Der winterliche Nordostpassat (über den Kontinenten wird er Monsun genannt), beginnt auf den Malediven in normalen Jahren ab Ende Dezember und bringt bis Anfang April schönes Wetter.
Am Horizont sind dann die bauschigen Cumuluswolken zu sehen. Deren Unterseite ist ziemlich genau 2 km hoch und sie zeigen das schöne, ruhige Wetter an.
Der Passat weht auf beiden Erdhalbkugeln das ganze Jahr hindurch mit großer Beständigkeit. Er weht von den Hochdruckgebieten der Subtropen zur äquatorialen Tiefdruckrinne hin und wird durch die Erdrotation und durch Bodenreibung abgelenkt.
So weht er auf der Nordhalbkugel als Nordostpassat und im Süden als Südostpassat. Der Luftdruckunterschied besteht das ganze Jahr über.
Da Male auf 4 Grad und 10 Minuten nördlicher Breite liegt, befinden sich alle Urlaubsinseln außer die im Addu-Atoll im Nordostpassat. Der Wind, der an heißen Tagen mit Windstärken um 2 so angenehme Kühlung bringt, reicht bis in 2 km Höhe.
Darüber liegt die 1 km starke Passatinversion, in der sich die flachen Cumuluswolken bilden, weil hier der Luftdruck um ca. 20% abnimmt bei gleichzeitiger Zunahme der Temperatur um 2 - 7 °C.
Wenn aber Störungen (Easterly Waves) eintreten, kann es allerdings zu ungeahnt heftigen Regenfällen kommen. Easterly Waves sind aus dem Osten kommende Wellenstörungen im Passat mit charakteristischen Luftdruck-, Wind- und Niederschlagsänderungen, die auch tropische Wirbelstürme auslösen können. Sie sind aber über den Malediven sehr selten.
Über der Inversionsschicht liegt bis in 12 km Höhe ein Bereich, in dem Ostwind (Urpassat) vorherrscht. Darüber greift das globale Westwindsystem bis in die mittleren Breiten (Antipassat), das für die so unterschiedlichen Flugzeiten zwischen Europa und Male auf dem Hin- und Rückweg verantwortlich ist. In den 80ziger Jahren, als noch die DC 10 flog, sprach der Kapitän auf dem Rückflug einmal von 400 km/h Gegenwind - und musste in Istanbul kurz mal Nachtanken.
Hier ist so ein Beispiel für eine kurzzeitige Unterbrechung der schönen und ruhigen Passatwetterlage, ein Easterly Wave. Aber keine Angst: zwei Stunden später schien schon wieder die Sonne und in insgesamt 92 Wochen auf den Malediven ward diese außergewöhnliche Wetterlage nie wieder gesehen – leider! Außergewöhnliche Wetterlagen bleiben so schön im Gedächtnis haften.
Ruhige Wetterlage im Februar 1990, gesehen aus ca. 5000 m Höhe - als die Luft noch klar war.
Die Aufnahme entstand am 28. Januar 1989 auf Eriyadu im Nord-Male-Atoll.