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Ordnungen Ruderfüßer - Pelecaniformes
Familie Kormorane - Phalacrocoracidae
Gattung Phalacrocorax
Olivenschrabe
Phalacrocorax brasilianus Gmelin, 1789
Neotropic Cormorant
Cormorán Biguá
Olivenscharbe - Phalacrocorax brasilianus (Gmelin, 1789). Maskulin.
Nur eine von 46 weltweit bekannten Arten der Familie der Kormorane kommt in Costa Rica vor: die Olivenscharbe - Phalacrocorax brasilianus.
Das Verbreitungsgebiet der Olivenschrabe reicht von den beiden Küsten Mexikos bis zum Feuerland.
Jagen
Ein Weibchen hat einen Wels gefangen, ihn an zwei Stellen regelrecht erdolcht.
Der Wels zappet noch
Jetzt muss die Beute noch in die richtige Position gebracht werden damit der Fisch beim Schlucken nicht etwa die Stacheln aufstellt.
Sie hat den Wels hochgeworfen, um den Kopf vorne zu haben und den Fisch schlucken zu können. Hier am Rio Tárcoles wird jeder satt. Die Aufnahmen entstanden im Februar 2012. Vom fangen des Wels bis zum schlucken dauerte es 22 Sekunden.
Junge Olivenschraben haben ein durchweg braunes Gefieder.
Aller Anfang ist schwer. Sie
müssen erst noch jagen lernen.
Wie der Vogel hier laut ins
Wasser klatschte, war noch
irgendwie Verbesserunswürdig.
Aber er hatte Erfolg.
So schwer war der Fisch ja nun
auch nicht. Sie fangen so Fische
um 10 cm Länge. Das Wasser
hängt aber auch noch schwer im
Gefieder.
Ein Glück, das rettende Ufer ist
ja nicht weit weg. Erst mal die
Beute verdauen und die Flügel
ausschütteln und in der Sonne
trocknen.
Starten
Große Vögel haben genau zwei Probleme. Es sind Start und Landung. Gerade die Kormorane scheinen nicht allzu gerne zu fliegen. Sie haben dann auch nicht die Eleganz, beispielsweise der Pelikane, wenn die erst mal in der Luft sind und geschickt die Thermik ausnutzen.
Auch beim Schwimmen sehen sie seltsam aus. Sie liegen sehr tief im Wasser und nur der Kopf schaut raus und ein paar Rückenfedern. Dafür sind sie aber ganz schön gefräßig.
Briefing, 17:33:48 Uhr, 07.02.2013. Kurs festlegen: Richtung Schlafbaum
Volle Schubkraft auf beide Triebwerke
Fahrwerk einziehen
Schlafen
Zur Nachtzeit faßt der Kormoran
zu gerne die Kormoranin an,
die dieses, wenn auch ungern, duldet
da sie ihm zwei Mark fünfzig schuldet.
Robert Gernhardt
Kurz vor Sonnenuntergang
kommen die Olivenscharben
aus allen Himmelsrichtungen
zu ihren Schlafbaum
angeflogen.
Es ist lustig zuzuschauen wie
die schweren Vögel da
einfallen.
Einige der zuerst angekommenen Vögel haben
den Kopf schon unter den Flügel gesteckt und werden nun
wach wenn der Ast wild wackelt. Dann gibt es ein Gekreische
und Geklappere, man versucht,
den anderen mit dem Schnabel
zu hacken.
Bald kehrt wieder Ruhe ein.
Und dann kommt noch ein
letzter Trupp und alles geht von
vorne los.
Olivenscharben werden bei
einer Kopf/Rumpflänge von bis zu 73 cm 1,8 kg schwer und haben eine Spannweite von 100 cm.
Die Aufnahmen unten stammt
vom Rio Tárcoles. Alle Vögel
dieser Familie müssen nach
Kontakt mit dem Wasser ihre
wasserabweisende Federn
trocknen und so sieht man sie
häufig mit weit gespreizten
Flügeln wie die Anhingas in der
Sonne hocken.
Die gefräßigen Vögel haben
intelligente Jagdtechniken
entwickelt. Sie treiben kleine
Fischschwärme, in einer Reihe
fliegend, in flaches Wasser, um
sie leichter erbeuten zu können.
Ihre Brutkolonien in hohen
Bäumen umfassen schon mal
beängstigende 400 Brutpaare. Wenn jeder Vogel, nur mal angenommen, pro Tag ein
Kilogramm Fisch frisst, sind locker 800 kg Fisch täglich
verschwunden.
Aber die Flüsse und die
Küstengewässer in den Tropen
geben das (oder gaben es über
Jahrtausende) her. Der mickrige
See in Meck-Vorpomm mit der
knauserigen Fischzucht
vielleicht nicht. Die wollen dort
jedem Kormoran den langen
Hals umdrehen. Dabei waren
die Vögel viel eher da.
Ein Schlangenhalsvogel und eine Olivenschrabe haben sich den gleichen Schlafbaum ausgesucht