Mal reingeschaut
Was einem auf der grünen Insel Irland so auffällt
Wappen
Als Irland am 6. Dezember 1921 vom Vereinigten Königreich sich lossagte, wollte sie die mittelalterliche Harfe als Wappen führen. Doch diese kleine Irish Harp hatte der weltbekannte Bierbrauer Guinness schon seit 1759 als sein Markenzeichen verwendet. So, und nun?
Das machten die pragmatischen Iren? Sie drehten die Harfe einfach um!
Shamrock
Irisches Nationalsymboö
Alles Grün?
nJa wirklich: Es ist alles Grüner als anderswo. Bei Fahrten über die Insel - sie ist immerhin 450 km lang und 230 km breit - sieht man die saftige, satte grüne Farbe. Plötzlich hat man einen ganz anderen Bezug zu dem Lied, das Tom Jons in den 60ger sang: „Green Green gras pf home….“.
Schon auf der Rückfahrt quer durch England nach Hull findet man dieses Grün nicht mehr. Es zeigt sich dort blau-, grau- oder blaßgrün .
Wo Iren sind ist es Grau. Sie leben über die ganze Welt verteilt und überall gibt es Irish Pups. Die sollte man mal am Saint Patrik´s Day dem Nationalfeiertag am 17. März besuchen. Da ist nicht nur das Shamrock grün. Das geht sogar so weit, dass die in Chicago den Chicago River komplett grün färben. Aber das sie nach dem Feiern morgens Grün sind, trifft nur auf einige zu. Die meisten sind blau. Ihren Gesang und den Klang der Tin Whittle hat man garantiert noch lange in den Ohren.
Landschaft am Ring of Kerry
Wetter
Welches Wetter? Ist halt so! Es ist nicht warm, es ist nicht kalt. Es nieselt immer mal wieder, aber richtig nass wird man auch nicht. Da hängt ein Tief über den britischen Inseln und bewegt sich nicht weg.
Auch zum Wind hat man hier ein anderes Verhältnis. Erst, wenn es den Schafen die Locken aus dem Fell gerade zieht, redet man davon. Vielleicht. Wie der Kapitän, der mit seinem Frachter in der Irischen See in einen 12er geriet, meinte lapidar: „War ja mal ein bisschen kipplig“.
Der Atlantik ganz im Westen der Halbinsel Ring of Kerry
Ring of Kerry
Seit einiger Zeit dürfen die Busse aus ganz Europa den 179 km langen Ring of Kerry nur noch im Uhrzeigersinn befahren werden. So werden zeitraubende Begegnungen auf der schmalen Straße vermieden. Wieder so eine praktische Lösung..Bei uns hätte die Opposition erst mal das Bundesverfassungsgericht angerufen.
Von den Bussen sind täglich hunderte unterwegs. Viele davon „Left Wheel drive“. Sie kommen mit den Fähren vom Kontinent herüber. Richtig schön ist es aber erst auf den noch schmaleren Nebenstraßen, wo die dicken Dinger nicht hinkommen und es traumhafte Übernachtungsmöglichkeiten gibt.
Die gefühlte Wassertemperatur? Weit unter Null!
Die Straßen machen einfach Spaß. Auch wenn man auf der anderen Seite bleiben muss.
Selbst bei wenig Wind kann die Irische See ziemlich rau sein
Es muss nicht unbedingt die Sonne scheinen, um von der Landschaft beeindruckt zu sein.
… schön einsam
Herrliche Unterkünfte am Ring of Kerry
Blick vom Bett auf die Bucht
Fehlt nur noch Sonnenschein und Rosamunde P. schwebt durch den Garten.
Der Herr trägt Schwarz/Weiß und Handschuhe, in der Ecke des Wohnzimmers brät er die obligatorischen Eier. Nein, er celibriert sie (Sonny Side uup).Allen acht Gästen des Hauses wird das Frühstück bereitet. Man kommt sich vor wie im Film. Es ist feierlich still während er Tee oder Kaffee reicht. Was für ein Unterschied zu den Hotels hier.
So lässt sich wohnen
Man fühlt sich wohl in Irland
„Guck mal, ne Palme“ riefen die Letzte und rannten für ein Foto hun.. Mir kam diese Pflanze aber bekannt vor. Sie erinnerte mich an die Malediven. Und wirklich: es ist eine Keulenlillie.
Cliffs of Moher
Cliff s of Moher sind das touristische Highlite Irlands. Auf 8 km Küstenlinie fallen hier im Südwesten der Insel im Country Clare Klippen fast senkrecht in den Atlantik ab. Sie sind zwischen 130 m und über 200 m hoch. Sieht man den ausgebauten Parkplatz (und die Gebühren!) ist klar, dass das nicht nur der Höhepunkt des Ring of Kerry, sondern vielleicht von ganz Irland ist.
Aber muss man wirklich hier her?
Weil Touristen so schlecht fliegen können-zwei haben es schon versucht - Hat man einen Erdwall vor dem Rand aufgeschüttet und mit 1,40 m Steinplatten gesichert. Davor stehen sie nur, die Touristen aus aller Welt und toben ihr Selfie-Manie aus. Haben Sie mal einen Trupp Chinesen gesehen, die versuchen, ihre schönsten Gesichter für ein Selfie aufzusetzen? Hab sie nicht fotografiert. Sammle keine Naturkatastrophen.
Von der Brandung am fuße der Klippen ist weder was zu sehen oder zu hören. Nicht mal die allgegenwärtigen Möwen lassen sich hier sehen.
Also was macht man hier? Da es nirgends eine Sitzgelegenheit mit schönem Blick gibt, trottet man vom Turm aus zum Parkplatz und fährt weiter, dahin, wo Irland noch schöner ist.
Reiseleiter/Stadtführerinnen legen ja immer großen Wert darauf, das ihre lieben „Gästinn“ und Gäste genau informiert werden. Wer hat warum, wie , wer, wann und wieso was gebaut. Also der Turm wurde Achtzehnhundertleipzig/einundleipzig gebaut…
Gut gemacht. Das nicht gerade kleine Besucherzentrum wurde komplett in den Berg hineingebaut .
Quintessenz: Eigentlich lohnt sich der Besuch nicht mehr. Nur der Blick über die Mauer? In den Klippen brüten Tausende Seevögel, bestimmt. Man kommt nicht ran. Und wenn? Man hat nur noch ein iPhone mit. Die dicke Tele verstauben zuhause. So wird es nicht mehr, einen Papageitaucher, eine Sturmmöwe, oder ähnliches aufzunehmen.
Schafe vom Dienst
Das man in Europa mit Schafzucht nichts mehr verdienen kann, ist bekannt. Was macht man hier? Eine Hütehund-Schaf-Show. Für 7 € Eintritt holt eine 5 jähre alte Hündin eine Gruppe Schafe von links oben gekonnt herunter. Die Trillerpfeife des Schäfers unterstütz sie. Er erklärt, dass die Ausbildung 3 Jahre gedauert hat.
Möwe vom Dienst
Hier, in einsamen Buchten am Ring of Kerry würde ich gerne mal eine Woche lang mit den altmodischen Riesentele Seevögel auflauern. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied zu Aufnahmen mit dem. iPhone.