Handbuch der Malediven



Kapitel 2 
Knochenfische
Stand: 21.12.2024

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Barschverwandte Percomorphaceae

Ordnung der Doktorfischartige Acanthuriformes

Großaugenbarsche Priacanthidae

Als die Fotos Joker entstanden sprach man noch von der Ordnung der der Barschartigen - Perciforme und der Familie  der Großaugenbarsche - Priacantidae. In Büchern war auch von Bullaugenbarsche zu lesen


Jetzt ist die Familie  der Großaugenbarsche der der Ordnung Docktorfidchartige zugeordnet (s.0.). An den Inseln der Malediven scheint es 2 Arten von  20 Arten in 4 Gattungen zu geben. Die Angaben sind ziemlich ungenau. Es gibt sie im Atlantik und im Indopazifik.


Der besondere Fisch

Größe: 30 cm, Tiefe: 3 m                     Kuramathi, Rasdu - Atoll, 1985

Persönliche Erinnerung: Man kannte sich! Dieser farbenprächtige Großaugenbarsch stand so in drei Urlauben in drei Jahren tagsüber immer an der gleichen Stelle, gleich rechts neben dem Anleger von Kuramathi im stark durchströmten Korallengarten vor dem Außenriff. Von 1983 - bis 85. Man nannte ihn Bullauge (Bulleye).


Es war mein erstes UW-Foto. Prof. Dr. Dr. Manfred Schweiger, Molekularbiologe an der FU Berlin, borgte mir die neue Niconos V und ich zog zwei Diafilme Agfa CT 100 durch. Damit fing alles an. Ich stellte fest, ich kann es. Antauchen, Schätzen der Entfernung UW, 8 h schwimmen  über Tag und Nacht verteilt, usw.  … Klar, ein Jahr später hatte ich auch so eine Kamera.

Systematik

Unterkohorte:    Neoteleostei
                         Acanthomorphata
                         Stachelflosser (Acanthopterygii)
                         Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung:          Doktorfischartige Acanthuriformes

Familie:           Großaugenbarsche Priacanthidae Günther, 1859 

Gattung:            Großaugenbarsch Priacanthus
Art:                    Blochs Großaugenbarsch Priacanthus blochii. 
                          Bleeker, 1853.                                                                 
  Art:                  Riff-Großaugenbarsch  Priacanthus hamrur

Blpchs  Großaugenbarsch - Priacanthus blochii Bleeker, 1853

Eng.: Paeony bulleye

Größe: 30 cm, Tiefe: > 10 m                 Kuramathi, Rasdu - Atoll, 2023

Blochs Großaugenbarsch - Priacanthus blochi

Das Unterscheidungsmerkmal ist der gerade Rand der Schwanzflosse. Bei der Art unten,  P. hamrur, ist der sichelförmig.


Dann gab es keine Großaugenbarsche mehr und die Korallen starben bis 1988 alle durch die Umweltbelastung auf der immer stärker besuchten Insel ab. Heute ist nur noch die Strömung da und es gibt nicht einmal mehr Korallentrümmer von nennenswerter Größe an diesem einst so schönen Korallengarten.


Alle Arten bleiben unter 30 cm Körperlänge. Die großen Augen zeigen es: sie sind nachtaktiv. Das man sie selten am Riff sah, lag daran, dass sie in Tiefen so ab 15 m bis auf 400 mlLenen .


Vorkommen im Indopazifik: Vom Golf von AdenPhilippinen, dem Great Barrier Reef bis Samoa.




Größe: 20 cm, Tiefe: 3m                 Kuramathi, Rasdu - Atoll, 2023

Riff- Großaugenbarsch - Priacanthus hamrur (Forsskål, 1775)

E: Crescent-tail bigeyes, F: Beauclaire, J: Kinoki, D: Hugu mas

Größe: 12 cm, Tiefe: 3 m                     Kuramathi, Rasdu - Atoll, 1987

Riff- Großaugenbarsch  - Priacanthus hamrur 

Die großen Augen deuten auf Nachtaktivität hin. Tatsächlich verdöste dieses Tier den Tag träge in wenigen Metern Tiefe. Das große Tier auf dem Bild ganz oben stand jeden Tag an der gleichen Koralle in strömungsreichem Wasser an der Spitze des Riffs unweit des alten und ersten Anlegers von Kuramathi und war durch seine rote Farbe schon von Weitem zu erkennen. 


Dieser Bull- oder Großaugenbarsch war ein Einzelgänger und ließ sich, gewöhnt an Schnorchler, aber fast berühren. Nachts sieht man die leuchtend roten oder silbrig - glänzenden Fische, wie die Bilder unten verdeutlichen, paarweise oder in Schulen über das Riff jagen. Warum sie die Farbe zwischen Rot und Silber wechseln ist nicht bekannt. Sieht man das Bild unten, könnte man fast meinen, ein silbriges Männchen wirbt um sein rotes Weibchen.


Die Gewöhnlichen Großaugenbarsche leben von Zooplankton. Manchmal sind sie auch in großen Schulen vor dem Riff bis in Tiefen von bis zu 250 m zu finden und keiner weiß, was sie dort machen. Plankton steht dort jedenfalls nicht zur Verfügung.


Vorkommen: Indopazifik und Rotes Meer.


Größe: 20 cm, Tiefe: 2 m               Kuramathi, Rasdu - Atoll, 2023

Größe: 20 cm, Tiefe: 2 m               Kuramathi, Rasdu - Atoll, 1987

Riff- Großaugenbarsch Priacanthus hamrur (Forsskål, 1775)

Größe: 20 cm, Tiefe: 3 m                  Kuramathi, Rasdu - Atoll, 1987

Das hier von dieser Art so viele Bilder gezeigt werden, ist nichts als Unsicherheit. Sind das wirklich Fische der einen Art? Sie sehen doch ziemlich unterschiedlich aus. Jugendfärbung, Geschlechtsunterschiede, Brautwerbung - man ist ja einiges gewohnt. Aber obwohl es ein guter Speisefisch sein soll, ist zumindest bei uns wenig über die Großaugenbarsche bekannt. Sie haben eben keine kommerzielle Bedeutung.

Größe: 25 cm, Tiefe: 6 m                     Kuramathi, Rasdu - Atoll, 1987

Größe: 25 cm, Tiefe: 6 m                     Kuramathi, Rasdu - Atoll, 2023

Größe: 20 cm, Tiefe: 6 m                     ?, Rasdu - Atoll, 2023

Größe:20 cm, Tiefe: 6 m                     ?, Rasdu - Atoll, 2023

Größe: 25 cm, Tiefe: 6 m                     Kuramathi, Rasdu - Atoll, 2023

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