Es war eines der schönsten Länder der Welt
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Teamwork
Karakulschaf
Das Fleisch dieser Tiere können auch
die Leute essen, die sonst das
"Hammeln" nicht mal riechen können.
Alles Fett dieser Tiere ist im
Fettschwanz gesammelt und das
Fleisch wunderbar mager. Wenn es
dann noch einen Tag in Ziegenjoghurt
eingelegt und dann am Spieß gegrillt
wird - ein besseres Kebab gibt es
nicht auf der Welt.
Man musste nur noch schnell sagen:
"Bedune goschte zafed" - also ohne
weißes Fleisch. Sonst war der
Hammelgeschmack wieder da.
Was ein Afghane natürlich überhaupt
nicht versteht. Wenn er sich schon
mal Fleisch leistet, dann will er nicht
das trockene Zeug haben, das keine
Kraft gibt!
Diese Rasse ist anspruchslos,
widerstandsfähig und gut angepasst
an trockene Steppen- und
Halbwüstengebiete. Weniger ist es
für ein feuchtes Klima geeignet. In
Deutschland gibt es deswegen kaum
100 Tiere dieser Art.
Es ist eine Pelzschafrasse mit nur
mäßiger Wollqualität. Ein Bock bringt
um die 60 kg, ein Muttertier um 40 kg
auf die Waage. Hier im kargen
Afghanistan meist weniger.
Schwarz ist am häufigsten, graue und
braune Tiere sind relativ selten. Die
Lämmer werden schwarz, grau,
braun, goldfarben oder rosa geboren.
Sie haben breite und lange
Hängeohren. Böcke sind gehörnt,
Muttertiere hornlos.
Ursprünglich ist diese Rasse in
Westturkistan zuhause, wo sie seit
ca. einem Jahrtausend gezüchtet
werden.
Karakulschaf von hinten mit persönlicher Note des Besitzers.
Ist es auch fett genug?
Kamel? Dromedar? Ein Höcker?
Zwei Höcker?
Hand aufs Herz: Wissen Sie es
noch? Einfach ist es nicht.
In der Ordnung Artiodactyla gibt es
die Unterordnung Thylopoda, die
Schwielensohler und hier die Familie
Camelidae, der Kamele mit den 5
Arten:
Trampeltiere
Lamas
Alpakas
Vicunias
Dromedare
Hier in Asien gibt es natürlich nur die
Groß- oder Altweltkamele
Trampeltiere und Dromedare.
Weltweit gibt es ca. 19 Millionen
Camalidae und davon sind 90%
Dromedare! So um 15 Mio davon
leben allerdings in Afrika.
Fazit: In Afghanistan gibt es
sowohl Trampeltiere, als auch
Dromedare, aber alle sind Kamele
(aber bitte richtig auffassen!).
Durch den Fleischwolf gejagt werden
die Dromedare.
Trampeltiere
Das Trampeltier (Camelus ferus) ist ein
zweihöckriges Kamel. Hier wird
zwischen den Wildkamelen (Camelus
ferus ferus) und den Hauskamelen
(Camelus ferus bactrianus)
unterschieden.
Die Wildkamele gelten, bis auf vielleicht
einige Exemplare in der Wüste Gobi, als
ausgestorben. Die Höcker der Hauskamele sind größer und schwerer als die der Wildkamele. Oft kippen dieHöcker um. Das ist kein Zeichen von Hunger sondern eine
Bindegewebeschwäche.
Das Hauskamel hat sich nur wenig zu
seiner Wildform verändert. Es verträgt
Temperaturen von minus 30°C bis plus
50°C problemlos, mag dabei aber keine
Nässe. Es gibt sie noch hier in
Afghanistan, im Iran, der Mongolei, in
China und im zentralasiatischen
Trockengürtel.
Schon seit dem 4. Jahrtausend vor
Christus werden sie als Haustier genutzt
und zogen z.B. auf der legendären
Seidenstraße durch die Wüste
Taklamakan. Die Trampeltiere machten
das Überleben der Menschen in den
Wüsten erst möglich. Sie dienten als
Reit- und Lasttier oder als Fleisch-,
Milch- und Wolllieferant. Sie fressen alles, was grün und pflanzlich ist. Verblüffend, dass ihre Zunge und ihr Maul mit den extremen Stacheln, z. B. des Kameldorns, fertig wird.
Dromedare
Dromedare (Camelus
dromedarius) sind einhöckrige
Kamele von denen man annimmt,
dass es keine Wildformen gab
sondern sie vom Trampeltier
abstammen. Ein Ansatz eines
zweiten Höckers ist nämlich nochvorhanden.
Man unterscheidet Last- und
Reitdromedare. Auf lange
Distanzen kann ein Reitdromedar schneller als ein Pferd sein.
Ein Pferd kann an einem Tag um die 30, ein Dromedar um die 80km zurücklegen und kommt ca. 15 Tage ohne Wasser aus. Dann braucht es mehr als 10min, um eine Badewanne mit über 120l Wasser auszusaufen.
Dromedare gibt es in Nordafrika,
Arabien und Vorderasien bis nach Pakistan und in den Wüsten Namibias. Verwilderte Herden leben in den Outbacks Australiens.
Die Tiere können dornige,
manchmal auch giftige und
holzharte Pflanzen fressen,stark
salzhaltiges und damit bitteres
Wasser vertragen sie auch. Sie
werden bis zu 40 Jahre alt.
Story: Pfeffersteak
„Du musst übrigens im Bagh-e-
Balha mal ein saftiges
Pfeffersteak essen“, bekam
damals jeder Neuankömmling zu
hören.
Die Steaks waren wirklich von
beeindruckender Größe, waren
auch saftig obwohl durchgebraten. Eigenartig.
Kratzte man die Soße zur Seite,
kamen kleine viereckige Löcher
auf der Oberseite des Fleisches
zum Vorschein.
Es war Kamelfleisch, dem man
mit einer Maschine die langen
Muskelfasern vor dem Braten
zerrissen hatte.
Manchen ist danach schlecht
geworden. Warum eigentlich?
Schmeckte doch.
Wasserbüffel (Bubalis bubalis)
Wasserbüffel gehören zu den
Rindern. Ihre Hörner sind aber
dreieckig statt rund oder oval.
Hauptverbreitungsgebiete der
Wasserbüffel sind: Indien, Pakistan, Bangladesh, China, Südostasien, große Teile Südund und Südeuropa (Balkan).
Wasserbüffel werden in
unterschiedlicher Weise genutzt. Hauptgründe für die Nutzung ist ihr Einsatz als Zug- und Tragtier, Milch- sowie Fleischgewinnung. Wasserbüffel sind zwar langsam, besitzen aber eine
ungeheure Kraft.
Die hier auf dem Markt zu Schlachtvieh kaufenden Tiere kommen aus dem Norden Pakistans und werden geschlachtet. Sie waren hier eher mager. Das Fleisch ist verdammt zäh und muss ziemlich lange gekocht
werden.
Sie wiegen zwischen 300 und 600 kg. Stiere können 1000 kg, aber auch 1200 kg schwer werden. Die Widerristhöhe
schwankt von 100-160 cm.
Wasserbüffel sind im allgemeinen dunkelgrau bis schwarz. Es kommen aber auch gescheckte und reinweiße Tiere vor. Wasserbüffel besitzen große,
an das Leben im Sumpf angepasste Klauen.
Melonen! Vorne im „Geschäft“ Wassermelonen (Tarbusa) und bei der Kongurenz Honigmelonen (Harbusa)
Man konnte sich auch die Schuhe besohlen lassen.
Bei uns gibt es ein Sprichwort: Verbind dem Esel der da drischt das Maul nicht. In Afghanistan nicht.
Afghanistan IndexStory: Tierliebe
Das schlimmste Schicksal, das einer Kreatur auf Erden widerfahren kann, ist als Esel in dieser Ecke der Welt leben zu müssen.
An einer Straßenkreuzung in Kabul brach ein Esel zusammen. Er hatte rechts und links auf dem
mageren Rücken je einen der typisch spitzen Säcke zu tragen - voll mit Mauersteinen aus Lehm. Der Treiber prügelte mit dem Stock auf den Esel ein. Der kam nicht hoch.
Der Stock hatte an der Spitze einen Nagel. Den stieß er dem Esel in die räudigen Flanken. Immer kam das Tier noch nicht hoch. Jetzt trat der Treiber ihm vors Maul.
Wir sprangen aus dem Auto und kippten die schweren Säcke auf die Straße - und sahen den
blutigen Rücken des Esels. Da lag keine Decke oder so etwas drunter.
Der Treiber schrie, die Menge wurde größer und größer. Die eine Hälfte der Afghanen gab uns recht, die andere aber wollte sofort mehrere Lahk (100.000) Afghanis für den armen Treiber von den unermesslich reichen Ausländern haben.
Zum Glück lief der Motor...