Findet man einen Leichtgläubigen wie den Einwanderer, dem man um 1900 mal die Brooklyn Bridge (... if you belive that, I have got a bridge to sell you") verkauft hat, heißt es hier:
"I have swampland in Florida to sell you" oder "I have prime swampland to sell you" .
Auf den kostenlos verteilten Karten für die Everglades ist zu lesen, man solle sich, will man dieses Gebiet befahren, im "Oasis Visitor Center" genauere Karten holen. Man bekommt eine Fotokopie über "Eastern Golden Gate", schaut rauf - und begreift nichts.
Nur Straßen, wenig haben Namen, die meisten Nummern - die sind aber kaum noch lesbar auf den Asphalt gepinselt, wenn man Glück hat - rechtwinklig in Nord- Südrichtung: Ok, aber wo sind die Häuser, Centren, Läden, Schulen? Erst wenn man da ist, bereift man den puren Wahnsin: Hier gibt es nichts!
Kein Haus, kein Vogel, kein Hartholzbaum mehr, kein Tier, kaum ein Mensch und trotz der vielen Kanäle nicht mal die allgegenwärtigen Alligatoren. Wut kommt auf. Über die Menschen und über das amerikanische "Think Big". Sofort will man wissen, wie es zu so einem offensichtlichen Idiotismus der sinnlosen Landschaftsverände-rung kommen konnte, wer das war, was der Staat dagegen tat.
Der überbordende Bürokratismus in den USA - siehe Weihnachten 09 und der Flugverkehr, die Datensammewut, das nicht Auswerten - der Staat hat nichts dagegen getan.
Die "Entwickler" hatten offensichtlich gut geschmiert, der Staat hat sofort einen Zip Code (Postleitzahl) vergeben und gesagt, ihr müsst aber an jeder Kreuzung 4-Way-Stoppschilder aufstellen und an den Brücken müssen Leitplanken hin.
Dann dürft ihr machen was ihr wollt, alles abschießen, alle Bäume fällen, durch die Kanäle die südlich gelegenen Mangrovenwälder in den Ten Thousand Islands gefährden - hey, wird sind doch in Amerika und sooo frei!
Wir, die Gouverneure hier, sind allerdings korrupter als jede Bananenrepublik! Es stehen gerade (freie) Wahlen an, könntet ihr da nicht...
So stehen jetzt sinnlos Hunderte 4-Way-Stoppschilder an nicht befahrenen, genauso sinnlosen Strassen herum, alle durchlöchert von großkalibrigen Geschossen.
Von Süden her gibt es nur eine Einfahrt in das Gebiet, über den vorher beschriebenen Fakahatchee Strand Reserve State Park. Der Weg heißt "Janes Scenic Drive" und geht von der 29 ab, rund eine Stunde Fahrzeit.
Ach, denkt man dann auf den schnurgeraden Straßen, ist ja leicht sich hier zu orientieren.