Norwegen

Kongeriket Norge
Norwegen, Seite 
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Nordkap - Muss man diesem Ort gewesen sein?

Nordkaptunnel

Tunnel des Grauens?
Da steht es: sehr lang und 212 m unter dem Meeresspiegel
Ein bisschen unheimlich ist der Nordkaptinnel schon
Kommt man aus Finnland und will zum Nordkap auf der Insel Magerøya fahren, kann man seit 1999 durch den langen Tunnel nutzen, kostenlos. 

Eine Maut gab es bis 2012. Dann waren die Kosten von 110 Mio. € wieder drin und der Staat verzichtete auf die weiteren Einnahmen. 

Kann es so etwas je in Deutschland geben?

Der Tunnel ist irgendwie beklemmend. Er ist eng, durch die rohen Felswände Wirt er düster. Im Tunnel gibt es Steigungen von 10%  Viele LKW und Busse müssen sie überwinden Dadurch erhöht sich die Brandgefahr. Die Löscheinrichtungen gelten als veraltet.. Es  geht ja auf 212 m herunter. 

Die Krönung aber ist, dass Radfahren den Tunnel nutzen dürfen. Für die gibt an den Steigungen erhöhte Seitenstreifen damit sie ihre Räder schieben können. Na ja, es sind ja nur  212 m unter  dem Meeresspiegel!

Gut, bin schon durch schlechtere Tunnel gefahren. Z.B. durch den Salangtunnel in 3.387 m Höhe im Hindukusch, Afghanistan. Aber auch durch viel modernere im Westen Norwegens. 

Etwas ungewöhnliches hat der Tunnel doch. Im Winter schließen sich die Eingänge bei Schnee automatisch, um dessen Eindringen zu verhindern. Überfahren Fahrzeuge eine Kontaktschwelle, offenbar die Tor sich wieder automatisch. Schließlich liegt der Südeingang auf 70° 30“ Nord, weit über dem Polarkreis (66° 55“).

Landschaft

Landschaft des Grauens?
Was zieht einem nur an einem 19. Juli hier her wenn man schon mit dem Novemberwetter  in Berlin nicht klar kommt?
Hier fehlt doch was! Wenn man sich vorstellt, dass es monatelang hier nicht hell wird…
Straße von  Honningsvåg zum Nordkap; 40 km sind es 

Honningsvåg

Hafen des Grauens?
Hafen von Honningsvåg
Honningsvåg ist eine Fischereisiedlung mit knapp 2.500 Einwohnern. 40 km sind es von hieraus zum Nordkap. Das zieht Touristen an und die meisten kommen mit den Kreuzfahrtschiffen.

Aber die Kreuzfahrer werden nacheinander in 30 oder 40 Gruppen für zwei Stunden in Bussen zum Kap geschleust - und verschwinden wieder ohne groß was auszugeben. 

So viele Busse gibt es gar nicht hier und schon gar nicht so viele  Busfahrer. Die kommen in der Saison aus Polen. So werden die Touristen nacheinander dort hoch gekarrt. Pünktlich zum Abendessen sind alle wieder an Bord.

Aus den Fenster des Hotels am Hafen war das Prozedere gut zu beobachten. Wenn alle zurück waren, konnte man zu Mitternacht die ziemlich sinnlose Fahrt zum Kap antreten.
Aus ist es mit der Ruhe im beschaulichen Fischerdorf. Na, mein Schiff ist das nicht.
Kaum hatte das Schiff aus eigener Kraft angelegt, öffnet sich eine kleine Luke und die stolzen Nordkapper erscheinen.Sie kaufen einer Figur hinterher, die an einer langen Stange ein Schild mit der Busnummer trägt. Die löste Nummer war 32. Wohl geordnet in Gruppen zu 40 oder 50 Personen  streben sie zu den Bussen.  Das dauert Stunden, denn so viel Busse gibt es gar nicht. So fahren sie den ganzen Tag ununterbrochen die 40 km rauf und wieder runter. Abenteuer pur? 
Anlegemanöver
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Beliebt sind die Musikdampfer nirgend wo. Was hat der kleine Ort von den vielen zehntausenden Passagiere im Jahr? Immerhin den Freck der 14 m hohen und 300 m langen Motoren.

Weltbekannter Hotspot

Hotspot des Grauens?
Mitternacht an einem 19. Juli am Nordkap
Mitternacht an einem 19. Juli am Nordkap
eMail, wenn es wieder Netz gibt:  „Omi, schau mal wo ich bin“.
Mittags an einem 14. Juni (Aufgenommen  von Horst Wagner) 
Sonst noch was? Ach ja! Hier gibt die die größte WC-Anlage der Welt nördlich frs Polarkreises. Die Norwegen wissen eben was Touristen so machen müssen.
Resümee: 

Was treibt bloß die Leute hier her?
Selbst die Koordinaten sind unspektakulär: 71° 10′ 21″ N und 25° 47′ O. Anders als  der Nullmeridian in Greenwich oder  oder am „La Mitad del Mundo“, 23 km nördlich von Quito, wo der Äquator 1736 vermessen wurde und man mit einem Bei auf der Nord- und dem anderen auf der Südhalbkugel stehen kann.

Auch ist das Nordkap weder der nördlichst noch der östliche Pinkt von irgendwas. Bis zum Nordpol sin es noch 2100 km, die Landschaft ist unspektakulär, Berge gibt es auch nicht. Was treibt also ungefähr 200.000 Touristen jährlich hier her? Weil sie schon überall waren, oder weil es „IN“ ist?

Es gibt interessante und schönere Orte auf der Welt.