Kapitel 4 Nesseltiere
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Die Wirbellosen Tiere - Invertebrata
Stamm Nesseltiere - Cnidaria
Unterklasse Sechsstrahlige Korallen - Hexacorallia
Familie der Porenkorallen - Poritidae
Porenkoralle am östlichen Ende von Ellaidhoo, 1995. 1000 Jahre alt? 2000? Oder noch älter?
Die 6 oder 7 m hohe Bergkoralle auf der vorhergehenden Seite hat es vielleicht schon gegeben, als noch die Pyramiden gebaut wurden. Sie steht als Wahrzeichen am östlichen Riff der Insel Ellaidhoo, würdevoll wie die Dorfeichen im alten Germanien, wie die riesigen Bäume afrikanischer Dorfgemeinschaften, heilig fast.
Man traut sich nicht mehr auf diese Insel, weil der Grund zur Annahme besteht, dass auch sie die tragische Erwärmung der Meere nicht überlebt hat (beschrieben ist sie noch beim Liebesleben der Weißspitzen-Riffhaien , der Porenkorallen und bei
„Ein Tag am Riff" .
Systematik: Familie der Porenkorallen - Poritidae
Reich Hohltiere Radiata
Stamm Nesseltiere Cnidaria
Klasse Blumentiere Anthozoa
Unterklasse Sechsstrahlige Korallen Hexacorallia
Ordnung Steinkorallen Scleractinia Stone corales
Unterordnung Pilzkorallen Fungiina Mushroom coral
Familie Porenkorallen Poritidae coral
Gattung Goniopora
Art Margaritenkoralle Goniopora planulata (Ehrenberg, 1834) coral
Art Goniporakoralle Goniopora sp. coral
Gattung Porites
Art Zylindrische Porenkoralle Porites coral
Art Bergkoralle Porites coral
Art Porenkoralle Porites coral
Art Knollige Porenkoralle Porites coral
Art Sternensäulenkoralle Porites coral
Art koralle Porites coral
Familie der Porenkorallen - Poritidae
Margaritenkoralle - Goniopora planulata (Ehrenberg, 1834)
E: No common name in Einglish!
Durchmesser: ca. 25 cm, Tiefe: 3 m Angaga, Ari - Atoll, 1996
Margaritenkoralle Goniopora planulata (Ehrenber, 1834)
Häufig zu sehende Weichkoralle mit immer in der Strömung wedelnden Tentakeln.
Anemonenkoralle Goniopora planulata (Ehrenberg, 1834)
Goniopora albiconus Margeritenkoralle?
Größe: 10 cm, Tiefe: 10 m Kuramathi, Rasdhoo Atoll, 2023
Im Mergus, Band 1 sind diese fei Gebilde als Anemonenkoralle auf Seite 399 beschrieben. Sie siedeln hier an stark durchströmten Überhängen am Riff zwischen Roter Bohrschwamm.
E: Mustard Hill Coral
Senfhügelkoralle Porites astreoides Lamarck, 1816
Durchmesser: ca. 50 cm, Tiefe: 3 m Angaga, Ari - Atoll, 1996
Gonioporakoralle
Den vorderen Teil dieser Korallenkolonie wurde nur kurz mit dem Finger berührt, um die Poren sehen zu können. Im Zeitraffertempo zog die Kolonie die Tentakel ein. Dieser Block besteht also mindestens aus drei unabhängigen Kolonien. Nach ca. 3 Minuten waren die Tentakel wieder da und wedelten munter weiter nach Plankton.
Die Arten dieser Gattung sind tag- und nachtaktiv. Aufgrund der kompakten Bauform, der fleischigen Tentakel, die in einem Kranz von 24 Fangarmen enden, ist nur eines sicher: Diese Koralle gehört der Gattung Goniopora an. Mehr ist keiner Literatur zu entnehmen. Da auch diese Koralle im Indischen Ozean ausgestorben ist, verschiebt sich die genaue Klassifizierung leider um 2 - 3 Hunderttausend Jahre in die Zukunft.
Vorkommen: Wahrscheinlich in gesamten Indopazifik.
Durchmesser: ca. 30 cm, Tiefe: 2 m Ari Beach, Ari - Atoll, 1992
Zylindrische Porenkoralle - Porites cylindrica Dana, 1846
Durchmesser: ca. 25 cm, Tiefe: 2 m Vilamendhoo, Ari - Atoll, 1997
Zylindrische Porenkoralle
Ein ganzes Feld nahmen diese jungen zylindrischen Korallen mit den weißen Enden ein. Sie verzweigen sich nur einmal, die in den abgerundeten weißen Spitzen enden. Die Basis der einzelnen Stiele ist sehr kräftig ausgebildet. In flachen Lagunen konnten diese Kolonien weite Bereiche erobern. Diese Art ist nachtaktiv. Die Polypen sind klein und flach. Manchmal wachsen sie auch wie kleine Blumensträuße buschförmig heran. Die Färbung ist variabel. Auf den Malediven habe ich sie nur in der oben gezeigten Färbung grün/weiß gesehen. Die gelbbraunen Äste im Bild links oben sind Wurzelkorallen.
Vorkommen: Gesamter Indischer Ozean, im Pazifik bis Tonga.
Bergkoralle - Porites lobota Dana, 1846
Durchmesser: ca. 2 m, Tiefe: 1,5 m Ari Beach, Ari - Atoll, 1992
Bergkoralle
Rotes Meer.Bergkorallen sind die Riffbildner par exelance. Die verschiedenen großen Poritesarten lassen sich nur schwer von einander unterscheiden. Die Berg- und die Porenkorallen bilden parallel zur Oberfläche wie Bäume Jahresringe aus. Je eine feste und eine lockere Schicht ergeben den Zuwachs eines Jahres. Aus Bohrkernen kann am das Alter dieser größen Korallen ablesen.
Wachsen sie zu nahe der Wasseroberfläche heran oder der Wasserspiegel ist für einige Zeit niedriger als normal, zerstören Sonne und Regen die Mitte der kugelförmigen Koralle. Es siedeln sich sofort andere Lebewesen an. An einem intakten Riff herrschte ja permanente Wohnungsnot. Hier haben sich schöne Steinkorallen (von links nach rechts: Acropora) offensichtlich einen guten Standort erobert.
Allerdings gab es dieses herrliche Miniatoll ein Jahr später nicht mehr. Der Sand hatte es zugeschüttet. Das Riff als bester Wellenbrecher war abgestorben und Mauern an der falschen Stelle errichtet. Tonnen von Sand verlagern sich seit dem und haben die fantastischen Riffgärten von Ellaidhoo von 1995 an sich begraben.
Vorkommen: Indio - Pazifik, Australien, Rotes Meer.Vorkommen: Indio - Pazifik, Australien,
Große Bergkoralle - Porites lutea Edwards & Haime, 1860
E: coral
Durchmesser: ca. 2 m, Tiefe: 2 m Angaga, Ari - Atoll, 1996
Porenkoralle Porites lutea Edwards & Haime, 1860
Wie gesagt, lassen sich die großen Poriteskorallen nur sehr schlecht von einander unterscheiden und es gibt wenig über sie zum Nachlesen. Schön anzuschauen sind sie alle. Wuchsformen und die Färbung bei dieser Art hier sind ziemlich unterschiedlich wie die nachfolgenden Bilder zeigen.
Die P. lutea zeigt zwar nicht diese kugligen Überhänge wie die P. lubata, die Bergkoralle, ist aber auf der Oberfläche genau so buckelig und zerklüftet. Scheinbar gab es die Porenkoralle in drei Farbvarianten: grün wie oben, violett wie nebenan und blau wie auf der nächsten Seite. Die fast 2 Meter hohe Koralle links ist immer wieder einmal trocken gefallen. Bei normaler Ebbe bedeckte nur noch ein halber Meter Wasser die Koralle an der Insel Angaga.
Deswegen gab es auf dem abgestorbenen Teil nur einige eingewachsene Mördermuscheln aber sonst kein weiteres Leben. Die Koralle stand hinter der Riffkrone in starker Strömung und hatte somit gut Wachstumsbedingungen. Das große Bild auf der nächsten Seite zeigt eine Nahaufnahme dieser Koralle kurz vor der Dämmerung. Die 6 Fangarme der Polypen schauen schon etwas hervor.
Die Koralle stand hinter der Riffkrone in starker Strömung und hatte somit gut Wachstumsbedingungen. Das große Bild auf der nächsten Seite zeigt eine Nahaufnahme dieser Koralle kurz vor der Dämmerung. Die 6 Fangarme der Polypen schauen schon etwas hervor.
Ein weiteres Ringatoll mit blauer Porenkoralle ist in ganz flachem Wasser in Ufernähe 1996 auf Angaga aufgenommen. Auch hier hat sich in der Mitte viel blühendes Leben angesiedelt. Ob wir so etwas Schönes noch irgendwo finden kann?
Vorkommen: Indiopazifik, Australien, Rotes Meer
Die Nahaufnahme ist von der Koralle im Bild darunter.
Durchmesser: ca. 3 m, Tiefe: 1 m Angaga, Ari - Atoll, 1996
Knollige Porenkoralle - Heliofungia actiniformis
(Quoy &Gaimard, 1833)
Durchmesser: ca. 1 m, Tiefe: 3 m Angaga, Ari - Atoll, 1996
Knollige Porenkoralle
Zweifelsohne gehört sie alleine wegen ihrer Wuchsform zu den großen Poriteskorallen aber ob es eine eigene Art ist, läßt sich nicht auf anhieb sagen. Auffällig sind die tief zerfurchten und damit die Oberfläche der ganzen Koralle vergrößernden Knollen. So kann die Koralle viel mehr Polypen beherbergen und das Wachstum der gesamten Kolonie steigern.
Vorkommen: Indopazifik.
Glatte Porenkoralle - Porites sp.
E: coral
Durchmesser: ca. 25 cm, Tiefe: 3 m Veligandu Huraa, Süd-Male-Atoll, 1990
Glatte Porenkoralle
Schön ebenmäßig und fast rund ist diese nicht zu taxierend Koralle die ich auf der Insel xxxx knapp unter der Wasseroberfläche der Riffkrone fand. So fest wie sie verankert ist, kann sie dem stärksten Wellenschlag standhalten. Die Kugelform setzt der Strömung nur minimalen Widerstand entgegen und je mehr Wasser an ihr vorbeiströmt, um so mehr Nahrung können nachts die Tentakel daraus fischen.
Vorkommen: Indopazifik.
Sternensäulenkoralle - Psammocora digitata Edwards & Haime, 1851
E: coral
Durchmesser: ca. 3m, Tiefe: 4 m Vilamendhoo, Ari - Atoll, 1997
Sternensäulenkoralle Psammocora digitata Edwards & Haime, 1851
Familie: Halbkugelkorallen - Siderastreidae
Nur ein einziges mal sah ich diese seltsame, oben abgeflachte säulenförmige Kolonie. Sie stand in der schönen Lagune an einer unbewohnten Insel in Ari - Atoll auf einem Bootsausflug. Die Bestimmung selbst der Gattung ist alles andere als sicher.
Durchmesser: ca. 1m, Tiefe: 3 m Kuramathi, Rasdu - Atoll, 1988
Sternensäulenkoralle