Norwegen
Kongeriket Norge
Das Olympische Feuer von 1994 in Lillehammer
Weil es im Land nicht so viele Sehenswürdigkeiten gib, werden hier Touristen hingekarrt. Wie sinnlos ist der Besuch einer Skischanze im Sommer! Selbst wenn sie auf den Matten dort springen. Ist ja schon im Winter langweilig.
Die Sprungschanze von Lillehammer
Lillehammer hat nicht einmal 30.000 Einwohner. Bekannt geworden ist dieser kleine Ort durch die Olympischen Winterspiele 1994. Folgt man der Europastraße 6 direkt nach Norden, durchfährt nach das Gudbrandsdal in gesamter Länge. 180 km hinter Oslo hat man dann Lillehammer erreicht, immer entlang an den Ufern des Mjøsasees
Gudbrandsdalen und der Mjøsasee
Aber wer von Oslo aus nach Norden will, der muss durch das 320 km lange Gudbrandsdal (-dal = -tal), das längste im Land der vielen Täler.
Geologisch ist das Tal der nördliche Teil des Mittelmeer-Mjøsa-Grabenbruchs.
Käse aus dem Gudbrandtal
Das Gudbrandsdal ist eine der fruchtbarsten Gegenden Norwegens. Hier wird nicht nur Getreide angebaut, sondern auch ein besonderer Käse hergestellt.
Es ist ein karamellisierter Braunkäse aus einer Mischung aus Kuh- Schafs- und Ziegenmilch, der hell- oder dunkelbraun ist, je nach Mischungsverhältnis.
Das besondere Geschmackserlebnis kommt durch das lange Kochen der Molke unter ständigem Umrühren. Der darin enthaltene Zucker karamellisiert. Dann kommt das Milchfett und Sahne wieder hinzu und es entsteht ein, nun ja, sehr kalorienreicher Weichkäse.
Überall wird erzählt, dass der LKW mit diesem Käse 4 Tage lang in einem Tunnel gebrannt hat und die Feuerwehr den Brand nicht löschen konnte.
Mjøsasee
Der Mjøsasee im Gudbrandsdal unterhalb Schanze
Aber wer von Oslo aus nach Norden will, der muss durch das 320 km lange Gudbrandsdal (-dal = -tal), das längste im Land der vielen Täler.
Geologisch ist das Tal der nördliche Teil des Mittelmeer-Mjøsa-Grabenbruchs.
Der Mjøsasee ist eine geologische Besonderheit im nördliche Teil des Mittelmeer-Mjøsa-Grabenbruchs.
Er ist 117 km lang. Die Oberfläche liegt 123 Meter über Normal Null. Da er an einigen Stellen eine Tiefe von 449 m erreicht, liegt er dort 330 m unter dem Meeresspiegel.
Bei der Stadt Hamar ist der See 15 km breit. 17 Flüsse speisen den See.
Warum diese kleine Stadt mit knapp 80.000 Einwohnern zwischen Göteborg und Oslo hier überhaupt erwähnt wird? Sie zeigt viel von der norwegischen Lebensweise, ob sie nun touristische Höhepunkt hat oder nicht - ehr nicht. Und man kann hier preiswerter Hotels buchen als im 90 km entfernten Oslo und 0 km hinter der Grenze zu Schweden.
Diese kleine Stadt ist auf Pflegeleicht, fast aseptisch gestaltet
Nur nicht zu viel Grün! Bäume werfen ja Blätter ab. Wir sind zwar reich, haben aber keinen der die weg macht!
Muss man hier Hausschuhe anziehen?
Diese Stadt riecht förmlich nach Reichtum. Selbst wenn Finanzen keine Rollen spielen sollten: Kann man sich in so einer durchgestylten, klinisch toten Stadt wohlfühlen?
Es war jedenfalls eine tolle Erfahrung, was andere, unwirklich reiche Länder als Lebensqualität betrachten.
Hier hauen ja sogar die Möwen ab!
Kommen die Norwegen aus ihrer klinisch reinen Heimat deswegen so gerne ins dreckige Berlin?
Oder doch nur wegen der Bierpreise?
Das Anlegen ist automatisiert
Man merkt der Stadt den Arbeitskräftemangel förmlich an
Natürlich öffnet sich die Fußgängerbrücke von Ferne per Tastendruck
Ick wees nich: Berlin hat wat!
Ringebu ist ein kleiner Ort mit 5.000 Einwohner im mittleren Gudbrandsdal, keine 60 km nördlich von Lillehammer an der E6. Das Dorf wäre wohl kaum erwähnenswert, gäbe es die gut erreichbare Stabkirche nicht.
Ringebu Stavkyrkje
Die Stabkirche zu Ringebu ist mit die größte der noch erhaltenen 28 Stabkirchen in Norwegen. Die Kirche und der sie umgebene Friedhof werden von der Gemeinde Ringebu noch heute genutzt.
Auf dem Hügel (Gildevollen) befand sich schon in vorchristlicher Zeit ein Thing, eine Gerichts- und Kultstätte.
Verblüffend die Gleichmäßigkeit und Haltbarkeit der Dachschindeln
Die dicksten je gesehenen Schindeln für ein Dach
Was für eine aufwändige Abdeckung für eine Mauer!
Ja, wer so viel Holz hat, kann was bauen.
Senkrechte Stäben (oder Masten) bilden das Tragwerk, auf den die Last des gesamten Daches ruht. Daher der Name Stabkirche. Es ist eine Bauweise, die fast nur in Skandinavien vorkommt.
Die Anfänge dieser Kirche hier geht auf das Jahr 1220 zurück.
Einst gab es ca. 750 Stabkirchen. Als im Mittelalter die Hälfte der Bevölkerung an der Pest starb, wurden keine Stabkirchen mehr gebaut.
Feuer und schlechte Bauweise in der Anfangszeit ließen nur noch 28 dieser Gotteshäuser mit vielen heidnischen Einsprengsel wie Drachenköpfe übrig.
Da 70% des Baumbestandes in Norwegen Nadelbäume sind, werden die Stabkirchen wohl meistens aus diesen Holzarten bestehen. Deswegen muss das Holz alle paar Jahre geteert werden - was den typischen Geruch und die dunkle Farbe ausmacht.
Muss mal wieder geteert werden
Haupteingang und die Kirchhofmauer (Nordwesten)
Die „Schokoladenseite“ im Südwesten. Die Bilder mit blauem Himmel sind 2019, die ohne sind 2018 aufgenommen worden.
Der Altar
Die verschachtelten Dächer lassen das Gebäude höher erscheinen als es ist. Haben die Nordmänner diesen Trick damals schon gekannt?
Der Westen Norwegens ist wunderschön. Immer kommt mann an See, Flüssen oder Fjorden vorbei. Hier auf der E6 zwischen Lillehammer und Ringebu im Gudbrandsdalen.