Russland 

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St. Petersburg

Eremitage

Schlossplatz, links das Generalstabsgebäude, die Alexandersäule und die Eremitage
Winterpalais, ehemaliger Hauptsitz der russischen Zaren
Na ja, ist ja ganz einfach, alles zu erklären. Sie sollten nur etwas Zeit haben - so um die 70 Jahre. Dann bleiben für jedes Stück in den 1.000 Räumen der 7 Paläste dieses weltberühmten Museums eine Sekunde Zeit! Ob die „Beutekunst“, z. B. der „Schatz des Priamos“, schon dabei ist, ist nicht gewährleistet.

Da bleiben hier in diesem Rahmen nur ein paar Außenaufnahmen und einige Schnappschüsse vom Inneren. Wo der Name „Eremitage“ herkommt? „Einsiedeleien“ waren im 18. Jhdt. bei Hofe nahezu in Mode. Dorthin zog man sich vom Tagesgeschäft zurück. So auch die Zaren.
Hauptportal des Winterpalais, Eingang nur für Zaren und für solche, die sich für halten
Die Kutsche zeugt ja noch von einem gewissen Gebrauchswert. Aber die auf dem rechten Bild?
Cinderella?
Eingang zur Eremitage am Ufer der Newa
Glück muss man haben…

Visum für Russland

Ein Touristenvisum mit einer (käuflich zu erwerbenden (!)) Einladung zu bekommen, ist kompliziert, aber vor allem teuer. Unter 100 € kommt man nicht weg. 

Dafür darf man sich nach alter russischer Tradition leuchtend angestrahlte Fassaden von alten Palästen mit verdreckten Fenstern und unbewohnten Räumen dahinter, anschauen: Potemkin lässt grüßen.

Generalsstabsgebäude 

Natürlich 6-spännig, nicht so ärmlich wie unsere Quadriga
Auf der Südseite des Schlossplatzes, gegenüber der ehemaligen Zarenresidenz, das Gebäude der Generalität. Erbaut von Carlo Rossi 1819 bis 1829. 

Der Triumphbogen in der Mitte wird von einer Viktoria auf einem Wagen mit sechs Pferden gekrönt. Sie verkündet den Sieg der Russen über Napoleon.
Gegenüber der Eremitage am Schlossplatz…
…die mächtigen Gebäude der Generalität

Eremitage - Exponate

Es ist absolut unmöglich, an nur einem Tag irgendetwas Sinnvolles über einen Rundgang in den vielen Räumen zu berichten oder zu zeigen. Man wird förmlich erschlagen von all den Rubens, Cézanne, Tizians, Caravaggios, da Vincis (12 Gemälde!), van Dycks. 

Zumal sich bald ein Gefühl einstellt, hilflos in einem großen Durcheinander herumzuirren. Gezielt findet man gar nichts. Es bleibt nichts anderes übrig, als sich einfach treiben zu lassen. Man wird eh mitgerissen vom Strom der Besucher. 2,4 Millionen sind es im Jahr. Trotzdem - ein einmaliges Erlebnis.
Hier ein Beispiel. Links vor den Fenstern ist die Vitrine mit der berühmten Pfauenuhr. Sie wurde 1770 in London gefertigt. All die Leute wollen sie sehen…
Alles bewegt sich - wenn die Uhr denn mal in Gang gesetzt wird. Dann schlägt der Pfau zur vollen Stunde ein Rad, der Hahn kräht und die Eule dreht den Kopf. Die Teile sind aus Bronze, Silber und vergoldet. Jede Menge Strass wurde verarbeitet.
Das diese schön ausgebeuteten Blumen aus Porzellan sind…
… ist nicht gleich zu erkennen.
Im Netz sind die Blumen nicht auf Anhieb zu finden. Wenn die Erinnerung nicht täuscht, stammen sie aus dem 18. Jhdt.
Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll: die Säle oder die Kunstwerke.
Raffael-Loggia in der Neuen Eremitage
Ein beeindruckendes Gemälde. Soviel Hoffnungslosigkeit!
Thronsaal

Olga

Olga stieg am anderen Ufer der Narva, an der Grenze von Estland nach Russland, zu, und nach vier Tagen an der finnischen Grenze wieder aus. Sie war Reiseleiterin. Olga sprach fehlerfrei Deutsch mit hartem russischen Akzent. Sie war um die 70, klein und kompakt - und quick lebendig, eine Babuschka wie aus dem Bilderbuch. Sie stellte sich als ehemalige Lehrerin vor.

Der erste Eindruck - da ist eine Überwachung an Bord - verstreute sich schnell. Olga war blitzartig beliebt. Sie erzählte aus dem Leben in St. Petersburg, vom Pilze- und Beerensammeln in den Wäldern, die die Stadt umgeben, und vom Haltbarmachen der Früchte und Gemüse für den langen russischen Winter. Viele Leute in St. Petersburg seien darauf angewiesen, die Renten seien karg, sagte sie.

Morgens führte Olga die Gruppe ohne Wartezeit in die Eremitage. Nachmittags war eine U-Bahnfahrt angesagt, dann ging es zum „Schwanensee“ ins Michailowski-Theater am Platz der Künste und mal kurz ins Hotel. Um dann um 1 Uhr nachts rechtzeitig mit uns zur Brückenöffnung an der Neva zu sein. Da der Bus am falschen Ufer war, musste bis 2:00 Uhr gewartet werden, um zurück zum Hotel zu kommen.

Olga fuhr so um 3 mit der U-Bahn nach hause - und war morgens um 8 wieder da. Das Bernsteinzimmer stand ja an. Hoffentlich durfte Olga das Trinkgeld, das sie an der finnischen Grenze von allen bekam, auch behalten. Sie wurde an der letzten Tankstelle von ihrer Agentur wieder abgeholt. Kaum anzunehmen, dass sie nichts abgeben musste, hier im russischen Reich, wo es nur „lupenreine Demokraten“ gibt.