Trevi-Brunnen
Vierstömebrunnen Neptunbrunnen Mohrenbrunnen
Trevi - Brunnen
Fontana di Trevi
Der palastartigen Fassade des Trevi-Brunnens ist ein Triumphbogen vorgesetzt, der an den Konstantinsbogen am Kolosseum erinnern soll. In den Nischen rechts und links sind überlebensgroße Frauenfiguren dargestellt. Die linke steht für Gesundheit und die rechte für die Fruchtbarkeit. In der Mitte des Brunnens Oceanus umgeben von Fabelfiguren. Oceanus gilt in der griechischen Mythologie als Vater aller Flüsse.
In den Inschriften oben am Architrav feiern sich die am Bau beteiligten Päpste selber.
2500 Brunnen hat Rom - mindestens
2500 Brunnen alleine zählen die Nasoni, nasenförmige kleine Brunnen aus Gusseisen aus denen Tag und Nacht Wasser zum Trinken fließt.
Das antiken Rom wurde durch elf Aquädukte mit Wasser versorgt. An den Enden befanden sich sogenannte Nymphäen, Heiligtümer zu Ehren der Nymphen. In der Neuzeit protzen Päpste üppige pompöse Brunnen, wie den Trevi-Brunnen, hin, nur um ihre Macht und den Anspruch der Katholischen Kirche zu zeigen.
Konsul Marcus Agrippa ließ im Jahre 19 v. Chr. bus hier her den Aquädukte Agua Virgo bauen. Der führt aus den Sabinen Bergen über 26 km das Wasser heran - und das seit 2.000 Jahren ununterbrochen. Damals versorgte das Wasser eine Therme. Für die Herkunft des Namens TREVI gibt es zwei Deutungen. Übrigens heißt der ganze Stadtteil so. Einstmals hatte die Wasserleitung 3 Ausgänge. So könnte der Name vom italienischen tre vie kommen, oder von 3 Straßen, die sich hier kreuzen: drei Wege.
Der wohl berühmteste Brunnen der Welt, so wie er jetzt zu sehen ist, wurde unter Papst Clemens XII. 1732 begonnen und erst 1762 beendet. Der Stil wird mit Spätbarock im Übergang zum Klassizismus beschrieben. Die Fassade ist 26 hoch und 50 m breit.
Den Brunnen selber schmücken allerlei Meereswesen, umgeben von einer Felslandschaft. Über die Felsen fließt das Wasser weithin hörbar in ein flaches Becken.
Wenn es denn fließt. Im September 2018 war es zur Reinigung des Brunnen abgestellt.
Im Zentrum steht der Meeresgott Oceanus, umgeben von Meerespferden und Tritonen. Es sind Mischwesen mit menschlichen Oberkörper und einem Unterkörper, der in einem Fischschwanz endet. Das Material der Fassade und des Brunnens ist Travertin, ein Süßwasserkalkstein, und Marmor.
Wirkungsvoll: schwarzer Kandelaber vor weißem Marmor
Eine Bootstour von wenigen Minuten um Sirmione herum sollte man sich gönnen
Der Trevi-Brunnen ohne Wasser
Der Brunnen muss regelmäßig von Hand sorgfältig gereinigt werden.
Der Meeresgott Oceanus
Fabelwesen, Naturgewalten darstellend
Brunnen ohne Wasser sehen nicht gerade schön aus
Inschriften der Päpste
Tree Coins in a Fontain
An fing alles mit einer Hollywoodschnulze von 1954 (3 Oskars, u. a. für den Titelsong) „Tree Coins in a Fountain“. Alleine der Ohrwurm des Filmes machte den Trevi-Brunnen endgültig weltberühmt. Nicht die Handlung des Films, eher die Originalaufnahmen und der Song entfaltete die Wirkung. Frank Sinatra sang ihn, Doris Day und viele andere brachten den Song in die Charts. 33 mal wurde das Lied gecovert.
Heute fliegen da täglich 3.000 Euro an Münzen rein. Das machen die Touristen mit der linken Hand über die rechte Schulter und wünschen sich eine baldige Wiederkehr nach Rom. Na ja, die nächste Münze ist dann für die Liebe und noch eine für die Heirat - wer es den braucht.
Das da nun ca. 1 Million Euro jährlich zusammenkommen, weckt natürlich Begehrlichkeiten. Es war mal Allgemeingut, jeder konnte sich was nehmen (wie in der Kirche: Und dann kam das Körbchen und auch ich nahm mir einen Fünfziger…), aber schon bald wurde der Brunnen von der Polizei bewacht.
Ein paar Jahre lang bekam das Geld die Caritas. Wie zu lesen ist, reißt es sich seit April 2018 Rom unter den Nagel und will damit was Gutes tun - aber wir sind hier in Italien.
Für 1 Mio. Euro in Münzen im Jahr
Drei Brunnen auf der Piazza Navona
Die geschichtsträchtige Piazza Navona
Einst war hier das Marsfeld. Es lag außerhalb der Stadtmauern und diente als Schafs- und Pferdeweide. Wenn der dem Kriegsgott Mars gewidmete Platz nicht vom Militär oder für Spiele genutzt wurde.
Bis 49 v. Chr. Julius Cäsar hier ein provisorisches Stadion errichten lies. Kaiser Domitian baute dann 86 n. Chr. eine monumentale Arena hier auf. Sie fasste 30.000 Zuschauer und war 275 mal 106 Meter groß. So groß wie der Platz noch heute ist.
Als 217 das Kolosseum durch das Feuer des großen Stadtbrandes vernichtet wurde, fanden hier lange Zeit die Gladiatorenkämpfe statt. Im Mittelalter wurden die Fundamente und teilweise die Außenwände für den Häuserbau genutzt. So sind heute noch die Ausmaße des Stadions erhalten geblieben.
Vierströmebrunnen
Neptunbrunnen
Mohrenbrunnen
Vierströmebrunnen
Fontana dei Quattro Fiumi auf der Piazza Navona
Der Vierströmebrunnen
Europa wird durch die Donau vertreten
Sieht er nicht richtig indisch aus? Es ist der Flussgott des Ganges.
Diese Figur steht für den Nil. Da die Quelle nicht bekannt war, ist sein Haupt verhüllt.
Rio del la Plata
Als 1649 eine der antiken Aquädukte, Aqua Virgo, hier her für den Brunnen verlängert wurde, konnte unter Papst Innozenz X. von 1648-1651 diese Meisterwerk des Hochbarocks von Giano Lorenzo Bernini gebaut werden.
Der Brunnen sollte die damals bekannten vier Erdteile versinnbildlichen und den Machtanspruch der Kirche auf diese bekunden. Was für eine Anmaßung und wieviele Todesurteile für indigene Völker.
Vier überdimensionalen männlichen Figuren stehen für die Flüsse Donau, Nil, Ganges und Rio del la Plata.
Zu ihren Füßen finden sich ein Pferd, eine Schlange, ein Löwe und eine Palme.
Der schöne Obelisk in der Mitte des Brunnens stammt aus dem Isis-Tempel des Kaisers Domitian (51-96 n. Chr.).
Der 16 m hohe Obelisk stammt nicht aus Ägypten. Kaiser Domitianus lies in Rom anfertigen.
Noch ein Vierströmebrunnen, aber in BERLIN
Neptunbrunnen
Kaiser Wilhelm II. wünschte sich auch so einen schönen Vierströmebrunnen. Und bekam ihn. Erst vor seinem Schloss. Jetzt vor dem Roten Rathaus.
Neptunbrunnen
Der Neptunbrunnen am nördlichen Ende der Piazza Navona
Neptun ersticht mit seinem Dreizack einen Oktopus. Und das schon seit 1873. Der Brunnen als flache Schale ohne Figuren existiert schon seit 1574.
Der Brunnen Fontana del Nettuno bildet den Abschluss am nördlichen Ende der Piazza Navona.
Mohrenbrunnen
Der Mohrenbrunnen (Fontana del Moro) am Südende der Piazza Navona
Der „Mohr“ soll ein Äthiopier sein
Das der Brunnen von 1574/76 hier noch „Mohrenbrunnen“ heißen darf, wäre in Berlin bei den vielen „Genderzicken“ nicht mehr möglich. Dabei ist der Mohr von 1654 nicht mal in schwarzem Marmor ausgeführt.
Zu Anfang gab es nur vier Tritonen. Später kam die mit einem Delfin kämpfende Zentralfigur hinzu. Übrigens eine Kopie. Das Original steht in der Villa Borghese, entgegen dem Namen „Villa“ eine schöne Parkanlage hier in Rom. Es war der Landsitz der berühmten Adelsfamilie Borghese.
Neben dem Brunnen diese irgendwie „italienisch“ anmutende Albergo
In den engen Gassen rechts und links der Piazza lässt sich leben. Nur das da schon mal Autos durchfahren.