Handbuch der Malediven




Kapitel 1

An Land

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Malediven - der Zentralfriedhof des Indischen Ozeans?

Maafushi 2001

Maafushi 2001:

Stellvertretend für viele Einheimischeninseln sei hier über einen zweistündigen Besuch auf Maafushi berichtet. Es war damals die Gefängnisinsel der Malediven. In der Inselmitte Betonmauern mit Stacheldraht, eher ein kleiner Komplex.

Hier sperrt der nicht gerade demokratisch, aber reich zu nennende Präsident Gayomoon neben den Verbrechern seine politischen Gegner weg. Wenn man deren Leichen findet, rieselt ihnen schon mal Korallensand aus Mund und Ohren oder sie treiben im Hafenbecken von Male daher. Gayomoon war 29 Jahren zur Bereicherung an der Macht und damit der Dienstälteste Staatenlenker Asiens. 

Ja, wie der Tagesspiegel aus Berlin in seltener Offenheit am 30. März 2008 schreibt: 

Weißer Sand, Palmen, türkisfarbenes Meer - 

für Urlauber ist es das Paradies.

Polizeiwillkür, ein Diktator, seltsame Todesfälle - 

für die Bewohner ist es die Hölle."

Korallen?

Gibt es hier schon lange nicht mehr!

Schöne Aufnahme, nicht wahr?

Aber schauen Sie mal genauer hin oder auf die Bilder unten.

Die selbe Frau beim Abwaschen. Die Flut hat den Müll noch nicht abgeräumt, an Dreck ist man gewohnt. Der Strand wird auf diesen Insel als Toilette genutzt, rechts die Frauen, links die Männer. Als Spülung fungiert ja die Flut. Tote Ratten werden hier auch hingeworfen. Die Raben oder die Muränen räumen die schon ab.

Wie sollen hier Korallen wachsen? Korallen gibt es seit Jahrzehnten nicht mehr. Wenn ihr Rechner hier langsam läuft: Die Bilder oben sind höher aufgelöst.

Gerne wäre man ins Wasser gestiegen, um sich das mal von unten anzuschauen. Es fand sich aber keine Stelle, wo man nicht durch Müll und Dreck musste, um ins Wasser zu kommen.

Was da steht, weiß man als Europäer nicht so genau. Die Schrift ist ja etwas gewöhnungsbedürftig. Jedenfalls hängt das Schild richtig herum.

Bis jetzt ist ja über die Insel nur negativ berichtet worden, wenn auch die Fakten stimmen. Fehlen nur noch große, blutrote Letter auf der Titelseite, noch eine reißerische Überschrift, eine kleine Verleumdung und fertig ist ein Revolverblatt aus dem bildhaften Verlag.

Aber als unbedarfter Tourist kann man das hier alles auch anders und schöner sehen.

Na bitte, es geht auch schöner. Das sind die gleichen Bilder wie oben. Nur der Dreck am Strand ist weggelassen.

Touristen sollen tatsächlich Schneckengehäuse kaufen. Da liegen schöne Cauris rum. 

Was aber verblüfft: Auch Venusschnecken wurden angeboten, obwohl es die auf den Malediven gar nicht gibt.

Bunte Tücher, Batikarbeiten und allerlei Tand aus Indien zu abenteuerlichen Preisen sollen die ja so reichen Touries zum Kauf verleiten.

Die Mall.

Ohne Kommentar: Die hohe Geburtenrate der Malediven.

Ordnung:

Kuckuksvögel

Cuculiformes


Asiatischer Köel


Familie:

Kuckuke

Cuculidae


Gattung: Eudynamys


Art: Koel 

E. scolopacea

Linnaeus, 1758

Haben Sie sich nicht schon immer gewundert, welcher Vogel da im Morgengrauen auf ihrer Urlaubsinsel so laut lacht? Hier ist das Männchen mit seinen roten Augen zu sehen. Das Weibchen ist grau und hat weiße Querstreifen.


Wo war der Vogel nicht schon überall zu hören, auf jeder Insel, in Indien, in Bangladesh verfolgte einen das Lachen und Pfeifen. Nie war er zu sehen. Hier auf Maafushi zwischen den Hütten, gelang endlich ein erstes Bild.


Es ist wie in Deutschland: Einen Kuckuck sieht man nicht. Es ist ein Asiatischer oder Indischer Koel, ein Kuckucksvogel.

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