Weißrüsselnasenbär - Nasura naricta
Weißrüsselnasenbär - Nasura naricta
Achtung: Raubtier! Kleinbär! Allerdings tut sich bei diesen Bären als erstes die Frage auf, was denn nun zuerst da war: die lange Nase oder die Neugierde? Seine lange Nase steckt der mit den Waschbären verwandte
nämlich überall rein. Unheimlich verfressen, intelligent, lernfähig, frech und dreist sind die Kerle - einfach sympathisch.
Obwohl er ja eigentlich tagaktiv ist, besagt es ja nicht, dass man keinen Mittagsschlaf halten darf. Schließlich mal als richtiger Bär 2 Stunden auf die besagte Haut hauen. Ob der da nun fotografiert oder nicht, da oben im
Norden auf der Grand Lagarto Lodge am Rio San Carlos.
Bei einer Schulterhöhe von 68 cm und einer Körperlänge von 66 cm bringt er rund 6 kg auf die Waage. Die lange Schnauzenspitze ist weiß und zu seiner Frechheit passen die schwarzen Masken um die Augen. Sein Fell
ist variabel gefärbt, je nachdem ob er wie hier im Wald oder in Felsenlandschaften, in Halbwüsten oder im Buschland lebt. Aber Bäume lieben sie. Sie schlafen hoch oben im Geäst. Nasenbären sind in Mittelamerika nicht mehr häufig. Hier im Land trifft man sie vor allem in den nördlichen Landesteilen.
Weißrüsselnasenbären - in der Grand Kagarto Lodge
Eine ausgedehnte Mittagsruhe muss schon sein.
Zwar sind die Nasenbären als einzige der 15 Arten Kleinbären tagaktiv, aber eine Siesta brauchen sie doch.
Erstaunlich bei den beiden Bildern von der Grand Lagarto Lodge oben ist die andere Schwanzform des Nasenbären.
Sie ist bei weitem dünner und länger als die stolz hochgereckten Schwänze der Tiere auf den anderen Bildern.
Weißrüsselnasenbären in Palo Verde
Fast am Ende eines mindest 8 km langen Seitenweges im Nationalpark Palo Verde tauchten die beiden großen Nasenbären am Rande des Trockenwaldes auf und
verschwanden nach einem
neugierigen Blick wieder im Wald.
Auch 2016 liefen die Nasenbären ungestört in Palo Verde herum. Hier auf dem Wirtschaftshof. Sie gehören einfach dazu.
Voodoo im Nationalpark Palo Verde? Nur ein Spaß auf dem einsamen Weg. Tolle Wirkung von weitem.
Die putzigen Gesellen sind vor allem in den nördlichen Teilen des Landes zu finden. Sie halten schon mal Autos an, am liebsten Busse an: Da sind mehr potenzielle Keks- und Bananenbesitzer drin. Am Fuße des Vulkans Arenal
lief der regennasse Kerl links oben auf die Fahrbahn, als er das Auto hörte. Beim Öffnen der Fahrertür war er nicht etwa weg: Er schnupperte mit der langen Nase erwartungsvoll in den hochbeinigen Jeep hinein. Den braucht man unbedingt bei einer Fahrt rund um den Arenalsee. Nirgends auf der Welt gibt es eine Straße, die mehr Schlaglöcher als diese hier hat.
In der Tierauffangstation La Marina Zoológica bei Aguas Zacas - 7 km Richtung Westen, Richtung Volcán Arenal, gegenüber der einzigen Tankstelle der Gegend, da treibt sich eine ganze Familie Nasenbären frei herum. Sie haben jede scheu vor Menschen verloren und es ist eine reine Freude, ihnen zuzusehen, wie sie alles untersuchen, beschnüffeln, sich vieles ansehen. Sie betteln aber nicht, na ja, wenn man nicht gerade Galletas (Kekse) isst.
Weit und breit ist keine Siedlung. Vielleicht sind es die letzten
wild lebenden Tiere auf der Halbinsel Nicoya. Besagter Weg führt auf einem Damm durch die Ausläufer der Lagune und ist nur mit Vierradantrieb zu befahren. Da der Winter von 2004 auf 2005 sehr trocken war, ist kein Wasser zu sehen. Alles ist mit Hyazinthen zugewachsen. Trotzdem sind hier viele Reiher und Raubvögel zuhause. Irgendjemand hat sich dort einen Scherz erlaubt. Von der Ferne sah diese Vogelscheuche wie Voodoozauber im einsamen Walde aus.
Wegelagerer am Arenal
Mitten im strömenden Regen am
Nordufer des Arenalsees stoppte
ein Trupp durchnässter Nasenbären das einzige Auto. Nur zum betteln!
Öffnete man die Tür, standen sie mit den Vorderpfoten auf dem Schweller und ihre Nasen schnüffelten im Akkord. Sie erschnüffelten mühelos
die Rolle mit den Keksen. Sie
bekamen natürlich welche.
Der Bär oben hatte einige frische
Bisswunden am ganzen Körper.
Noch schlimmer östlich vom Poas bei Peñas Blancas
Die Bären halten wirklich den Verkehr auf
Dieser Trupp an der östlichen
Straße um den Vulkan Poas nach Peñia Blancas stoppte den Verkehr.
Sie liefen einfach auf die Straße.
Die schlauen Tiere hatten
herausgefunden, dass die
stinkenden Kisten anhielten und
ihnen nichts geschah. Ein paar
Kekse fielen immer ab.
Vor lauter Aufregung wurde erst mal eine Pfütze gemacht.
Aber nicht vergessen: Es sind Raubtiere!
Entschuldigung. Musste sein.