Stamm Blaualgen - Cyanophyta
Unterstamm - Cr
Klasse H - Mal Ordnung ? - ?
Größe : ca. 45 cm, Tiefe: 1 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009
In der Urzeit des Lebens existierten Bakterien und man nimmt an, dass sich aus ihnen die ersten Algen entwickelten. Es könnten Blau-Grünalgen gewesen sein. Parallel ging dann die Evolution weiter. Aus den Grünalgen entwickelten sich irgendwann an Land Moose, Farne, Nacktsamer und letztendlich die Blütenpflanzen - nicht nur die Lebewesen kamen also aus dem Meer.
Aus dem anderen Zweig, den Rotalgenvorläufern entstanden die Rotalgen, Kieselalgen, Braunalgen und die Dinoflagellaten, die sich unabhängig von einander in Salz- und Süßwasser zu den heutigen Formen weiter entwickelten.
Will man das Ökosystem Meer nur etwas verstehen, kann man die Algen, wenn sie einem vor einem Maledivenurlaub auch erst einmal unwichtig erscheinen mögen, nicht vernachlässigen. So mancher Fisch schabt sie als unscheinbaren Belag von hartem Untergrund ab, schmierig zeigen sie sich dort, wo das Wasser hoffnungslos verdorben ist und auf dem Riffdach sind Kalkrotalgen sogar am Aufbau und an der Erhaltung des Riffes beteiligt. Ja es gibt sogar Riffe, die nur von diesen zu den Rotalgen gehörenden Kalkalgen, sie sind in der Familie Corallinaceae zusammengefaßt, gebaut werden. Überall dort, wo die Wachstumsbedingungen für Korallen nicht ausreichen, entstehen Algenriffe. So im Atlantik vor der brasilianischen Küste, vor Venezuela, bei den Kapverdischen Inseln. Auch vor der karibischen Küste Mexikos bei Cozumel überziehen sie die von Steinkorallen gebauten Microatolle mit einer glasartigen, zementharten Schicht.
Hier auf den Malediven überziehen sie an vielen Stellen das Riffdach. Dort wo es trocken-fällt, Sonne, Wind und vor allem Regen die Steinkorallen haben absterben lassen, wo es tot und grau nach Trümmern aussieht, haben sich die Kalkalgen angesiedelt und schützen mit ihrer äußerst harten Oberfläche das Riff genau da, wo es den stärksten Belastungen durch Brandung und Witterung standhalten muss.
Stamm
Klasse 858
Klasse
Klasse Ki 749
Klasse 750
Klasse Dinoflagelaten, 751
Stamm 752
Familie
Familie
Gattung ?,
Art H. sp. 753
Stamm
Klasse Chlorophyceae Grünalgen
Unterklasse Eusiphoniidae
ORDNUNG Bryopsidales
Familie Bryopsidaceae Büschelalgen
Gattung Chlorodermis
Art C. fastigiata Büschelalge 754
Familie Caulerpaceae Kriechsproßalgen
Gattung Caulerpa
Art C. racemosa Blasen-Caulerpa 755
Familie Enteromorpha
Gattung
Art E. clathrata Langfädige Grünalge 756
Reich. Pflanzenreich Rechnum Planturum P
Abteilung Blaualgen (Blaue, grüne und rote Schmieralgen) Cyanophyta
Klasse Cyanophyceae 2000 Arten in 150 Gattungen
Stamm . Chromaphyta P
Klasse Einzeller, Flagegllaten Chrysophceae P
Klasse Grüne Geißelalgen Xanthophyceae P
Klasse. Kieselalgen, Diatomeen Bacillariophceae T
Klasse Braunalgen Phaeophceae B
Klasse Seepocken Balanomorpha P
Klasse. Dinoflagelaten Parasiten (ooddinium)
Zooxantellen Dinophceae T
Stamm. Höhere Rotalgen, Kalkrotalgen Rhodophyta B
Familie Kalkrotalgen Corallinaceae T
Familie Tangrotalgen Malacostraca P
Gattung . Halymenia sp. P
Art Tangrotalge Halymenia sp T
Familie. . Grateloupiaceae B
Stamm Grünalgen Chlorophyta O
Ord. Tin Sepiodea P
Fam. Seoias Seoiodae T
Gat. Sepia Sepia B
Art Ph Se O
Ord. Perl Nau P
Fam. Perlboote Na T
Gat. Nautilus Na B
Art Phar Nau O
Blaualgen Cyanophyta
Bei Blaualgen ist man sich nicht sicher ob es nicht doch photosynthetisierende Bakterien sind, da sie keinen kompletten Zellkern haben und deswegen von den Mikobiologen Cyanobacteria genannt werden. Botaniker und hier die Algologen, sprechen dagegen von Cyanophyten , also blaugrünen Pflanzen.
Blaualgen wachsen als Einzeller und auch fadenförmig. Sie überziehen schmierig den Untergrund mit schwarzen, roten oder blaugrünem Schleim und ersticken jedes Leben unter sich. Sie entstehen dort, wo das Wasser mit Phosphaten und Nitraten überdüngt ist, zeigen so schlechte Wasserqualität, z. B. in der Nähe der Abwasserleitungen der Urlaubsinseln, an.
Flagellaten, Einzeller Chromophyta
Diese Klasse unterteilt sich in 5 Familien die meist gelb oder gelbbraun gefärbt sind. Sie alle spielen eine wichtige Rolle im Meer, den sie stehen am Anfang der Nahrungskette. Mikro-skopisch klein dienen so die Familie der gelbbraunen Einzeller, die Chrysophyceae , der pelargisch dahintreibenden Fischbrut und den Rädertierchen, dem gesamten Zooplankton, genauso als Nahrungsquelle wie den festsitzenden Mollusken und Korallenpolypen.
Kieselalgen, Diatomeen Bacillariophyceae
Die Familie der Kieselalgen oder Diatomeen haben den furchteinflößenden Namen Bacillariophyceae. Sie haben eine ungeheure Formenvielfalt entwickelt, deren unwirk-liche Schönheit leider nur in 300-facher Vergrößerung unter dem Mikroskop zur Geltung kommt.
Alle Kieselalgen haben einen Panzer aus Siliciumdioxyd das biologisch nicht abbaubar ist. Obwohl die Panzer nur eine Größe von zweihunderstel bis zweitausenstel Millimeter haben, alle Flagellaten gehören zum Nano-Plankton, entstanden im Laufe der Jahrmillionen an manchen Stellen Ablagerungen, die wirtschaftlich abgebaut werden und als Kieselgur ein begehrtes Filtermaterial sind. Die löcherigen und mit vielen filigranen Stacheln versehenen kleinsten Hohlkörper werden hochgereinigt u. A. zur Filtrierung von Bieren und Weinen genutzt. Sie halten auch noch die kleinsten Verunreinigungen aus Flüssigkeiten zurück.
Kieselalgen, Diatomeen Bacillariophyceae
Die Familie der Braunalgen, die Phaeophyceae , warten dagegen mit ganz anderen Überraschungen auf. Sie kann man sehen, anfassen, nutzen. Sie sind die Tange, die an vielen Meersküsten zu sehen sind. In diese Familie gehört das größte Gewächs auf der ganzen Erde. Um die 400 m lang soll die Alge (oder Pflanze?) Macrocystis pyrifera werden!
Braunalgen speichern z. B. das Jod aus dem Meerwasser und haben zumindest vor Kalifor-nien wirtschaftliche Bedeutung. Die daraus gewonnenen Produkte werden in der Medizin, in der Nahrungsmittelindustrie als Emulgatoren und in der Kosmetik (Alginsäure) eingesetzt.
Dinoflagellaten Dinophyceae
Einen eigenen Entwicklungszweig bilden die Dinophyceae , die Familie, in der Dinoflagellaten, viele Planktonarten, Zooxanthellen und Parasiten zuhause sind. Sie bilden den Hauptteil des Pythoplanktons und kommen in großer Zahl vor. In kalten Meeren wurden in einem Liter immerhin 200.000, in tropischen Gewässern 2.500 Individuen festgestellt. Je nach ihrer Pigmentierung reicht die Färbung von farblos über ein helles Gelb bis zum Dunkelbraun und allen Tönen dazwischen. Auch grün oder blau gefärbte Arten gibt es. Die farblosen Arten leben sogar als Jäger und können weitaus größere Arten verschlingen. Alle Dinoflagellaten haben nämlich zwei Geißel, mit denen sie sich gezielt vorwärts bewegen können. Den Vortrieb erzeugt eine Längsgeißel, eine Quergeißel schafft eine Rotation und zusammen ergibt es eine spiralförmige, steuerbare Fortbewegung, Voraussetzung zum Erobern von Beute.
Manchmal in besonders warmen Jahreszeiten vermehrt sich eine Art der Dinoflagellaten ( Gymnodinium ) so stark, dass sich das Meer rot verfärbt und man von der Roten Tide spricht. Selbst in unseren Breitengraden. Dann dürfen, vom Juli bis September, keine Muscheln und Austern gegessen werden; wir würden es nicht vertragen.
Als Fischparasit ist eine Art mit dem Namen Oodinium speziell bei Aquarianern als Auslöser der Korallenfischkrankheit gefürchtet. Mikroskopisch klein (0,02-0,1 mm) befällt er in der Wachstumsphase Haut und Kiemen von Fischen und ernährt sich von deren Gewebe bis er ausgewachsen als Zyste von seinem Wirt abfällt. Nach genau 8 Zellteilungen schwärmen drei Tage später 256 Flagellaten, sogenannte Dinosporen, aus, um einen neuen Wirt zu finden. Dafür haben sie 1-2 Tage Zeit, sonst sterben sie ab. Der befallene Fisch aber stirbt durch Atemnot, obwohl Oodinium nur einen Lebenszyklus von 7 - 10 Tagen hat.
All diese Beobachtungen und Forschungen wären an einem Riff absolut unmöglich, treten auch im freien Wasser bestimmt nicht so häufig und verheerend wie in einem geschlossenen System auf. Schwimmt man aber aufmerksam über das Riff, kann man doch hin und wieder an Fischen offene Stellen, Geschwüre und Hautveränderungen entdecken, die nicht an den Putzerstationen beseitigt worden sind.
Es gibt aber nicht nur frei lebende Dinopyceen. Die Zooxanthellen haben sich auf ein Leben in Schwämmen, Korallenpolypen jeder Art und in Aktinen wie zum Beispiel den Seeannemonen und sogar in Weichtieren spezialisiert. Sie kommen in Korallen in so ungeheuren Mengen vor, dass man sagen kann, ohne sie gäbe es kein Korallenwachstum. In einem Milliliter Korallengewebe leben ca. 30.000 Zooxanthellen - 5 % der lebenden Korallenmasse!
Zooxanthellen sind an der Bildung des Baumaterials nicht nur der Steinkorallen beteiligt. Auch Weichkorallen benötigen das im Meerwasser nicht abbaubare Calziumcarbonat in kristalliner Form für ein nadelförmiges Stützkorsett. Wie entsteht nun der Baustoff der Korallen?
In einem Quadratmeter Korallenfläche können diese kleinen Zooxanthellen im Jahr 3,5 kg Kohlenstoff - das berüchtigte CO2 - also Kohlendioxyd, das wir ja überreichlich mit unseren Autos produzieren, aus der Luft aufnehmen. Es ist die Grundlage für die Kalkproduktion der Korallenpolypen. Korallen, die nicht in Symbiose mit Zooxanthellen leben, produzieren um den Faktor 10 weniger Kalk, wachsen also bedeutend langsamer. Damit sind sie nicht in der Lage, Brandungsschäden relativ schnell zu reparieren. Die zur Kalkbildung nötigen Ausgangsstoffe sind Kalzium-Ionen und, wie gesagt, Kohlendioxyd. Wird jetzt noch dem Meerwasser ständig Kohlensäure entzogen, setzt eine starke Kalkproduktion ein. Um das ja nicht lösliche Calziumcarbonat als Korallenbaumaterial erhalten zu können, reagiert das im Wasser vorhandene Calziumhydrogencarbonat mit dem von den Zooxanthellen ständig zugeführte Kohlendioxyd zu Calziumcarbonat und Wasser. Die Formel für diesen von der Natur so erfolgreich angewandten Prozeß lautet: Ca (HCO3)2--> CO2+Ca CO3+H2O. Allerdings ist dieser Vorgang abhängig von der Temperatur. Korallen können nur zwischen 15o und 32o existieren. Die optimalen Wachstumsbedingungen haben sie aber nur zwischen 25o und 27o.C.
Rotalgen Rhodophyta
Größe: 15 cm, Tiefe: 1 m Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1996
Kalkrotalgen
Tangrotalge Grateloupiaceae
Im Laufe der Evolution hat sich der Stamm der Rotalgen unabhängig von den anderen Algen entwickelt und eine Unzahl an Arten hervorgebracht. Derzeit sind in der Algologie ca. 4.000 Arten bekannt und wer auf den Malediven nicht nur den Wahlhaien hinterher jagt, kann einige davon mühelos finden und identifizieren.
Algen dieses Stammes haben die unterschiedlichsten Erscheinungsformen. Mal bilden sie wie die schon erwähnten Kalkrotalgen, krustenförmige, das Riff verfestigende Strukturen, mal sehen sie aus wie richtige rote Pflanzen und manchmal ähneln sie Korallenstöcken so sehr, das sie von diesen kaum zu unterscheiden sind. Sie sehen fadenförmig oder moos-ähnlich aus, kuglig oder wie Büschel, schwammähnlich oder wie Tang, blättrig oder knollig - bei 4.000 Arten ist das auch kein Wunder. Eines haben sie größten Teils gemeinsam: Sie enthalten einen roten Farbstoff namens Phycoerythrin.
Auf den Malediven sehen wir beim vorsichtigen Umdrehen von abgebrochenen Korallenplatten (aber bitte wieder genauso zurücklegen!) auf der Unterseite eine violetttrote dünne Schicht von Kalkrotalgen. Manche der wie tot aussehenden Riffkronen sind ebenfalls von zementharten Kalkrotalgen in grauweißlicher Farbe überzogen und trotzen hier der Sonne, dem größten Feind der Korallen, dem Regen und dem Wellenschlag, halten das Riff als Wellenbrecher zum Schutze der Inseln am Leben. Hin und wieder findet man auch rote, blättrige Pflanzen.
Rotalgen kommen an allen Küsten der Meere vor und einige haben wie die Braunalgen wirtschaftliche Bedeutung für Medizin und die Nahrungsmittelindustrie. Der Ausgangsstoff für Gelatine stammt z. B. von den Rotalgen.
Rhodophyta / Rotalge, Grateloupiaceae / Tangrotalge, Halymenia sp. ? ,
Größe: 15 cm, Tiefe: 2 m Kuramathi, Rasdu-Atoll
Unmöglich, diese Rotalge auch nur annähernd genau zu bestimmen. Jedenfalls nesselte sie nicht, was ja z. B. Blasentang sehr unangenehm tun kann. Zum Wachsen benötigen diese Rotalgen äußerst reines Wasser.
Wie es der Zufall will, ist im Vordergrund noch eine andere Rotalgenart zu erkennen: Die Kalkrotalge hat die abgestorbenen Steinkorallen überzogen. Die links abgebildete Koralle heißt Acropora spicifera ?
Grünalgen Chlorophyta
Wie schon eingangs erwähnt, werden die Grünalgen als die Vorläufer aller Pflanzen ange- sehen. Der Name Chlorophyta deutet es an: Chlorophyll, das Blattgrün, die Photosynthese hat damit zu tun. Die Photosynthese ist ein biochemischer Vorgang. Es ist der wichtigste photochemische Prozeß auf der Erde und die Grundvoraussetzung für das Wachstum aller grünen Planzen. Unter der Einwirkung des Sonnenlichtes wird energiearmes Kohlendioxyd und Wasser in energiereiche Kohlenhydrate umgewandelt. Die Stahlungsenergie ist also in den lebenden organischen Substanzen gespeichert, was erst das tierische Leben ermöglicht.
Ebenso ist diese Energie auch in toter organischer Materie enthalten: in Kohle und Erdöl z. B.
In der Photosynthese werden zwei Reaktionsfolgen unterschieden: der Licht- und der Dunkelreaktion. Bei der Lichtreaktion führt die Aufnahme von Lichtquanten der Pigment-systeme (Chloropyll) der Chloroplasten zur photolytischen Spaltung von Wasser wo durch unter Anderem Sauerstoff frei wird und die Dunkelreation läßt letztendlich in einem komplizierten Vorgang Traubenzucker entstehen.
Auch die Grünalgen halten faustdicke Überraschungen bereit. In „Spektrum der Wissen-schaft“, Heft 2/95, wird von einer großen Kriechsproßalge ( Caulerpa prolifera ) berichtet, die es eigentlich gar nicht geben dürfte: die Pflanze besteht aus einer einzelnen Zelle! Die Pflanze wächst in den tropischen und subtropischen Flachwassergebieten und wird bis einen Meter lang. Sie hat zwar richtige blatt- und wurzelartige Strukturen, besteht aber nur aus einer einzigen, weit verzweigten Zelle. Eine Pflanze also, die der gängigen Zellenlehre widerspricht.
Am besten beschrieben sind die Grünalgen derzeit im Meerwasseratlas (Baensch und Dibelius) aus dem Mergusverlag. Hier wird besonders ausführlich die Ordnung der Caulerpaceae , der Kriechsproßalgen behandelt. Diese Ordnung wird in acht Familien unterteilt. Alleine die Familie Caulerpa hat 75 Arten mit 56 Varietäten und 87 Formen. Der Name kommt von den griechischen Wörtern kaulos (Stengel, Stil oder Ähre) und von herpein (kriechen). Um hier der Vielfalt überhaupt Herr zu werden, ist die Systematik dieser großen Familie schon seit dem vorigen Jahrhundert (J. G. Argardh, 1872) nicht wie üblich nach der Art, wie sie sich fortpflanzen, sondern nach ihren äußeren Formen gegliedert. Sie werden unterteilt nach Formen wie fadenförmig, moosförmig, blattförmig, schuppenförmig, nadelförmig, bärlappförmig usw..
Auf den Malediven sind kaum die großen pflanzenähnlichen Kriechsproßalgen, bei denen die Bestimmung so schwer ist.
Mehrere Grünalgenarten
Büschelalge
Chlorophyta / Grünalge, Chlorodermiceae / Grünalge,
Chlorodermis fastigiata
Schön wiegt sich der kugelige Kopf dieser Alge aus, wenn er sich in der leichten Dünung sanft hin und her bewegt. Sicher vor dem Trockenfallen wächst sie ab 1 m unter der Oberfläche bis höchstens 5 m Tiefe. Sie benötigen eine gewisse Wasserbewegung.
Schildkröten fressen sie gerne. Diese Grünalge konnte nur überleben, weil sie nahe eines sehr frequentierten Strandabschnittes wuchs wo keine der vielen Schildkröten hinkam.
In der Karibik gibt es eine sehr ähnliche Art mit dem Namen Bryopsis plumosa
Blasenalgen Caulerpa
Caulerpaceae / Grünalge, Caulerpa / Kriechsproßalge, Caulerpa racemosa sp.
Seetrauben Caulerpa racemosa Embudu, Süd-Male-Atoll, 2011
Diese Caulerpa rasemosa gibt es in 11 Varitäten und in 20 verschiedenen Formen, die ich hier nicht bestimmen kann. Die Blasen wachsen an kriechenden Stengeln, die Thallus genannt wird. Sie ähneln damit den Landpflanzen mit Wurzeln, Stengeln und Blättern, hier eben Blasen. Die Verdickungen auf dem Bild sind Ausläufer der Stengel, die nur entstehen, wenn diese Alge genug Licht bekommt.
Die ungeheure Formenvielfalt entsteht durch unterschiedliche Wachstumsbedingungen, wie Untergrund, Wasserqualität und Strömungsmuster, Lichtintensität, -einfall und -reflektion. Bekommt diese Alge z. B. in einem Aquarium zu wenig Licht, wächst sie in einer ganz anderen Form heran.
Algen aus dieser Familie sind voll von zum Teil noch unerforschten Überraschungen. Stoffe, die in dem Saft enthalten sind, heilen Hauterkrankungen bei Fischen, scheinen das Wachstum andere Algen zu beeinflussen, enthalten auch toxische Stoffe. So kann das Caulerpine, so heißt das Gift, für Menschen zu einigen Zeiten tödlich sein. Unerforscht ist, ob das Austreten des Giftes wie bei der Roten Tide jahreszeitlich bedingt ist. Jedenfalls sind in südostasiatischen Inselstaaten wie den Philippinen schon Todesfälle registriert worden. Dort werden Caulerpaarten als Beilage zu Reisgerichten gegessen.
Die antibakterielle Wirkung der in Caulerpa enthaltenen Substanzen bei Fäulnis und bei Pilzbefall zeigen auch dann noch Erfolge, wenn gegen herkömmliche Antibiotika schon eine Resistenz besteht. Vielleicht lassen sich daraus neue Medikamente entwickeln.
Langfädige Grünalge
Chlorophyta / Grünalge, G / alge, Enteromorpha sp. ? ,
Genau zu bestimmen nur nach dem Foto ist diese Alge zwar nicht. Aber wahrscheinlich ist es wirklich eine langfädige Grünalge Enteromorpha clathrata, wobei der deutsche Name kurzerhand von mir erfunden wurde.
Die Beschreibung und die Umgebung stimmt haargenau. Das Bild wurde im Februar 1995 ungefähr 100 m nördlich des Bootssteges (Vollprofis nennen den natürlich „Jetti“) von Ellaidhoo im Ari-Atoll gemacht. Zwar waren 93 und 94 die Korallen an dieser Stelle auch schon abgestorben, aber diese Algenart gab es noch nicht. Die Insel war während der letzten Jahre rund um die Uhr ausgebucht. Die Abwasserleitung geht noch einmal 100 m weiter gut versteckt ins Meer. Da auch auf dieser Insel keinerlei Abwasserklärung erfolgt, ist die Auswirkung immer deutlicher am Korallensterben und am typischen Algenbewuchs zu sehen.
Spiralwurm
Größe: 40 cm, Tiefe: 1 m Dhigufinolhu, Süd-Male-Atoll
Annelida/Ringelwürmer, Polychaeta/Vielborster, Fam. Serpulidae, Spierobranchus giganteus
E: Christmas tree worm
Bunte Farben auf graugrünen großen Blöcken von Steinkorallen zeigen an jeder einigermaßen intakten Insel schon von weitem, wo sie leben. Sie stecken am Tage ihre farbenprächtigen Kronen aus feinsten Federn in die Strömung. Ihre Kalkröhren sind total eingewachsen und nur ein spitzer Dorn ragt einen halben Zentimeter über die Oberfläche der Koralle hervor. Bei der geringsten Störung verschwinden die Federbüschel in der Röhre, die sie mit dem Operculum, so heißt der kräftige Verschlussdeckel, blitzschnell verschließen.
Die Federkronen sind spiralförmig gewunden und erreichen einen Durchmesser von max. 4 cm. Es gibt sie in vielen Farben, oft direkt nebeneinander. Manche sind sogar zweifarbig und können dann ein schönes Muster haben. Sie kommen nur im fachen Wasser vor, dort, wo die großen Korallenformationen bis kurz unter die Oberfläche reichen, denn die Würmer benötigen das Sonnenlicht. Anzunehmen, dass auch sie mit Algen symbiotisch zusammenleben und diese für die schönen Farbe verantwortlich sind.