Kapitel 9
Schwämme
Stamm Schwämme - Porifera
Klasse Hornkieselschwämme - Demospongi
Roter Bohrschwamm inPione vastifica der Lagune von Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1988
Sind Schwämme Tiere?
Spongiologie
Lehre von Schwämmen
Durch bloße Ansicht unter Wasser kann man sie trotz oft markanter Farben und Formen praktisch nicht unterscheiden und sagen, das ist die und die Art. Das ist selbst im Labor schwierig. Schwämme bilden eine Art Skelett aus Kalkplatten und für jede Art charakteristischen Kalknadeln, den sogenannten Skleriten zusammen. Diese Sklerieten bilden den Artenunterschied und sind ziemlich schwer zu isolieren.
Sie haben keine Augen, kein Gehirn, keine Sinnesorgane, können sich nicht fortbewegen und gehören doch zu den Tieren. Weiterhin fehlen Kopf und Hinterteil, Nerven und Organe, sie haben keine Muskeln und kein Gewebe. Bei Verletzungen reagieren sie nicht. Trotzdem haben sie sich über die unvorstellbare Zeit von 600 Millionen Jahre erfolgreich behauptet und mehr als 5000 Arten ausgebildet. Wie wir heute wissen, gehören sie damit zu den ältesten Tieren auf der Welt. Kein Wunder, dass man die oft plumpen und so unbeweglichen Gebilde bis Anfang des 19. Jahrhundert zu den Pflanzen rechnete.
Schwämme sind noch am besten durchh die Röhren und Kanäle, die sie durchziehen, zu erkennen. Sie erzeugen sich die zum Überleben wichtige Wasserströmung zum Ausfiltern der darin enthaltenen Nahrung selber.
Schwämme gehören zu den vielzelligen Tieren. Dieselnd in den Metazoa zusammengefasst. Ungefähr 1,5 Millionen sind bekannt. Ca. 80% davon sind Gliederfüßer. Man nimmt an, dass es 10 oder 20 Millionen von ihnen gibt.
Schwämme, Porifera, haben eine besondere Matrix. Die bezeichnet man als Mesohyl. Die Zellen der Schwämme beiden kein richtiges Gewebe aus. Sie sind nur locker organisiert. Schwämme haben keine Organe. Skelettnadeln geben den Schwämmen Festigkeit. Die Nadeln Weden von spezialisierten Zellen hergestellt.
Systematik
Reich
Das Reich der Schwämme ist in vier Stämme gegliedert:
Hornkieselschwämme - Demospongi - Calcara
Kalkschwämme entnehmen dem Meerwasser Kalziumcarbonat und bilden daraus Kalknadeln, die das Gewebe stützen. Sie sollen hier nicht weiter behandelt werden wie auch die Glasschwämme.
Hornkieselschwämme - Demospongea
Hornkieselschwämme - Demospongea
Glasschwämme - Hexactinellidae
Stamm und Klasse
Stamm Schwämme Porifera
Klasse Kalkschwämme Calcarea
Klasse Gemeine Schwämme Demospongia
95 % aller lebenden Schwämme sind in dem Stamm der Demospongea
. zusammengefaßt Es gibt Arten, die mehr als zwei Meter Durchmesser
erreichen.
Stamm Ringelwürmer Annelidae
Klasse Vielborster Polychaeta
Stamm Cordatiere Cordatta
Unterstamm Manteltiere Tunicataa
Klasse Appendikularien Larvacea
Klasse Seescheiden Ascidiacea
Klasse Salpen Thaliacea
Giftiger Roter Fingerschwamm Negombata magnifica
Kuramathi, Rasdu-Atoll, 2023
Dieser Giftiger Roter Fingerschwamm Negombata magnifica soll extrem giftig sein. Die verzweigten Äste werden ca. 3 cm dick und der ganze Schwamm 70-100 cm hoch. Er wächst in Tiefen von 10-20 m an strömungsarmen Riffabhängen und in Lagunen. Es gibt ihn in zwei Formen: aufrecht und flach wachsend.
Kuramathi, Rasdu-Atoll, 2023
Kuramathi, Rasdu-Atoll, 2023
Roter Schwamm - derzeit nicht identifiziert
Wenn irgendetwas in der Natur in einer auffälligen Farbe weithin leuchtet, ist Vorsicht geboten. Ob es ein kleiner Frosch im Urwald ist, oder eben ein leuchtender Schwamm - sie haben es nicht nötig, sich zu verstecken, sie sind garantiert giftig.
Roter Bohrschwamm Nausithoe punctata
Kuramatho, Fast-Atoll, 1998
Die Bestimmung ist nicht sicher. Bohrschwämme bohren sich Löscher in kalkigen Untergrund, um sich festhalten zu können. Dazu ätzen sie Öffnungen in Kalk. Das sind in erster Line Korallen, aber auch Gehäuse von Schnecken oder Muscheln.
Dor Schwämme sollte man nicht berühren. Sie sind giftig. Lebende Korallen können die Besiedlung mit diesen Schwämmen noch einigermaßen abwehren. Tote Korallen nicht, Der Klimawandel beschleunigt beides. Einerseits erschweren (oder verbinden) die steigenden Kohlendioxid-Werten den Kalkaufbau der Korallen. Anderseits profitierenSchwämme von den steigenden Kohlendioxid-Werten. Kohlendioxid aus der Atmosphäre reagiert mit Wasser zu Kohlensäure: Das Meer, wird „saurer“. Die e Schwämme, profitieren vom geringen pH-Werte.
Kuredu, 1999
Rotoranger Krustenschwamm Diplastrella sp.
Embudu, Süd-Male-Azoll, 2008
Rotoranger Krustenschwamm Diplastrella sp.
Die Bestimmung ist hier nicht möglich. Dieses Gebilde ähnelt einem Rotorangen Krustenschwamm Diplastrella aus der Karibik.
Die Atemlöcher deuten auf einen Schwamm hin. Das hier wuchs an deiner Kunstoffröhre, die mit Beton gefüllt für die Bootsstege und Wasserbungalows als Fundament verbaut werden.
Orange Elefantenohrschwamm Agelas-clathrodes
Orangenen Elefantenohrschwamm Agelas-clathrodes
Diese Bestimmung sollte überprüft werden.
Roter Schwamm-Ptilocaulis sp.
Roter Schwamm-Ptilocaulis sp.
Diese Bestimmung sollte überprüft werden.
Dieses Gebilde ist zweifelsohne ein Schwamm, aber er ist mit diesem einen Bild nicht sicher zu bestimmen. Weder JI im Netz noch die Bücher geben das her.
Brauner Röhrenschwamm Agelas conifera
Brauner Röhrenschwamm Agelas conifera
Wenn man ein richtiger Schwammexperte wäre, könnte man ja für die Bestimmung hier die Hand ins Feuer legen. Aber wer ist das schon.
Beide Aufnahmen scheinen von gleichen Schwamm zu sein
Zäher Orangefarbener Hornschwamm Agelas oroides
Anhand nur eines Bildes ist die Bestimmung fast nicht möglich
Wird noch recherchiert
Stylotella aurantium?
Eibe Koralle ist es nicht. Das Gebilde ließ sich eindrücken. Ist es ein Schwamm? Aber wo sind die Atemlöscher? Vilamendhoo, 2010
Breitblättriger Schwamm Clathria dayi
Diese Schwamm fand sich im relativ flachem Wasser im Korallengarten an der Westseite der Insel Vilamendhoo, 2010. Heute stehen dort Wasserbungalows.
Porenreihen Seilschwamm Aplysina cauliformis
Porenreihen Seilschwamm Aplysina cauliformis
Kuramathi, Rasdu-Atoll, 2023
Beide Aufnahmen sind geschätzt unterhalb von 10 m gemacht. Die Färbung deutet auf eine Symbiose mit Algen hin. Und diese brauchen Sonnenlicht. Beim Schnorchel war dieser auffällige Schwamm in 29 Jahren nie zu sehen. Ich hätte ein Foto gemacht. Der Schwamm wir in Tiefen zwischen 10 und 30 m wachsen.
Klasse Seescheiden Ascidiacea
Robuste Riffseescheide-Atriolum robustum
Seescheiden wachsen meistens in Kolonien
Seescheiden siedeln da wo sie Strömung und festen Untergrund finden,
Hier wachsen wahrscheinlich zwei Arten Seescheiden
Seescheiden sind etwas ganz besonderes. Das hat mir in den 80gen Manfred beigebracht: Prof. Dr. Dr. Schweiger. Diese unscheinbaren, sessilen Tiere stehen an der Schwelle zum Übergang von den Invertebrata zu den Vertebral, von den Wirbellosen zu den Wirbeltieren. Sie gehören wie der Mensch zum Stamm der Chordata. Alle haben im Laufe der Entwicklung irgendwann gleiche Organe. Z.B. eine Stütze im Rücken (Chorda), die sich bei Wirbeltieren zur Wirbelsäule entwickelt.
Die Stütze und ein Gehirn haben die Seescheiden nur im Larvenstadium zum Koordinieren des Schwimmens. Haben sie sich festgesetzt, wandelt sich das Gehirn zu einem Nervenknoten zurück und der Stab im Rücken verschwindet ganz.
Von den Seescheiden gibt es über 3.000 Arten.Seescheiden filtern Plankton aus dem Wasser. Mund- und Afteröffnung liegen nahe beieinander. Sie haben einen Kiemendam. Sie können das Herz anhalten und dann den Blutkreislauf umdrehen mal den Magen und mal die Nerven versorgen.
Hinber-Seescheide Didemnum cuculliferum
Selbst an den zerstörten Riffen sind diese Seescheiden häufig zu finden
Diese rosafarbene Seescheide erregte in letzter Zeit die Aufmerksamkeit der Wissenschaft. Sie fanden heraus, das sie einen Stoff enthält, der u. U. bestimmte Leukemieerktankungen heilen kann.
Im Mantel (Tunika) der Seescheiden sind Kalknadeln eingebaut, die den Tieren eine gewisse Festigkeit verleihen Die Timber-Seescheide kommt in n tropischen oder gemäßigten Regionen vor. Ib den Tropen besiedelt manche Arten auch Algen, die, wie in Korallen Photosynthe betreiben.
