Handbuch der Malediven



Kapitel 2 
Knochenfische
Feb. 2024

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Barschverwandte Percomorphaceae


Ordnung Makrelenartige Scombriformes

Familie: Stachelmakrelen - Carangidae

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Weltweit hat diese Familie in 30 Gattungen ca. 150 Arten.
Hier beschrieben 16 Arten mit 64 Bildern (Im Archiv: 508 Bilder)
‍  Ellaidhoo, Ari- Atoll, 1995
Kuramathi, Rasdu - Atoll, 1988
Ostspitze Ellaidhoo, Ari- Atoll, 1995
Früher gabs mehr Fisch...
‍ Veligandu Huraa, 
Süd-Male- Atoll, 1990

Stachelmakrelen Carangidae

Die Familie der  Carangidae gliedert sich in 25 Gattungen und 140 Arten. Sie sind nicht leicht zu unterscheiden. Viele Arten wechseln im Laufe ihres Wachstums ihre Körperform und die Farbe. Alle Arten sind ausgezeichnete Speisefische. Da sie oft in großen Schulen schwimmen, können sie auch von Trawlern aus mit Netzen gefischt werden. Den meist silbrigen Körpern der Stachelmakrelen sieht man die Geschwindigkeit, die sie erreichen können, förmlich an. Sie sind schnelle und ausdauernde Schwimmer. Der Schwanzstiel ist dünn und die Schwanzflosse oft sehr stark gegabelt.

Stachelmakrelen entwickeln regelrechte Jagdtechniken. 1981 waren im dem kleinen Kanal zwischen Kuramathi und Rasdu kurz vor Sonnenuntergang ein ziemlich großer Schwarm Makrelen beim Jagen zu beobachten. Die Unterwasserwelt war noch in Ordnung. Der Fischreichtum war ungeheuer und es gab noch an der Spitze des Riffs, wo sich die Strömung vom Südosten her gabelte, große Schirmkorallen. Ein Schwarm Füsiliere stand ca. 20 m vor dem Riff, 2 - 3 m unter der Wasseroberfläche und schnappte nach Plankton. Aus dem Nichts war plötzlich ein silberner Schwarm Makrelen aufgetaucht und hatte den Füsilieren den Rückzug zu den Korallen versperrt. 

Vom Logenplatz in einer störungsfreien Stelle über dem Riffdach war zu sehen, wie einige Makrelen sich unter den Schwarm schoben, andere die Riffkante bewachten und einige die nun sehr eng zusammen schwimmenden Füsiliere umkreisten. Die Kreise wurden immer enger, die Füsiliere sichtlich nervöser. Einzelne Tiere brachen aus diesem Teufelskreis aus. Darauf hatten die Stachelmakrelen nur gewartet. Blitzschnell wurden diese verschlungen. Dem Schwarm geschah nichts. Keine Stachelmakrele machte Anstalten, den Schwarm zu durchschwimmen. Im Schwarm waren die Füsiliere sicher. Die gefräßigen Räuber sind nicht in der Lage, sich aus dem Durcheinander der vielen Fische auf einen einzigen zu konzentrieren.
1995 war die Welt am Riff von Ellaidhoo fast noch in Ordnung. Zwar zeigten die Korallen schon ziemliche Schäden, aber der Fischreichtum war enorm.

Es ist hier ja auch keine Einheimischeninsel in der Nähe, die das Fischereiverbot mal eben mißachtet wie an anderen Urlaubsinseln.  Außerdem kann das Fischen  mit Handleinen so  einem Schwarm  Stachelmakrelen Caranx sexfasciatus nicht gefährlich werden

Eine scheinheilige Pferdemakrele! Alle kleinen Fische am Riff kennen den großen Napoleon. Sie stufen ihn als friedfertig ein, flüchten nicht vor den dicken Kerlen.

Das nutzt die Pferdemakrele aus. Im Schatten unter dem mächtigen Fisch versucht sie, möglichst nahe an kleine Fische heranzukommen, um beim blitzschnellen Hervorschnellen welche davon zu erbeuten.

Um so etwas zu sehen, muss man lange im Wasser sein, alleine und ruhig, auch am Außenriff mit hohem Wellengang wie hier bei Veligandu Huraa.
Irgendwo am Riff muss ein Fisch etwas erbeutet haben. Die Riesenmuräne Gymnatorax javanicus, die Pferdemakrelen, alle sind ganz aufgeregt. Die Aufnahme von 1995 zeigt schon ziemlich viele abgestorbene Korallen an der Nordseite der runden Insel Ellaidhoo.

Wo sich  eine Muräne sich am helllichten Tage auf dem Riffdach zeigt, vermuten die allgegenwärtigen Pferdemakrelen Beute und die Chance, ohne eigenesZutun etwas zum Fressen zu bekommen. Die Muräne schwimmt eher geruhsam und erreicht bei Weitem nicht die Geschwindigkeit der pfeilschnellen und immer in Gruppen von mehreren Tieren jagenden Makrelen. Hätte sie tatsächlich Beute gemacht, wäre sie sie wohl wieder los.

Auf Ellaidhoo sah ich 1995 eine Muräne mit einer furchtbaren Bisswunde rechts und links hinter den Augen, die gut und gerne aus solch einer Situation heraus entstanden sein kann, denn das Maul der Makrele ist mit scharfen Zahnreihen besetzt.

Außergewöhnlich große Makrelen - sie können durchaus mehr als einen Meter Länge erreichen - sieht man oft allein. Bei ihren Patrouillenfahrten vor der Riffkante begegnen sie dann auch schon mal den damals allgegenwärtigen Weißspitzen-Riffhaien.

Verblüffenderweise nehmen die beiden Räuber keine Notiz voneinander, ja schwimmen sogar ein Stück nebeneinander her. Sollte einer der Beiden allerdings Beute machen, dürfte sich die Eintracht aber schlagartig ändern. 

Übrigens ist jeder Fisch, den man in Südostasien isst, scheinbar ein Kingfish. Mir erging es jedenfalls in vielen Ländern so. Zum Beispiel in einem Hotel in Karachi. Es hatte weder einen Strand noch Luxus, trotzdem hieß es aber so. Jeden Abend gab es ausgezeichneten Fisch in der Fish Kasba im Innenhof. 

Zwar war er jedes Mal von einer anderen Konsistenz, schmeckte anders und sah auch immer anders aus. Aber der würdevolle und nette Pakistani in seiner schneeweißen Uniform und seinem orangefarbenen Turban behauptete mit dezenter Verbeugung auf die Frage, was das denn bitteschön für ein Fisch sei, immer: „Oh, it‘s kingfish, Sir!“
Systematik
Kohore
U.rkohorte
oh. Rang
oh. Rang
oh. Rang
Ordnung
Familie
Gattung
Art
Art
Art
Art
Gattung
Art
Art
Art
Art
Art
Gattung
Art
Gattung
Art
Gattung
Art
Gattung
Art
Gattung
Art
Art



Stachelflosser
Barschverwandte
Makrelenartige
Stachelmakrelen

Querstreifenmakrele
Gelbfleckenmakrele
Peitschenflossenmakrele
Wangenstreifenmakrele
Echte Stachelmakrelen
Riesenmakrele
Schwarze Makrele
Pferdemakrele
Papuamakrele
Großaugen-Rapuamaktele

Russels Makrele

Regenbogenrenner

Doppelpunktmakrele

Gelbschwanz-Königsfisch
Gelbschwanz-Königsfisch
Kurznasen-Makrele
Stupsnasenpompano
Euteleosteomorpha
Neoteleostei
Acanthomorphata
Acanthopterygii
Percomorphaceae
Scombriformes
Carangidae
Carangoides
Carangoides ferdau
Carangoides flavoguttatus
Carangoides oblongus cplagiotaeniaLutjanus
Caranx
Caranx ignobilis
 Caranx lugubris
Caranx melampygus 
Caranx papuensis
Caranx sexfasciatus Decapterus
Decapterus russelli
Elagatis
Elagatis bipinnulata
Scomberoides
Scomberoides lysan
 Seriola
Seriola lalandi
Trachinotus
Trachinotus baillonii
Trachinotus blochii

Identifikationshilfe

Querstreifenmakrele
Gelbfleckenmakrele
Peitschenflossenmakrele
Carangoides ignobilis
Carangoides fulvoguttatus
Carangoides oblongus
Wangenstreifenmakrele
Riesenmakrele
Black Jack
Carangoides plagiotaenia
Caranx ignobilis
Caranx lugubis
Pferdemakrele
Papuamakrele
Stachelmakrele
Caranx melampygus
Caranx papuensis
Caranx sexfasciatus
Russels Makrele
Regenbogenrenner
Doppelpunktmakrele
Decapterus russelli
Elagatis bipinnulata
Caranx sexfasciatus
Gelbschwanz-Königsfisch
Gabelschwanzmakrele
Stupsnasenpompano
Seriola lalandi
Trachinotus baillonii
Trachinotus blochii

Hinweis: Sollten Sie lange, silbrige Fische hier nicht finden, schauen Sie

 unter den Scombridae, den Thunfischen und Makrelen nach.

Ordnung Makrelenartige Scombriformes, Familie Stachelmakrelen Carangidae

Querstreifenmakrele Caranangoides ferdau (Forsskål, 1775)

E: Blue trevally, F: Carangue tachetée, J: Kasumiaji, D: Fani handhi
Größe: ca. 60 cm, Tiefe: 4 m                     Ellaidhoo, Ari- Atoll, 1995
Querstreifenmakrele Caranangoides ferdau (Forsskål, 1775)
Größe: ca. 60 cm, Tiefe: 2 m          Vilamendhoo, Ari- Atoll, 2010
Dass diese Makrele alleine schwimmt, ist ein Zeichen dafür, dass es sich um ein erwachsenes Tier handelt. Sind sie jünger, sollen sie in Schulen  zusammen sein. So einen Schwarm schwamm allerdings noch nie vor die Linse.
Diese Art wird bis 70 cm groß und die schwerste geangelte Querstreifen-Makrele wog immerhin 8 kg. Wie alle Vertreter der Stachelmakrelen sind die Querstreifenmakrelen gute und begehrte Speisefische.
Größe: ca. 70 cm, Tiefe: 3 m             Kuramathi, Rasdu - Atoll, 1988
Größe: ca. 60 cm, Tiefe: 1 m            Vilamendhoo, Ari- Atoll, 2010
Das Paar bei der Brautwerbung schwamm mindestens 20 Minuten dicht unter der Oberfläche umeinander herum. Der dunkle Fisch scheint das Männchen zu sein.
Ihre Farbe ist silbrig mit einem blaugrünlichen Schimmer auf dem Rücken, heller am Bauch. Die 5 oder 8 Querstreifen sind grau. Bei manchen Fischen sind kleine goldene Punkte zu sehen. Bei jungen Tieren sind die Querstreifen dunkler und verblassen mit dem Alter. 
Die unterste Grenze ihres Lebensraumes liegt so bei 60 m. Sie sind relativ selten zu beobachten und wenn, dann eher an den Inseln, die an den Außenseiten der Atolle liegen. Dort sind sie gelegentlich auch in ganz flachem Wasser, z. B. zwischen den mit einem Steg verbundenen Inseln Veligandu Huraa und Dhigufinolhu, gesehen worden. 
Vorkommen: Weitverbreitet im tropischen Indo-West- und Ostpazifik bis Hawaii, zwischen 32° N und 24°  S.
Wie immer im Leben. Die Kerle sind hinter der holden Weiblichkeit hinterher. Am Riff war das oft zu beobachten, das die werbenden Männchen sich dunkel färben.
Größe: ca. 60 cm, Tiefe: 1 m            Vilamendhoo, Ari- Atoll, 2010
Ordnung Makrelenartige Scombriformes, Familie Stachelmakrelen Carangidae

Gelbfleckenmakrele Carangoides fulvoguttatus (Forsskål, 1775)

E: Yellowspoted trevally, F: Carangue palletée, J: Hoshi-kaiwari, D: Fani handhi
Gelbfleckenmakrele  Caranangoides fulvoguttatus (Forsskål, 1775)
Größe: 65 cm, Tiefe: 1                Kuredu, Faddhippolhu-Atoll, 1998
Gelbe Flecken, kaum sichtbar und unregelmäßig verteilt, eine kurze Rückenflosse und gerade so zu erkennende Querbinden auf dem silbrigen Körper kennzeichnen diesen Fisch. Die meist in großen Schulen lebenden Makrelen werden bis zu 100 cm groß und besiedeln die Riffe und Küsten bis in 100 m Tiefe. Der Rekord beim Sportfischen in Südafrika liegt bei einem Exemplar mit 18 kg Gewicht und 90 cm Länge. Die Schwärme fallen mit hoher Geschwindigkeit überfallartig in seichte Riffzonen ein und lassen den kleinen Fischen keine Zeit, sich in Sicherheit zu bringen.
Das Bild zeigt eine Querstreifenmakrele (s.o.). Finde das Bild nicht. Die hier sieht genauso aus. Die hat nur unterhalb der Seitenlinie viele gelbe Punkte.
Vorkommen: Gesamter Indischer Ozean einschließlich Rotes Meer und Westpazifik.
Ordnung Makrelenartige Scombriformes, Familie Stachelmakrelen Carangidae

Peitschenflossenmakrele Carangoides oblongus  (Cuvier, 1833)

E: Coachwhip travely, F: Carangue alie bleue, J: Tenjiku-aji, D: Fani handhi
Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m                                                      Medhufushi, Süd-Nilandu-Atoll, 1999
Neues Atoll - neue Fische. Obwohl die Korallen schon alle abgestorben waren, sind immer wieder neue Fische zu entdecken. So wie diese noch nie gesehene Makrele mit dem langen Wimpel an der Rückenflosse. An mehreren Tagen hintereinander tauchte ein Pärchen dieser Art immer an der gleichen Stelle am Außenriff auf. Sie entfalteten keinerlei Aktivitäten, waren einfach nur da, sehr auf eine große Fluchtdistanz bedacht. Sie schwimmen immer als Pärchen.
Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m   Medhufushi, Süd-Nilandu-Atoll, 1999
Diese Art wird bis zu 46 cm groß. Der lang ausgezogene Strahl der Rückenflosse reicht bei erwachsenen Tieren immer bis zum Schwanzstiel. In dieser Gattung Carangoides gibt es 21 Arten. Ungefähr 12 davon sollten in diesen Gewässern hier vorkommen. 

3 Arten habe ich nur gefunden: die vorher beschriebene Querstreifenmakrele, die Gelbfleckenmakrele und diese hier. Die Gelegenheit, als Schwimmer oder als Taucher die restlichen zu sehen, wird leider immer geringer, obwohl fast alle Arten keine ausgesprochenen Hochseefische sind und für gewöhnlich an den Riffen und den Küstenlinien leben. Makrelen sind nun mal beliebte Speisefische und wo können sich die Jungfische nun noch verstecken, nach dem alle Korallen weg sind?

Peitschenflossenmakrele 

Caranangoides oblongus (Cuvier, 1883)

Vorkommen: Westlicher Indischer Ozean bis Japan und Australien. Ostwärts bis zu den Fidji-Inseln. Nicht im Roten Meer und in der Arabischen See.
Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m    Medhufushi, Süd-Nilandu-Atoll, 1999
Ordnung Makrelenartige Scombriformes, Familie Stachelmakrelen Carangidae

Wangenstreifenmakrele Carangoides plagiotaenia (Bleeker, 1857)

E: Barcheek trevely, F: Carangue grimée, Ronin-aji, J:Indo-kaiwari
Größe: 50 cm, Tiefe: 3 m         Medhufushi, Süd-Nilandu-Atoll, 1999
Wangenstreifenmakrele Carangoides plagiotaenia (Bleeker, 1857)
Die asymmetrische Schwanzflosse half beim Identifizieren. Es schwimmen in der Nähe der Inseln nicht so viele Fische herum, wo der untere Teil der längere ist. Bei den bodennahe lebenden, wie z. B. Riffhaien, ist es umgekehrt. Nur ein einziges Bild gelang am Außenriff im Süd-Nilandu-Atoll. Er war weit weg und es war düster. Da half auch nicht Blende 4 auf 100 DIN Diafilm.

So ist der Wangenstrich am Kiemendeckel nicht mal zu erahnen. Weder Fishbase noch Mergus (Band 7, Seite 275) zeigen bessere Fotos.

Vorkommen: Indopazifik bis Japan und Samoa.
Ordnung Makrelenartige Scombriformes, Familie Stachelmakrelen Carangidae

Dickkopfmakrele Caranx ignobilis (Forsskål, 1775)

E: Gigant trevely, F: Carangue tétue, Ronin-aji, J: Fani handhi
Größe: 50 cm, Tiefe: 1 m                                      Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
JHunge Caranx inobiles hanem enine komplett silbrige Färbung
Größe: 50 cm, Tiefe: 3  m                                        Medhufushi, Süd-Nilandu-Atoll, 1999
Beim Heranwachsen wird der Rücken bis zur Seitenlinie dunkler
Größe: >100 cm, Tiefe:5  m                                                                   Seychellen, 2019
Bis sie im Alter ganz schwarz werden. Na ja, andere ärgern sich auch…
Die Dickkopf- oder Riesenmakrelen sind Raubfische, die  immer häufig an allen Inseln zu sehen waren. Die Arten kann man  im Wasser kaum unterscheiden. Auf dieser Seite waren die Fotos alle nach Büscher so um 2004 bestimmt. Viele davon  falsch. 

Jetzt mit KI ist es bedeutend leichter. Trotzdem ist der schwarze Riese auf den Fotos kaum beschrieben. Man denkt sofort an die englische Namensgebung Black Jack. Aber es ist Gigant travelly.

Die engl. Wikipedia beschreibt die dunkle Färbung  den ausgewachsenen Fischen zu.  Sie sind dann weit über 1 m lang und können ein Gewicht von 70-80 kg auf die Waage bringen. 
Größe: >100 cm, Tiefe: 3 m                                                                        Seychellen, 2019
Manches erlebt man nur einmal im Leben. So wie hier die beiden (u. a.) Tauchärzte Dr. Monika und Dr. Hans Hoffmann auf Kuramathi. Den schwamm gleich eine ganze Schule der ausgewachsenen Dickkopf - Makrelen vor die Linse .
Seltene Besucher im Riff. Wollten sie mal nachsehen, ob die Touristen wieder verschwunden sind?
Mit 1,70 m und 80 kg ist diese grimmig schauende Makrele (auch Dickkopfmakrele genannt) die mächtigste Art dieser Gattung. Sie hat die kaum größer werdenden Weißspitzen-Riffhaie nicht im geringsten zu fürchten (s. oben).

Oft ist zu beobachten, wie zwei dieser gleichberechtigten Räuber ziemlich dicht neben bebeneinander herschwimmen und jeder von dem anderen hoffte, er mache Beute und es fällt was ab (s. oben).  
Der schlanke Schwanzstiel deutet es an: die Riesenmakrele erreicht eine hohe Geschwindigkeit, wahrscheinlich eine größere, als die an das Riff gebundenen Weißspitzen-Riffhaie. 
Größe: 50 cm, Tiefe: 3  m                                        Medhufushi, Süd-Nilandu-Atoll, 1999
Aufruhr am Riff
Das hatte es in den vielen Jahren noch nicht gegeben, hier am toten Riff auf der Nordseite von Embudu. Acht der großen Dickkopf-Makrelen umkreisten den toten Korallenblock und ließen sich durch nichts stören. Die Schule kam aus der Tiefe und blieb 13 mi `und 24“ lt. Kameradaten. So große Fische sah man hier oben im trostlos kaputten Riff nie.

Was hatte sie abgelockt?
Größe: m, Tiefe: 1 m                       Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Der Erste kam direkt auf mich zugeschwommren , offensichtlich, um mich zu vertreiben.. Noch hatte ich gar nicht begriffen, was die hier wollten.

Ich dachte, noch 10 cm näher und du hast die Kamera auf der Nase. Als er beidrehte, war der Wasserwirbel im Gesicht zu spüren, den seine Schwanzflosse verursachte.
Größe: 1 m, Tiefe: 1 m                     Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Dann bemerkte ich ihr Ziel. Sie umkreisten wie wild den toten Korallenblock. Dadrunter hatte wohl eine Muräne oder ein Oktopus Beute gemacht und fraß sie auf  - eigentlich untypisch für die Tageszeit (10 Uhr), denn es sind ja Nachtjäger.

Diesen Geruch witterten die großen Fische über viele 100 m und holten sie nach oben.
Größe: 1 m, Tiefe: 1 m                     Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Dann schwamm mich der „Halbstarke“ immer wieder an. Ohne jede Scheu

Es war nicht Neugierde, sondern schon etwas aggressiv. Er wollte mich hier weghaben, wenn es vielleicht etwas zum Fressen gab.
Größe: 1 m, Tiefe: 1 m                     Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Der mit der aufgerissenen Lippe kam am nächsten. Er hatte wohl noch vor kurzer Zeit am Haken gehangen. Mit seinem Gewicht von ca. 50 kg hat er sich losgerissen.

Mühelos hätte er berührt werden können. Wäre das im Wald mit einem Fuchs passiert, würde man sofort  an Tollwut denken.
Größe: ca. 1,20 m, Tiefe: 1 m          Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Weitwinkel 22 mm, Entfernung 45 cm
Nicht alle Aufnahmen konnten gelingen. Die Stachelmakrelen kamen viel zu dicht ran.
Er hier, mit der Erfahrung mit dem Angelhaken, war der Frechste. Nach jeder Umrundung der Koralle kam er näher heran, zeigte keinerlei Scheu.

Irgendwann verschwand dann die Schule wieder in der Tiefe. Hungrig, grußlos.

Man muss lange im Wasser sein, um so etwsa zu erleben.
Weitwinkel 22 mm, Entfernung 45 cm
Ordnung Makrelenartige Scombriformes, Familie Stachelmakrelen Carangidae

Blauflossen-Makrele Caranx melampygus Cuvier, 1833

E: Bluefin  trevely,
Größe: ca. 90 cm, Tiefe: 1 m                                                        Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Näher heran ging es nicht...

Blauflossen-Makrele Caranx melampygus Cuvier, 1833

Eigentlich heißt dieser hier so häufig vorkommende große Räuber im Deutschen ja viel eleganter Blauflossen-Makrele. Aber jeder nannte sie hier auf den Malediven, fast etwas beleidigend, Pferdemakrele. Während juvenile Tiere einfarbig silbern sind, haben die adulten auf der Oberseite blaue Flecken auf grünlichem oder schwarzem Untergrund und stahlblaue Flossenränder. Die Bilder zeigen vorkommende Farbunterschiede. Die Pferdemakrelen werden hier so um die 110 cm groß und bringen dann etwa 40 kg auf die Waage.
Größe: ca. 90 cm, Tiefe: 1 m     Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Sie können ungeheuer schnell schwimmen. was ja auch am dünnen Schwanzstiel und der schmalen Schwanzflosse zu erkennen ist. Jagen sie, speziell bei beginnender Dämmerung, in Gruppen von 3 oder 5 am Riff entlang, kann man ihren wirbelnden Flossenschlag deutlich hören. Von Schwimmern nehmen sie dann nicht die geringste Notiz und schießen in geringem Abstand an ihnen vorbei. 
Größe: 100 cm, Tiefe: 1 m       Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Aufgrund ihrer Schnelligkeit ist nur selten zu beobachten, ob und wie sie Beute machen. Sie sind an allen Riffen auf den Malediven häufig anzutreffen. Es ist der typische Fisch der Malediven. 
Nirgends auf der Welt sind sie so oft zu sehen. Immer hungrig erjagen sie alle Lebewesen, die sie erbeuten können. Sie wüten in Schwärmen von Glas- und von Riffbarschen, sie fressen Barben genauso wie Schnapper, Füsiliere und Süßlippen.
Größe: ca. 60 cm, Tiefe: 3 m   Vilamendhoo, Ari- Atoll, 2010
Ein außergewöhnlich großes erwachsenes Tier aufgenommen im Februar 1995 auf dem Bild unten. Solche Exemplare sind auch am Außenriff nur selten anzutreffen. Diese erfahrenen Räuber kommen nicht mehr so oft ins Innenriff. Nach dem Absterben der Korallen müssten die Makrelen erst einmal gute Überlebenschancen haben. Sie ernährten sich ja nicht ausschließlich von den nun auch weniger gewordenen, von Korallen abhängigen und meist bunten Rifffischen. 

Die planktonfressenden Fische vermehrten sich nach dem El Niño 1998 explosionsartig. Es fiel auf, dass es plötzlich Unmengen an noch kleinen Ondus niger , den Rotzahn-Drückerfischen, gibt, die vorher nur an wenigen Insel lebten. So im Dezember 1998 in Kuramathi und hier im Februar 1999 in Medhufushi. Diese Arten finden derzeit riesige Mengen an Plankton im Wasser. Milliarden um Milliarden an Korallenpolypen fallen plötzlich als Nahrungskonkurrenten weg. Allerdings gaben die Korallen ihrerseits Spermien und Eier ins Wasser ab was ja auch einen großen Anteil am Plankton ausmacht. Derzeit weiß wohl niemand, wie sich da ein Gleichgewicht noch einmal einpendeln kann. Wenn sich der angekündigte rekordverdächtigte El Niño für 1999 tatsächlich einstellt, sind die tropischen Ozeane wohl ein für alle Mal verloren.

Vorkommen: Weitverbreitet im tropischen Indopazifik bis an die Küsten Nord-und Südamerikas, Rotes Meer, nicht aber im nördlichen Teil des Arabischen Meeres.
Die Männchen verfärben sich dunkel wenn sie um die Weibchen werben.
Größe: ca. 60 cm, Tiefe: 3 m   Vilamendhoo, Ari- Atoll, 2010
Größe: >100 cm, Tiefe: 5 m                                                        Ellaidhoo, Ari- Atoll, 1995
Größe: ca. 1 m, Tiefe: 3 m     Veligandu Huraa, Süd-Male-Atoll, 1990
Hier gab es etwas zum Fressen. 
Meistens waren es die ersten größeren Fische, die man hier sah. jeder nannte sie „Pferdemakrele“.  Aber der Name ist für die atlantische Art vergeben und kommt im Indischen Ozean nicht vor - und das seit 1766:  
Cavalla oder Pferdemakrele Caranx hippos, (Linnaeus, 1766)
Meist schwimmen sie in einer Tiefe zwischen 10 und 40 m und sind deswegen für Schnorchler seltener zu sehen.

Auf dem Bild unten hat sich eine der Riesenmakrelen in einen Schwarm der allgegenwärtigen Pferdemakrelen eingeschlichen. 

Wenn Makrelen so aufgeregt durcheinander schwimmen, hat eine bestimmt gerade Beute gemacht. Es ist für sie zu riechen, zu schmecken, zu hören gewesen und es dauert eine ganze Weile, bis sich alle wieder beruhigt hatten und sich langsam wieder über das Riff verteilen.

Vorkommen: Indopazifik, Rotes Meer, nicht im Arabischen Golf und im nördlichen Arabischen Meer.
Größe: 80 cm, Tiefe: 1 m       Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Größe: 80 cm, Tiefe: 1 m       Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008

Giant Trevally (Caranx Ignobilis), ?????? Black Jack

Größe: >100 cm, Tiefe: 5 m                                                        Ellaidhoo, Ari- Atoll, 2012
Kampftrupp auf Patrouille?
Ordnung Makrelenartige Scombriformes, Familie Stachelmakrelen Carangidae

Schwarze Makrele Caranx lugubris Poey, 1860

E: Black jack, F: Carangue noire, J: Kappore, D: Fani handhi
Größe: >100 cm, Tiefe > y 20 m                                      Kuramathi, Rasdhoo-Atoll 2023

Caranx lugubris Stachelmakrele
Ordnung Makrelenartige Scombriformes, Familie Stachelmakrelen Carangidae
Größe: >100 cm, Tiefe: 3 m                                                                Seychellen, 2019
Bestimmung ist nicht sicher
Ordnung Makrelenartige Scombriformes, Familie Stachelmakrelen Carangidae

Papua-Makrele Caranx papuensis  Alleyne & MacLeay, 1877 

In Arbeit 2.2.24
Knochenfische - Index
Kohore:                                           Euteleosteomorpha
Unterkohorte                                    Neoteleostei
                                                        Acanthomorphata
                        Stachelflosser         Acanthopterygii
                        Barschverwandte     Percomorphaceae
Ordnung          Makrelenartige         Scombriformes
Unterkohorte:                                      Neoteleostei
                                                           Acanthomorphata
                        Stachelflosser             Acanthopterygi
                        Barschverwandte       Percomorphaceae
                                                            Carangaria
Ordnung                                              Carangiformes

Unterordnung   Stachelmakr elen -        Carangoidei
                         verwandte
Familie:          Stachelmakrelen            Carangidae
Familie             Pferdemakrele                     Caranx melampygus
Familie            Peitschenflossenmakr        ele Caranangoides oblongus
Familie:              Stachelmakrele       Sphyraenida 
Gattung:           Barrakudas
 Gattung           Querstreifen-Stachelmakrele  Carangoides ferdau 
 Gattung           Gelbfleckenmakrele   Carangoides fulvoguttatus
 Gattung           Schwarze Makrele     Scombrolabrax

Familie:            Makrelen und Thunfische  Scombridae