12. August 2011 Unterschriftensammlung gegen den Taut-Erker gestartet. Sie geht auch nach dem jetzigen Baustop weiter.
09. August 2011 Baustopp der Taut-Fassade zum Park durch den Stadtrat Norbert Schmidt (CDU), Steglitz-Zehlendorf
28. Juni 2011 Bürgerfrage Ausschuss für Stadtplanung und Naturschutz, Steglitz-Zehlendorf, beantwortet BzStR Stäglin zum Baustopp und Schadstoffen wie folgt:
Ein Baustopp für die Wiederherstellung der Taut-Fassade am Jagdschloss Glienicke ist nicht angeordnet worden, zumal der entsprechende BVV-Beschluss einen solchen nicht fordert.
Auch habe der Bauherr, die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, deutlich gemacht, dass ein Baustopp nicht akzeptiert würde. Da es keine fachlichen, sondern nur ästhetische Argumente für eine andere Fassade gibt, sei mit einer Änderung der Haltung des Landesdenkmalamtes nicht zu rechnen.
Diese könnte nur durch das Abgeordnetenhaus, nicht aber durch das Bezirksamt oder die BVV bewirkt werden.
Allerdings sei das Jagdschloss seinerzeit mit der Taut-Fassade in die Weltkulturerbeliste aufgenommen worden.
Des Weiteren nennt BzStR Stäglin eine Reihe von Schadstoffen, die bei den Bauarbeiten in den verschiedenen Gebäudeteilen des Schlosses gefunden und beseitigt wurden (u.a. KMF, PAK, Asbest sowie Schimmel). "Der Bezirk ist für die Frage, was gebaut wird, nicht zuständig, sondern der Senat. (Auszug aus Protokoll)
9. Juni 2011 Plenum Abgeordnetenhaus
Mündliche Anfrage des Abgeordneten Lehmann-Brauns wegen der Fassadenwiederherstellung (Antwort der Nicht behandelten Mündlichen Anfrage Jagdschloss n16-08411)
9. Juni 2011 Plenum Abgeordnetenhaus
Frage nach der Einschätzung nach dem Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Beschluss dem sich der Kulturausschuss des Senats angeschlossen hat.
Alice Ströver (Grüne): Wie beurteilen Sie die Aussage des Kultursenators in der letzten Sitzung des Kulturausschusses, wonach sich die Kulturverwaltung und die SPD-Fraktion nunmehr der einstimmigen Auffassung der Bezirksverordnetenversammlung von Steglitz-Zehlendorf angeschlossen haben, auf die kostenintensive Restaurierung des Anbaus von Max Taut aus den Sechzigerjahren am Jagdschloss Glienicke zu verzichten? ...
Junge-Reyer: "Ich bin ganz sicher, dass der Kultursenator wusste, was er sagt, und dass er zu dem steht. Das bewerte und beurteile ich nicht. Für den Fall, dass Sie zu dem Fortgang dieser Geschichte etwas wissen möchten, ...
Ströver: Ja, ich hatte zu der Haltung des Senats gefragt und würde Sie jetzt auch noch mal fragen, welche inhaltliche Haltung Sie einnehmen.
Der Senat verhält sich nicht zu Beschlüssen der BVV. Der Senat verhält sich zum Verhalten eines Bezirksamts (das Bezirksamt ist das Gremium aller Bezirksstadträte), wie Sie wissen. Das Bezirksamt (hier Baustadtrat Stäglin) hat sich einvernehmlich Ende des Monats März mit dem Landesdenkmalamt und der zuständigen Fachverwaltung auf eine Variante verständigt, die den Erhalt von Taut möglich machen soll. (Auszug aus Plenums Protokoll S. 8082)
30. Mai 2011 Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten, Abgeordnetenhaus
"Neue Entwicklungen bei der Restaurierung des Jagdschlosses Glienicke?
(auf Antrag der Fraktion der CDU)
Staatssekretär André Schmitz (Skzl-Kult) antwortet auf die Frage von Dr. Uwe Lehmann-Brauns (CDU), dass ihm nicht bekannt sei, dass der Landeskonservator seine Auffassung geändert habe. Sollte dies aber zutreffen, wäre das eine gute Nachricht. Er werde bei SenStadt nachfragen, um Näheres zu erfahren.
Dr. Uwe Lehmann-Brauns (CDU) merkt an, dass der Landeskonservator seine Meinung wohl nicht geändert habe. Entscheidend sei vielmehr, ob der Senat die Kraft finde, durch eine Anweisung an den Landeskonservator eine Entscheidung umzusetzen, die offenbar auch Staatssekretär Schmitz und der Regierende Bürgermeister für sinnvoll hielten.
Staatssekretär André Schmitz (Skzl-Kult) erklärt, die politischen Abläufe seien sicherlich nicht so einfach, dass der Regierende Bürgermeister nur eine Anweisung zu geben brauche. Seines Wissens habe der Regierende Bürgermeister aber mehrfach mit der Bausenatorin über diese Frage gesprochen. Er werde nachfragen, ob diese Gespräche zu dem vom Abgeordneten Dr. Lehmann-Brauns und auch von ihm – Redner – gewünschten Ergebnis geführt hätten, und den Ausschuss über das Ergebnis der Nachfrage informieren. (Auszug aus Protokoll)
18. Mai 2011 Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin (BVV) Beschlüsse gegen Taut und für Rekonstruktion zur Geyer-Fassade
Drucksache - 1922/III SPD/FDP
Drucksache - 1911/III CDU/FDP
07. April 2011 Kleine Anfrage Torsten Hilse (SPD) im Abgeordnetenhaus zur Sanierung des Jagdschlosses und der Rolle der Stiftung Schlösser und Gärten. (Drs 16 / 15 379)
05. April 2011 Bürgeranfrage im Ausschuss für Stadtplanung und Grünflächen,
zum derzeitigen Stand der Planung für das Jagdschloss und warum auf der Informationstafel zur Sanierung des Jagdschlosses die alte historischen Fassade von Geyer gezeigt wird und somit die Bürger in die Irre geführt werden, und warum kein Geld aus dem Konjunkturprogramm I für die maroden Gebäude im "Volkspark", der dem Jagdschloss gegenüber liegt, beantragt wurden.
25. März 2011 Treffen bei Senatsbaudirektorin Frau Lüscher wegen der Taut-Fassade zum Park mit: Staatsekretärin Zinke für den Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Landeskonservator Prof. Haspel, Baustadtrat Stäglin von Steglitz-Zehlendorf und einem Vertreter der ICOMOS. Haben sich für die Taut-Fassade ausgesprochen. (Protokoll den Bürgern nicht vorliegend.) Auf dieses Treffen wird immer wieder in Briefen Bezug genommen.
14. März 2011 Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr, Abgeordnetenhaus, Frage an Senatorin Junge-Reyer im Zusammenhang mit der Taut-Fassade und der Berliner Mauer und Verweis auf den Landesdenkmalrat.
Vorsitzender Dr. Thomas Flierl fragt im Namen der Linksfraktion, wie das Landesdenkmalamt sowie der Landesdenkmalrat zu den Plänen des Bezirkes Steglitz-Zehlendorf stünden, den zeitgeschichtlich bemerkenswerten Umbau des Jagdschlosses Glienicke unter Max Taut Anfang der 60er Jahre „zurückzubauen“ und damit das Denkmal um eine wichtige historische Dimension zu reduzieren. ...
Bürgermeisterin Ingeborg Junge-Reyer (SenStadt) .... Der Landesdenkmalrat habe sich in seiner Sitzung am vergangenen Freitag auf der Grundlage eines Vor-Ort-Termins und einer Präsentation des Bezirksamts ausführlich mit dem Verfahrensstand befasst und sich für die Respektierung der Nachkriegsfassade ausgesprochen.
Vorsitzender Dr. Thomas Flierl möchte wissen, wie der Senat die Absicht bewertet, die baulichen Spuren der innerdeutschen Grenze an dieser Stelle zum 50. Jahrestag des Berliner Mauerbaus zu beseitigen.
Bürgermeisterin Ingeborg Junge-Reyer (SenStadt) antwortet, dass sich der Senat nicht mit dieser Frage befasst habe. Da es sich um ein förmliches Verfahren nach dem Denkmalrecht handele und die Position des International Council on Monuments and Sites (ICOMOS) noch nicht bekannt sei, halte sie es nicht für angezeigt, dass sich der Senat zum jetzigen Zeitpunkt positioniere. Sie glaube nicht, dass ein Kompromiss gefunden werden könne, der den – im vorliegenden Fall weit auseinandergehenden – Vorstellungen gerecht werde. (Auszug aus Protokoll)
11. März 2011 Sitzung des Landesdenkmalrates
Das Treppenhaus (Taut) ist den neue Nutzungs- und heutigen Brandschutzerfordernissen angepasst worden. Wegen des extrem schlechten Erhaltungszustands und der Herstellung einer funktionierenden Feuerwehrzufahrt sei ein Abriss der Pergola (Taut) unumgänglich gewesen. ...
Der Landesdenkmalrat spricht sich für den Taut-Erker aus. Gefragt wurde auch nach einer dritten neuen Variante für die Fassade zum Park.
"Dem Landesdenkmalamt Berlin liegt ein Einvernehmensersuchen des Bezirksamtes vor, das im Falle einer Ablehnung im denkmalfachlichen Dissens an der Obersten Denkmalschutzbehörde zur Entscheidung geht....
Die Baumaßnahmen sind weitgehend fertiggestellt: Der Südflügel wurde komplett wiederaufgebaut, die Ostfassade wiederhergestellt, der Verbindungsgag nach Abriss des Taut'schen Küchentrakts rekonstruiert und das Wirtschaftsgebäude saniert.
Aus Sicht der Architektin gibt es bei der Sanierung der Taut’schen Glasfassade massive Probleme. Der Bestandsschutz wird verloren gehen, da die Sanierung unter Einhaltung aktuell gültiger Normen ausgeführt werden muss: Statik, Windlast, Anprallschutz, Kältebrücken, Wandanschlüsse, Dichtungen, erforderliche energetische Ertüchtigung. Daher werden nur zwei Optionen gesehen:
1. ein Neubau nach Taut oder
2. ein Rückbau nach Geyer.
Ein Ratsmitglied stellte dabei die Frage, ob nicht auch die dritte Option eines zeitgenössisch gestalteten Neubaus der Taut’schen Lösung in Betracht zu ziehen sei. ....
Das mit dem Landesdenkmalamt abgestimmte denkmalpflegerische Konzept war mit dem Ziel entstanden, die Beiträge aller Epochen - entsprechend den internationalen Denkmalpflegekriterien („Charta von Venedig“) -, also auch die mehrschichtige Umbaugeschichte von Schloss Glienicke, zu respektieren und zu konservieren.
Die Glasfassade ist als Beitrag der Nachkriegszeit und als Antwort Tauts auf die Grenzziehungen des Kalten Krieges zu begreifen. Hier ist einer der wenigen Orte, an dem die Geschichte noch ablesbar ist. ...
Der Landesdenkmalrat stellt nach intensiver Diskussion fest, dass die Intervention von Max Taut ein besonders bedeutendes Zeugnis für die Zeitgeschichte darstellt. Diese Bedeutungsschicht spiegelt die besondere Situation der Grenze und der Mauer in besonders eindrücklicher Weise. Sie ist gerade für die Öffentlichkeit und besonders für die hier beheimatete sozialpädagogische Bildungsstätte von unverzichtbarer Bedeutung.
Mehrheitlich (mit einer Gegenstimme) empfiehlt der Landesdenkmalrat dringend, den heutigen Bestand von Max Taut weiterhin als Grundlage der Überlegungen zu respektieren.
Die Erhaltungsmöglichkeiten sollen sorgfältig abgeklärt werden, gegebenenfalls unter Zuziehung von externen Experten. Die heutigen technischen Anforderungen können durch additive Maßnahmen erfüllt werden; unter Umständen sind auch Teile zu ersetzen. Wichtig ist das Offenhalten des Baus zur Gartenanlage." (Auszug aus Protokoll)
07. März 2011 Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten des Abgeordnetenhaus
Ablehnung des CDU-Antrags von Dr. Lehmann-Brauns (Drs. 16/3749) vom 13. Januar 2011, überwiesen an den Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr (federführenden), dort noch nicht behandelt.
Februar 2011 Antrag des Architekturbüros (mit Vollmacht des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf) auf Änderung der Baugenehmigung: Abbruch der Eingangsvorbaus aus den 1960er Jahren, bestehend aus Betonkonstruktion und Stahlglasfassade; Nachbildung der Gartenfassade analog der Schlossfassaden der Bauphase 1889 (A. Geyer) mit Wiederherstellung der Freitreppe. (Auszug aus Protokoll des LDR 11.März 2011)
02. Februar 2011 Ausschuss für Bauen, Liegenschaften und Gebäudeverwaltung von Steglitz-Zehlendorf spricht sich gegen die Taut-Fassade aus.
Januar 2011 Abgeordnetenhaus. Kleine Anfrage von Alice Ströver (Bündnis 90/DieGrüne), (3. Januar 2011, Drs. 16/15 058), Dr. Lehmann-Brauns (CDU) Antrag im Abgeordnetenhaus (13. Januar, Drs. 16/3749).
Argumente
Auf dieser Seite wird versucht, aus den verschiedenen Behauptungen die Gründe gegen die Wiedererrichtung der Geyer-Fassade herauszufiltern und sie zu diskutieren.
Der jetzige Denkmalstreit konzentriert sich ganz auf die Frage, ob es aus denkmalpflegerischer oder aus Gründen der Welterbestätten notwendig und begründet sei, den aus bauphysikalischen Gründen bereits abgerissenen "Taut-Erker" an der heutigen Gartenseite wieder herzustellen, d. h. genauer auf der Grundlage der Tautschen Pläne zu rekonstruieren oder die, von den meisten Bürgern befürwortete, Geyer-Fassade von 1889 wieder aufzubauen, die besser zum Jagdschloss und zum Weltkulturerbe passt.
Es wird behauptet, dass der Umbau des Jagdschlosses 1963 - 1964 auf Grund der Berliner Mauer erfolgte.
1.
Max Tauts Unterlagen zeigen deutlich, dass diese Behauptung falsch ist. Bereits 1959 wurden erste Planungen angegangen.
Dies muss dem Landeskonservator bekannt sein, dennoch wird es immer wieder vom Landesdenkmalamt behuptet. 13 Tage vor Mauerbau, am 1. 8. 1961, wurde bei Max Taut angefragt, ob man die Turnhalle vorziehen könne, da für das Jahr noch Gelder bewilligt seien.
Frau Prof. Menting wird in dem Schreiben des Regierenden Bürgermeister Wowereit vom 31. 5. 2011 als Gutachterin der Akademie der Künste erwähnt. Sie zitiert Max Taut, er habe den Umbau des Jagdschlosses wegen der Jugendeinrichtung vorgenommen. Von der Berliner Mauer ist keine Rede.
(Annette Menting, Max Taut: Das Gesamtwerk, DVA, 2003)
2.
Es wird behauptet, dass der Haupteingang von Max Taut auf Grund der Berliner Mauer auf die Parkseite verlegt wurde.
Max Taut ging von der grundlegend falschen Annahme aus, dass es sich bei der Garten- bzw. Parkseite um die Hauptfassade handelte. Er schreibt:
"Die Hauptfassade des Schlosses ist nach Westen orientiert und dem Park zugewandt. Hierhin kommen nun der Eingang einschließlich Eingangshalle im Erdgeschoss, der Hörsaal und die Gemeinschaftsräume im ersten und die Bettzimmer im zweiten Obergeschoss."
1862 hatte der Architekt Ferdinand v. Arnim in die Außenwand zum Park eine Tür eingebaut und davor eine Terrasse mit einer mehrläufigen Treppe errichtet, die dann der Architekt A. Geyer später, 1889, verkleinerte.
Max Taut ließ 1964 den umstrittenen Erker in diese von den anderen beiden Architekten nur wenig angetastete Renaissance-Mauer schlagen.
Nach der heutigen Planung befindet sich entsprechend den Bauunterlagen im Hof des Jagdschlosses der Haupteingang der Sozialpädagogischen Fortbildungsstätte und er wird dort auch bleiben.
Max Taut ließ hier auf der Hofseite des Schlosses, die sich zum Dorf Klein-Glienicke orientiert, einen Nebeneingang zur neuen, von ihm geplanten über drei Stockwerke reichenden Treppe im Schloss errichten. Zur Beleuchtung des Treppenhauses ließ er ebenfalls eine neue Fassade aus Beton-Drahtglas-Elementen in die Außenmauer schlagen. Auf der Parkseite seitlich vom Taut-Erker ist nur ein kleine Tür im Erdgeschoß angeordnet.
3.
Es wird behauptet, dass die UNESCO das Weltkulturerbe mit dem Taut-Erker anerkannt habe und daher wieder aufgebaut werden muss .
Laut der UNESCO Deutschland ist dies nicht der Fall. Die Drohung, die in dem Brief der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung vom 18. 7. 2011 zum Ausdruck kommt, geht vermutlich auf die Stellungnahme der ICOMOS Deutschland zurück, in der darauf hingewiesen wird, dass die Veränderungen der UNESCO gemeldet werden müssen.
Der Abriss des Tautschen Küchentraktes und Wiederaufbau des Verbindungsgangs nach Geyer wurde der UNESCO Deutschland nicht gemeldet. Es ist also auch bei einem Rückbau zur Geyer-Fassade nicht notwendig.
Der Grund liegt in der Begründung der Anerkennung durch die UNESCO.
Die UNESCO erkannte das Weltkulturerbe Schlösser und Parks Potsdam und Berlin an, auf der Grundlage von
Peter Joseph Lennés Gesamtplan zur Verschönerung der "Insel Potsdam" inmitten der Flusslandschaft der Havel. Diese ist trotz der Stadtentwicklung im 20. Jahrhundert weitgehend erhalten und erlebbar. Aus europäischer Perspektive ist die Potsdamer Kulturlandschaft damit ein einzigartiges Beispiel für die Gestaltung eines Landschaftsraumes vor dem Hintergrund monarchistischer Staatsideen und bürgerlichen Emanzipationsbestrebungen (zitiert aus: UNESCO-Weltkulturerbe als Verpflichtung für Potsdam, Andreas Kalesse, Matthias Kartz).
Das Weltkulturerbe geht also auf die Ideen und Planungen der Preußischen Könige im 18. und 19. Jahrhundert zurück und sind als solche international als Einzigartig anerkannt.
Viele Gebäude des Bürgertums des 19. Jahrhundert in Berlin, zitieren die Architekturideen des Königshauses.
Es wird behauptet, dass nichts von dem Originalgebäude mehr vorhanden ist.
Die Grundmauern des Schlosses entsprechen im Bereich des siebenachsigen Ursprungsbaus im wesentlichen dem Original von 1684. Die Architekten F. v. Arnim und A. Geyer hatten im Gegensatz zu Max Taut nur minimale Umbauten vorgenommen und die Terrasse mit Treppe in den Park davor gebaut.
Mit dem Rückbau zur Geyerschen Fassade (1889) würde sich das Schloss tatsächlich wieder zum Park hin öffnen, aber im Gegensatz zu Taut ginge es direkt wieder über die Terrasse und Freitreppe in den Park. Dies ergäbe für eine Bildungseinrichtung eine ganz besondere Aufenthaltsqualität.
4.
So alt wie das Jagdschloss?
5.
Es wird behauptet, dass der Taut-Erker erhalten bleiben kann.
Der Original Taut-Erker ist bereits entfernt worden weshalb das Berliner Denkmalschutzgesetzhier nicht mehr greift.
Im Gegensatz zu dem unabhängigen Gutachten, das im Landesdenkmalrat (LDR) zitiert wurde (27. August 2010), musste die Taut-Fassade zum Park, also der Taut-Erker auf Grund von baulichen Mängeln und zur energetischen Aufrüstung abgerissen werden. Die Fassade muss jetzt ersetzt bzw. nachgebaut werden. Sie würde also kein "Original-Taut" mehr sein.
(Protokoll Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten 7. 3. 2011, Brief des Regierenden Bürgermeisters vom 31. 5. 2011)
Der nicht beanstandete Eingang auf der Ostseite 6. September 2011
Der Tautsche Küchentrakt ist bereits abgerissen und der Verbindungsgang nach Geyer wiederaufgebaut. Das Argument ist hier also nicht mehr relevant.
Es gibt andere gute Beispiele, dass nicht alle Zeitspuren erhalten bleiben müssen. Manchmal sind Rekonstruktionen wertvoller, wie z.B. Schloss Liebenberg oder Schloss Paretz im Land Brandenburg. (s. Protokoll des Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten, Abgeordnetenhaus v. Berlin, 7. März 2011)
Mit der Taut-Fassade zum Treppenhaus und mit der freistehenden Turnhalle bleiben die Zeitspuren erhalten. Die bedeutendsten Innenräume von Taut wurden restauriert oder zum Teil auch modifiziert rekonstruiert.