitze gepackt und versucht.

Durch den flachen Nebenarm war es kein Problem. Auf der Sandbank mit Vollgas über die Steine ohne Rücksicht auf das Auto (gab eh alle 2 Jahre ein neues), rein in die Tiefe und in die Strömung. Der Mercedes schwamm ein Stück den Fluss runter, die Räder drehten wie irre, fanden dann Grund und der Wagen schoß eine Kiesböschung hoch. Die Kiesel prasselten auf die Scheibe. Der Motor war nicht ausgegangen und kein Tropen war eingedrungen.
Jetzt der Ford. Es war sein erstes neues Auto und er fuhr zu zaghaft. Hier schon. Kam ohne Schwung auf der Sandbank an, hatte Respekt vor den groben Steinen.
Der Motor ging aus. Der Wagen lief voll. Irgend wann kam ein Trecker, fuhr mit dem Vorderrad an die Stoßstange und schob ihn raus. Die war hin. Den Wagen schräggestellt, das Wasser lief raus und zurück blieb gelber Lehm auf dem eingeklebten dunkelblauen Velours. 

Eine Nacht und den nächsten Tag beim Fahren wie immer die Fenster aufgelassen und die Feuchtigkeit war raus. Sind ja nur 5% Luftfeuchte in der Wüste. Fehlte nur noch der Staubsauger und eine neue Stoßstange. Wer säuft schon mal in der Wüste ab. Man erlebt ja sonst nichts.
Warum dieses unscheinbare Bild aufgenommen wurde, ist schnell erklärt- Es war das erste Grün nach 2000 km vorbei an Steinen und Sand. Ob es in der Nacht lokal geregnet hat?
Genau wie diese 3 Bilder. Endlich eine Abwechslung am Straßenrand.

Bandar Abbas

Am Persischen Golf
Bandar Abbas ist im Sommer gar nicht so warm. „Nur“ 49° C im Schatten (siehe unten). Da ist die heißeste Stadt der Welt beschrieben, Ahvas, knapp 600 km weiter östlich, mit 54°.
Kreisverkehr mit vergoldetem Reiterstandbild des Shah
Straßenszenen in Bandar Abbas
Verblüffende Bauweise in Bandar Abbas

54° C im Schatten!

Ahvas - die heißeste Stadt der Welt

Verblüffend, wie klein sich Leute machen können, wenn es im Team hieß, einer muss nach Ahvas. Im Juni, Juli und August werden da wirklich bis zu 54° C im Schatten gemessen - bei 100 % Luftfeuchte. Wer das nicht erlebt hat, glaubt es nicht. Es ist der heißeste Ort der Welt.

Ahvas wird tatsächlich wie „Ach was“ gesprochen. Das kehlige „ch“ bekommt von uns eh keiner hin.

Währe hier eine Aircondition im Technikraum ausgefallen, hätte die gesamte Telekommunikation innerhalb Stunden Rostschaden gehabet. Eine Air Con schuf in einer Stunde 10 Liter Wasser aus der Luft des Raumes heraus. Wir hatten mal ein Eimer runter gestellt und die Zeit genommen.

Übernachtet wurde in einem Camp. Dort trafen sich Leute aus aller Welt mit ähnlichen Aufgaben. Vollkommen fertig vom Tag, stellte man die Air Con auf „volle Pulle“ und traf sich doch um 2:00 Uhr im Garten. Im Zimmer war es nicht auszuhalten

Lustig war es immer, herauszufinden, in welcher Sprache  die Unterhaltung geführt werden konnte. Es waren immer noch 46° C. Mal kam eine Pokerrunde zustande, mal blieb es bei den immer interessanten Gesprächen. Gegen Morgen wurde es dann kalt, so 42° und die Luftfeuchte ging auf 95% herunter. Kurz bevor die Sonne aufging, haute man sich noch mal auf Ohr.

Auf dieser Reise, verzichteten wir weise auf einen Besuch in Ahvas. Obwohl es erst Mai war ging die Temperatur auf fast 40° hoch. Fotos wurden hier nie gemacht.
Brücke über den Karun River östlich von Ahvas mit Hochwasserschutz

Shush, das alte Susa

Kommt einem das nicht bekannt vor? Nur ist es farbenfreudiger als die Löwenstraße im Pergamonmuseum auf der Museumsinsel in Berlin. Es ist eines der wenigen schönen Ausgrabungsstücke in dem kleinen Museum in einer der ältesten Städte der Welt.
Es ist das Grab des Propheten Daniel. Er ist im Alten Testament im Buch Daniel der Protagonist. Er hat so um 605 v. Chr. gelebt. Auch Mohammed hat ihn erwähnt. 

Obwohl viele Orte im Nahen Osten sich im Besitz der Gebeine des großen Propheten wähnen, ist doch der wahrscheinlichste Ort für dieses Grab im alten Susa.