Wird neu bearbeitet
21.12.2021
Barschverwandte - Percomorphaceae
Ordnung Mugiliformes
Familie Meeräschen - Mugilidae
Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Bestimmung, Literatur, Fotos
Weltweit gibt es ca. 80 Arten in 27 Gattungen. Nach sorgfältiger Auswertung der 105 Fotos von den Malediven aus 29 Jahren scheint es nur die 2 hier beschriebenen Arten zu geben.
Als diese Seiten Ende der 80er Jahre begonnen wurden, galten die Meeräschen einfach als Familie Mugilidae in der Ordnung der Barscharttigen - Perciformes.
Systematik alt versus neu
Stamm Chordatiere - Chordata
Unterstamm Wirbeltier - Vertebrata
Klasse Knochenfische - Osteichthyes
Überordnung Echte Knochenf. - Telostei
Ordnung Barschartige Perciformes
Fam. Meeräschen Mugildae
Gat. Cernimugil
Art Stumpfmaul-Meeräsche
Crenimugil crenilabis - Fringelip mullet
Gattung Liza (Nur noch Brack- und Süßwasserarten?)
Art Großschuppen-Meeräsche
Liza macrolepis - Largescale mullet
Als mit diesen Seiten begonnen wurde gab es noch keine Revision der 30.000 Arten (s. hier).
Der Vergleich von DNA-Sequenzen bringt jetzt laufend neue Erkenntnisse über die Knochenfische. Hier ein Beispiel der Systematik der Knochenfische am Beispiel der Meeräschen.
Stamm Chordatiere - Chordata
Unterstamm Wirbeltier - Vertebrata
Teilstamm Kiefernmäuler Gnathostomata
Klasse Strahlenflosser Actinopterygii
Unterklasse Neootegrii
Teilklasse Knochenfische - Telostei
Megakohorte Osteoglossocephalai
Überkohorte Clupeocephala
Kohorte Euteleosteomorpha
Division Stachelflosser - Acantopterygii
Unterdiv. Barschverwandte - Percomophceae
Serie Ovalentaria
Überordnung Mugilomorphae
Ordnung Meeräschen - Mugiliformes
Unterordnung Mugiloidea
Familie Meeräschen Mugilidae
Gattung Cernimugil
Art Stumpfmaul-Meeräsche
Cernimugil crenilabis Fringelip mullet
Gattung Ellochelon
Art Großschuppen-Meeräsche
Ellochelon vaigiensis - Largescale mullet
Meeräschen - Mugilidae
Meeräschen haben einen spindelförmigen, lang gestreckten Körper mit einem sehr kleinen Kopf, kleinem Maul und einem kräftigen Schwanzstiel mit meist leicht gegabelter, aber großer Schwanzflosse.
Von den beiden weit auseinander stehenden Rückenflossen hat die erste 4 harte Stacheln. Symmetrisch zu den beiden Rückenflossen angeordnet sind die ebenso kleinen Bauchflossen.
Derzeit (2022) fast man in 27 Gattungen in 80 Arten zusammen. Einige Meeräschen haben eine wirtschaftliche Bedeutung. Ihr muskulöses Fleisch schmeckt gut. Meeräschen der Gattung Liza (laut Fishbase 20 Arten) können 12 m weite Sprünge vollführen..
Die Meeräschen leben in Küstennähe von Algen, Fischeiern und Larven aller möglichen marinen Tieren. Einige Arten zeigen eine große Toleranz gegenüber Süßwasser und leben z. B. im Indus und im Euphrat und Tigris. Es gibt erfolgreiche Versuche sie in Fischfarmen zu züchten. An den Inseln der Malediven konnten vom Autor nur zwei (oder 3?) Arten aufgenommen werden.
Stumpfmaul-Meeräsche - Cernimugil crenilabis (Forsskål, 1775)
E: Fringelip mullet , F: Perroquet bossu vert, J: Kanmuribudai, D: Landaa
Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Am besten zu erkennen sind die Stumpfmaul-Meeräschen an der dunklen Färbung oberhalb des Maule und der Augen.
Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Stumpfmaul-Meeräschen streifen schon mal einzeln umher und stecken den Kopf aus dem Wasser - natürlich nicht um zu sehen was so los ist. Sie fressen auch Insekten. Man hat sie in ihren Mägen gefunden.
Größe: 50 cm, Tiefe: 1 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Die Meeräschen an den unruhigen Touristeninseln sind selten geworden. Auch werden sie von den Einheimischen gerne geangelt weil sie gute Speisefische sind. Eigentlich war ja den Fischern das Fischen an den Riffen der Hotelinseln verboten. Anfang der 80er Jahre war die Anzahl der Individuen in der Schulen der Meeräschen gewaltig höher.
Stumpfmaul-Meeräsche - Cernimugil crenilabis (Forsskål, 1775)
Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Die Unterscheidung der silbernen Meeräschen ist ziemlich schwierig. Wenn nicht die Wasseroberfläche oder der Grund zu sehen ist, weiß man oft nicht einmal, wie herum man das Bild halten muss. Diese ausgesprochenen Schwarmfische haben leicht gelbliche Brustflossen und einen grünlichen oder olivfarbenen Rücken. Außerdem ist am Flossenansatz ein kleiner. lilafarbener runder Punkt erkennbar.
Diese Art wird bis zu 50 cm groß. Schwärme von mehr als 1000 Fische sind - oder besser: waren - keine Seltenheit. Sie leben dicht unter der Wasseroberfläche und tauchen nicht tiefer als 15 m hinab. Manchmal, speziell in den Abendstunden, vollführen diese Meeräschen Sprünge über die Wasseroberfläche.
Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Man hat in den Mägen der Allesfresser sogar Insekten gefunden. Vielleicht ist das der Grund für die kapitalen Sprünge. Zur Paarung steigen die großen Schwärme gegen Mitternacht an die Oberfläche. Dann kocht das Wasser von ihren Schwanzschlägen und Sprüngen. Jetzt werden Eier und Spermien abgegeben. Das können pro Weibchen bis zu 900.000 Eier sein. Die Hochzeit dauert bis zu 2 Stunden. Graut der Morgen, löst sich der große Schwarm in kleinere von ungefähr 100 Tieren wieder auf.
Vorkommen: Indo-Westpazifik, Japan, Rotes Meer, Ostafrika.
Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009
Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m Eriyadhu, Nord-Male-Atoll, 1994
Die Stumpfmaul-Meeräschen Cernimugil crenilabis schwimmen auch in der Brandung bei starkem Wellenschlag und Strömungen dicht unter der Wasseroberfläche. Das Foto entstand auf der östlichen Seite der Insel Ellaidhoo, wo das Schwimmen im flachen Wasser an diesem Tag fast schon gefährlich war.
Großschuppen-Meeräsche
Ellochelon vaigiensis (Quoy & Gaimard, 1825)
E: Squaretail mullet , F: Mulet à grandes écailles , J: Ko-bora, D: Ko-bora
Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Großschuppen-Meeräsche - Ellochelon vaigiensis
Größe: 25 cm, Tiefe: 1 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Zu erkennen sind sie am einfachsten am dunklen Rücken. Relativ große Schuppen haben auch andere Arten. Ihre Schwanzflossen sind stärker gegabelt.
Ebenfalls im flachen Wasser ist diese Art auf der Suche nach Algen und Detrius, den abgestorbenen Kleinstlebewesen, die auf den Grund gesunken sind. Im Wasser sind die verschiedenen Arten der Meeräschen nur sehr schwer zu unterscheiden.
Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Diese Äschen haben größere Augen als die oben beschriebene. Art. Ihre Schuppen sind in elegant geschwungenen Linien angeordnet; am Bauch sind keine zu erkennen. Die Schwanzflossen sind stark gegabelt. Sie werden an den Riffen der Malediven bis zu 35 cm groß. Sie können eine Länge von 60 cm erreichen.
Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009
Auffallend ist die Abnahme der Individuen in den Schulen in den Jahren nach dem El Niño 1998. Die beiden Bilder hier zeigen es.
Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m Eriyadhu, Nord-Male-Atoll, 1994
Alle Meeräschen sind gute Speisefische und sie entwickeln ein erstaunliches Temperament wenn sie an einer Angel angebissen haben.
Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Da sie sich vorzugsweise im flachen Wasser wohlfühlen, bekommen Taucher sie kaum zu sehen. Hier kommt kein Taucher her.
Vorkommen: Indo-Westpazifik.