Das Spinnennetz der Goldenen Seidenspinne verschlägt einem die Sprache. Es ist unregelmäßig und kann um 2 Quadratmeter groß sein. Die Fäden glitzern golden in der Sonne. Kleine Vögel und Fledermäuse werden mühelos damit gefangen, obwohl sie nicht zum Beuteschema gehören. Die Reißkraft der Fäden ist enorm und die Forschung bemüht sich, so etwas nachzumachen. Berührt man das Netz vorsichtig mit dem Finger, kommen gleich mehrere der 3 oder 4 cm großen Weibchen angerannt.
Die Männchen der Goldenen Seidenspinne Trichonephlia clavipes sind mit nur 9 mm Größe fast nicht im Halbdunklen auszumachen. Der lang gestreckte Körper der Weibchen wird bis 4 cm groß . Unheimlich, einzigartig und faszinierend für einen Europäer, der 15 Jahre in Übersee lebte und jeden Stein umdrehte, jeden Winkel Natur durchforstet hat und so eine Spinne noch nie fand! Das Verbreitungsgebiet reicht vom Süden der USA bis nach Argentinien.
Die Spinne scheint hier so eine Art Kulturfolger zu sein. Da, wo die Menschen Licht machen, baut diese Art ihre riesigen Netze und sie werden geduldet. Allerdings sind sie in Costa Rica nur an der mittleren Pazifikküste zwischen Quepos und Dominical zu finden.
Alle Aufnahmen (bis auf das 3. Bild) der Rotknievogelspinne stammen aus ca. 1800 m
Höhe östlich des Vulkans Poas, Costa Rica und stellen das gleiche Tier dar.
Diese Spinne lässt sich mühelos auf die Hand nehmen. Sie ist es gewohnt.
Rotknievogelspinne nachts vor ihrer Wohnröhre
Das so eine exotische Spinne keine Wärme mag, erstaunt doch etwas. Megaphobema mesomelas kommt nur in Costa Rica vor. Diese Art lebt in Höhen von 1500 bis 2700 m, da wo es Nebelwald und viel Niederschlag gibt Am Tage liegt hier die Temperatur zwischen 14 und 20°. Nachts geht es runter auf 10-15°. Die Luftfeuchtigkeit liegt bei 90%. Wichtig für diese Art ist, dass ein stetiger Wind weht.
Die Spinnen werden 6-8 cm groß. Ihre Höhlen graben sie selber in Böschungen. Die Röhren sind um 30 cm lang, selten 1 m.
Auf dem Weg zum Poas in einer kleinen Soda („Restaurant“ ohne Alkoholausschank - man holt aber schon mal ein Bier aus dem benachbarten Tienda - wenn die Luft rein ist), wo alle die Kolibris aufgenommen sind, war sie das Haustier.
Die Vogelspinne lebte in einem Blumentopf in der Küche. Es ist hier es auf ca. 1500 m Höhe ziemlich feucht und und relativ kalt. Die Señora in der Soda meint, am Tage nie mehr als 20° und Nachts schon mal 10°C. Die Spinne dachte nicht dran abzuhauen. Sie war überhaupt nicht aggressiv, sonder richtig handzahm.
Eine schwarze Art in Managua, die hin und wieder auf dem Kopfkissen saß, ist nicht so harmlos. Sie kamen immer Paarweise. Sie verspritzt Urin, das die Hornhaut auflöst, sagt man dort. Sie lebt in Erdlöchern auf kurz gehaltenen Rasen. Da hat sie einen guten Überblick. Ob es nun in den gepflegten Gärten oder auf der Viehweide ist: Ein dreibeiniges Pferd ist nicht viel wert. Den Huftieren sollte angeblich das Horn der Hufe aufgelöst werden. Sie heißt dort "pica de caballo" - Pferdestecherspinne.
In Mexiko lebt eine "Mexikanische Rotkniespinne" Brachypelma smithi (Cambridge, 1897). Sie sieht ähnlich aus, ist aber länger behaart. Vier Beinpaare und ein geteilter schwarzer Körper und das alles auf 7-8cm Durchmesser: Eine schöne große Spinne. Sie ist harmlos, jedenfalls weniger schlimm als ein Wespenstich.
Die Spinne hier wohnt im Blumentopf und könne flüchten - macht es aber nicht
Die Spinne fand sich im Hotel an der mittleren Pazifikküste in Jacó
Zuerst gefunden und beschrieben wurde diese Vogelspinne in Mexiko. Aber wahrscheinlich gab es sie schon immer südlich davon bis hier nach Costa Rica. Das hat bloß kein Eintrag in die Fachliteratur gefunden.
Der Körper dieser erdbewohnenden Spinne wird 6-7 cm groß. Zwischen den schwarzen Vorderkörper- und Hinterteil hat diese Art in der Thoraxkerbe ebenfalls orangene Haare. Diese Spinnen brauchen die tropische Wärme. Sie können ca. 20-25 Jahre alt werden.
Die ziemlich muntere Spinne hob aggressiv das vordere Beinpaar
und hätte wohl in den Finger gebissen
Der nasse Untergrund behagte ihr nicht. Sie verschwand ziemlich schnell
Säße sie nicht im Netz, kommt man kaum darauf, dass das eine Spinne ist
Die Aufnahme ist so schlecht, weil es schwierig war, mit einem Tele auf die 5 oder 9 mm lange und 10 bis 13 mm breite Spinne zu fokussieren. Die Spinne ist von Kalifornien bis Mittelamerika verbreitet. Deswegen hat sie keinen deutschen Namen. Der wurde hier kurzer Gand nach Gaster (Latein) = Krabbe erfunden.
Die sechs stachelförmigen Fortsätze können auch rot gefärbt sein. Ebenso kann der Rückenpanzer je nach Region viele Farben haben. Eine „Fanny Spieder“ eben
Terrariumaufnahme eine Phoneutria nigriventer von Stefan Hillebrecht. Es derzeit die einzige Aufnahme auf allen Seiten von einem anderen Fotografen!
Der Dank geht an Herrn Stefan Hillebrecht . Er machte den Autor auf die falsche Bestimmung und Beschreibung auf der Seite Bananen aufmerksam und stellte das Foto oben zur Verfügung. Und er muss es wissen, lebt er doch seit 10 Jahren mit Phoneutria nigriventer zusammen. Einen deutschen Namen für diese Art gibt es nicht wirklich.Der Name Phoneutria kommt aus dem griechischen und bedeutet Mörderin.
Er wurde noch nie gebissen und mit der Gefährlichkeit ist es nicht so weit her, was er sich von der Universität in San José, Costa Rica, bestätigen ließ. Einzig die ebenfalls hier im Land vorkommende Phoneutria boliviensis ist ziemlich gefährlich.
Die in der Bananenplantage fotografierte Spinne ist zwar aus der gleichen Familie aber aus einer anderen Gattung. Es ist die unten gezeigte "Bananenspinne" Cupiennius coccineus.
Ordnung Webspinnen - Araneae
Unterordnung Echte Webspinnen - Aranneomorphae
Teilordnung Entelegynae
Familie Kammspinnen - Ctenidae
Gattung Bananenspinnen - Phoneutria
Große Bananenspinne - Phoneutria boliviensis
F. O. Pickard-Cambridge, 1897)
Die Bestimmung ist nicht sicher. Es könnte eine Phoneutria boliviensis sein
Es ist erstaunlich, wie viele Leute sich doch für Spinnen interessieren. Netter Weise schrieb mich Urs Stirnemann aus der Schweiz an und stellte mir das Foto zur Verfügung. Aufgenommen ist die Spinne in Cahuita an der südlichen Karibikküste in Costa Rica. Er ist der Meinung, es sei eine P. boliviensis.
Aber auf beiden Bildern sieht das Tier fast gleich aus. Und da Herr Hillebrecht schon 10 Jahr mit der Spinne lebt - und immer noch lebt! - scheint es doch eher eine P. nigriventer zu sein. Denn die P. boliviensis ist die giftigste Spinne der Welt. Sie ist noch giftiger als die Schwarze Witwe und weltweit für weitaus mehr tödliche Bisse verantwortlich. Reichen 6 µg des Giftes der P. bolivensis aus, eine 20 g schwere Maus zu töten, benötigt man von Gift der Schwarzen Witwe dafür 10 µg. Der 6/1.000.000 Teil eines einzigen Grammes.
Ordnung Webspinnen - Araneae
Unterordnung Echte Webspinnen - Aranneomorphae
Teilordnung Entelegynae
Familie Fischerspinnen - Trechaleidea
Gattung Cupiennius
"Bananenspinne" - Cupiennius coccineus
Der Text zu diesen auf einer Bananenplantage im Süden Costa Ricas gemachten Aufnahmen der "Bananenspinne" Cupiennius coccineus ist unter Bananen zu finden. Die Bananeros halten diese nervöse Jagdspinne jedenfalls für gefährlich.
Unbestimmt
oich eine Vogelspinne, die nicht bestimmt werden konnte. Urs Stirnemann hat sie an der südlichen Atlantikküste aufgenommen und die Bilder hier zur Verfügung gestellt
Eine Vogelspinne, gewiss: aber welche von 950 Arten? Urs Stirnemann hat sie an der südlichen Atlantikküste aufgenommen
Spinnennetze
Radnetz ...
.... und die Erbauerin in Jacó, Costa Rica. Es scheit eine Spinne
Leucauge venusta
aus der Familie der Dickkiefernspinnen Tetragnathidae zu sein.
.... und die Erbauerin in Jacó, Costa Rica. Es scheit eine Spinne
Leucauge venusta
aus der Familie der Dickkiefernspinnen Tetragnathidae zu sein.
Könnte eine Radnetzspinne Leuauge venusta sein
Spinnennetz an der mittleren Pazifikküste in Costa Rica
Netz einer Goldene Seidenspinne (mit kleinem Männchen oben)
in Dominical
😫
Araña pica-caballo
Kaum war man für 4 Jahre im Land (Nicaragua), warnte die Land Lady (Vermieterin) vor einer schwarzen Tarántula (Vogelspinne), die in Erdröhren im kurzgehaltenen Rasen (oder auf Viehweiden) leben würde.
Jeder erzählte davon, dass die Spinne Urin verspritzen. Die Hufe würde dann abfallen. Und jeder glaubte daran. Schließlich kann man Araña pica-caballo mit „Pferdestecherspinne“ übersetzen.
Noch heute kann man im spanischen Internet lesen: Spinne auf der Ladefläche verspritzte Urin, Huf abgefallen. Was kann ich tun?
Dabei gibt es keine wissenschaftlichen Beweis, dass die Spinne das überhaupt kann. Man nimmt an, dass die Huftiere einfach zu lange auf zu nassen Weiden stehen.
Bei der Spinne scheint es sich um eine Eurypelmella masculina (Strand, 1907) zu handelt, eine weitverbreitete Art hier.
Und im Haus damals, mitten in der Monte, waren sie häufig. Es kroch auch gleich eine die Wand hoch. Interessiert trat man näher und wollte ihr mit einem Strohhalm etwas Speed geben. Und was machte die Spinne? Sie sprang kraftvoll waagerecht von der Wand ab und sauste Millimeter am Gesicht vorbei!
Alle paar Wochen hatte man so ein kohlraben-schwarzes Tier auf dem weißen Kopfkissen. Was hatte die Land Lady noch gesagt? Die Tarántula kommt nie alleine. Richtig. Das kleinere Männchen saß in der Gardine.