Norwegen

Kongeriket Norge
Norwegen, Seite 
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Bergen

Bergen, wenige Meter hinter dem Hauptbahnhof
Musste ja sein: Regen!
Bergen ist die regenreichste Stadt in Europa. An 248 Tagen pro Jahr (2005) fallen hier 2548 mm Niederschlag (Durchschnitt 2018 in Deutschland: 590 mm, an der Atlantikküste im Mittelamerika 6.500 mm - aber da ist der Regen wenigstens warm). Ausgelöst wird das hier durch den Golfstrom. Kein Wunder, dass die Wikinger so harte Kerle waren.
Bergen ist mit um die 300.000 Einwohner die zweitgrößte Stadt und Hafen in Norwegen. Hier starten die Hurtigruten und viele der Fähren, die - unentbehrlich - die zerklüfteten Küste entlang fahren. 
Holzhäuser der Hanse in Bryggen, das Wahrzeichen in Bergen
Am Hafen
Die Alte Fischmarkthalle direkt am Hafen
Die Hanse errichtete hier 1343 ihre ersten Handelskontore. Die ganze Ostseite der Vågen-Bucht hieß Tyskebryggen, Deutsche Brücke. Die Kontore waren der Hansestadt Lübeck untergeordnet. Bald stellten die „Bergenfahrer“ in Bryggen ein Viertel der Bevölkerung. 

Gehandelt wurde Stockfisch und Getreide. Aus Angst vor Feuer waren die Häuser nicht beheizt. Trotzdem brannte 1702 alles ab.

Um 1900 wurden viele der Häuser abgerissen und aus Stein neu erreicht, mit den historischen Fassaden.

1955 waren nur noch 62 Häuser nach einem Brand noch übrig. Da wir Deutsche uns nach dem Krieg sehr unbeliebt waren, wurde sogar erwogen, das ganze Viertel abzureißen. 

Das „Tyske“ ging auf jeden Fall verloren und so heißt das heutige Weltkulturerbe (seit 1979) nur noch Bryggen.
Seit dem 8.Jhdt. trocknen die Norweger Stockfisch an der Luft. Kopf des Kabeljau und Eingeweide werden entfernt. An den Schwänzen werden zwei Fische zusammen gebunden und in einem Holzgestell (norw. stokk) aufgehängt.

Stockfisch galt mal als das Essen armer Leute. Heute ist er ziemlich teuer (1 kg ca. 40 €).

Ach ja, eine der Bedingungen kam aus Bulgarien und die, die Karten für die Hafenrundfahrt, per Notebook natürlich, kam aus Kolumbien. Der Busfahrer war Pole.
Die Neue Fischmarkthalle gegenüber: nur noch Gastronomie. Oben hängt Stockfisch
Die Umrechnung € - NKR ist einfach: 1:10
Eine Fischsuppe für 12 €, Thunfisch für 30 € ist schon beachtlich
Im Hafen von Bergen
Besser als hier kann man nirgends frischen Fisch essen. Es riecht nicht mal danach.
Panorama Bryggen

Stavanger

Kann man sich 4 von diesen Klötzen im kleinen Hafen von Stavanger vorstellen? 
Da wird der Idiotismus von Kreuzfahrten deutlich sichtbar.
Wenn da mal wirklich 4 Schiffe im Hafen liegen, spucken die leicht 10.000 dieser Kreuz- und Querfahrer zum Lüften von den stinkenden Kästen aus. Die laufen dann hinter den Schilder der Stadtführer hinterher. Dabei könnten sie oben an der Reling den ganzen Ort überblicken. Zurückfinden würden sie auch. Die Riesenkästen sind ja von überall zu sehen.
Mitten aus der Altsdt einen schönen Blick über den Hafen ergattern? Geht nicht.
Stavanger ist mit 135.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Norwegens. Das Stadtgebiet verteilt sich auf 16 Inseln und dem flachen Festland.

Gefühlt ist Stavanger die teuerste Stadt in Norwegen. 300 km westlich in der Nordsee liegen die größten Erdölfelder. Viele internationale Ölfirmen haben sich hier angesiedelt.

Früher war die Stadt bekannt für ihre 50 Konservenfabriken. Da gab es noch unendlich viel Fisch in der Nordsee. Die letzte Fabrik wurde 2002 geschlossen.

Ventura

Die Ventura der P&O Cruises ist in Hamilton auf den Bermudas registriert. Sie ist seit April 2008 unterwegs. Sie ist 291,4 m lang. 36 m breit und hoch bei 8 m Tiefgang. Auf 19 Decks, davon 14 für Passagiere, bringt sie 3.192 Passagiere unter. Wenn es hart kommt, gibt es 3.557 Schlafkojen in 1.539 Kabinen. Die 1.226 Crewmitglieder schaffen das schon!
Da fährt sie nun. Die Ventura nimmt 4623 Leute mit - wenn sie ausgebucht ist. Davon ist kurz nach Midsummer 2019 auszugehen. Geiranger, Trondheim , Bodø und das  Nordkap freuen sich schon.
Fenster, dicht neben einander und doch aus anderen Welten
Schöne neue Welt für einen kleine Stadt in Norwegen
Der Hafen von Stavanger ist leider so tief, dass vier solcher Pötte bis an den Marktplatz heranfahren können. Logisch, das gefällt den Reedern. Die merken nämlich langsam, dass es mehr von den querliegenden Vergnügungstempeln gibt, als Zielhäfen auf der Welt.
Ihr Mensch habt doch das Reisen verlernt! Lasst euch wie Hühner auf der Stange hier her baggern. Trampelt dann durch so eine kleine Stadt hinter einer Tante hinter her, die euch mit Zahlen (..ist von 1126!) voll knallt, die ihr nie wissen wolltet und natürlich an der nächsten Ecke vergessen habt.

Wenn die beiden Dampfer rund 7.600 Leute an Bord haben und dann 4 dieser Kästen da sind, dann sind das nach Trollrechnung, äh, summa summarum, äh… ach, macht doch euer Mist alleine!
Vom Deck 19 kann man weit über die Grenzen der Stadt hinaussehen.
Ja, ja: an Steuerbord bis Oslo und an Backbord bis Bergen - beinahe jedenfalls!
Die Altstadt ist wirklich nicht weit weg…
…so 100m vielleicht
Komisch, kein Norweger setzt sich hier hin! 
Nich mal hinter den Gardinen 
Wie ausgestorben - wenn die Touris nicht wären 

MSC Orchestra 

Der andere dicke Pott am 09.07.2019 im Hafen von Stavanger
Die MSC Orchestra (Mediterranean Shipping Company mit Sitz in Genf) ist in Panama registriert. Sie ist seit Mai 2007 unterwegs. Das Schiff ist 293,8 m lang. 32 m breit und bei 8 m Tiefgang. In 1.275 Kabinen gibt es 2550 Schlafkojen. Knapp über 1.000 Crewmitglieder sind an Bord.
Wenn die Leute hier Pech haben und 4 Kreuzfahrer im Hafen liegen, dann dackeln fast 15.000 Heuschrecken - äh - kluge Induvidualtouristen hier rum - und geben nix aus! Ob die sich nicht doch doof vorkommen? „Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön…“
Dicker A…..
Vier Pint Bier - es war heiß - und 2 x Fish & Chips:

95 Euro!
Die Fish & Chips waren außergewöhnlich gut, die Bedienung nett, das Lager kalt. Urlaub eben!
So viele Leute in der Stadt und die Restaurants sind leer. Klar, die von den Kreuzfahren haben AI
Induvidualurlaub ist möglich! Ist ja nicht mal vergittert!
Nich mal Geranien hamse!
Die Pötte brauchen keine Schlepperhilfe zu an- und ablegen - auch da kein Verdienst
Dabei ist das so ein idyllisches Städtchen
Was? Musikdampfer klingt abwertend? Hihihi - erraten!
Wenn die großen Musikdampfer nicht wären
Wenn die Dicken Platz lassen, passen auch Sportboote hier rein
300 m Pier sind belegt