Dichterhain
Hippodrom
Fasanerie
Tempel und Nebengebäude
Hermen im Dichterhain
Dichterhain
Westlich des Schloss
Charlottenhofes schließt sich der
Dichterhain an. Nach dem
Umbau des Guthauses zum
Schloss 1826 für den
Kronprinzen Friedrich Wilhelm
durch Schinkel und Persius
schuf Joseph Peter Lenné bis
1839 die Gartenanlagen.
In eine von Osten nach Westen
ausgerichten Achse, ausgehend
vom Maschinenteich, gestaltete
er den Rosengarten, die erhöht
liegende Terrasse mit dem
Stibadium und, westlich vom
Schloss, den Dichterhain.
Dahinter liegt das Hippodrom
und die Fasanerie.
Symmetrisch angepflanzte
Kastanienbäume im Dichterhain
spenden den Hermen Schatten.
Hermen sind in der Antike Pfeiler
mit aufgesetztem Kopf und
Schultern. Ursprünglich standen
sie am Wegekreuzungen und
manche hatten ein
Phallussymbol. Hermes war im
alten Griechenland auch der
Gott der Wege.
Im Dichterhain sind je 4
italienische (Alighieri, Tasso,
Petrarca, Ariost) und deutsche
Dichter (Wieland, Herder,
Schiller, Goethe) auf marmornen
Porträthermen dargestellt.
Sieht aus wie Goethe, oder?
Die Ildefonsogruppe
Hippodrom
Wen die Ildefonsogruppe darstellt und wer und wann das Original geschaffen wurde, ist nicht so richtig bekannt (Griechenland, 1. Jh. v. Ch.?). Das Original aus Marmor steht heute im Museo de Prado in Madrid. Es befand sich in der Sammlung des Kardinals Ludovico Ludevist und wurde um 1650 das erste mal erwähnt. Von 1728 - 1839 stand es im Garten des Schlosses San Ildefonsos in Spanien, dessen Namen die Gruppe noch heute hat.
Heute nimmt man an, dass es sich um Castor und Pollux handelt, den sog. Dioscuren, den "Söhnen Zeus". Diese Namen tragen auch die zwei hellen Sterne im Wintersternbild der Zwillinge. Lessing deutete die Figuren als Hypnos und Thanatos, Schlaf und Tod.
Von den Doppelstandbildern gibt es einige Nachbildungen. Eine davon steht im Schloss Charlottenburg, eine im Schloss Neustrelitz, an der St. Amalia-Bibliothek, zwei in Frankreich und in London im Victoria and Albert Museum. Aber die doppelfigurigen Vollplasiken fanden auch Nachahmer. So schuf Johann Gottfried Schadow das schöne Doppeltstandbild von den Prinzessinnen Luise und Friederike von Preußen und Ernst Rietschel das Schiller-Goethe-Denkmal in Weimar.
Seit 1986 steht das Denkmal wieder am ursprünglichen Standort vor dem von Lenné angelegten dunklen Bäumen. Links hat er Kaukasische Flügelnüsse pflanzen lassen, dunkle, fast exotische Bäume, vor denen der Marmor sich kräftig abhebt. Die Marmorkopie wurde 1837 von Francesco Menghi geschaffen. Sie stand ab 1839 dann im Hippodrom.
Die schöne, aber kleine Bronze ist im Stibadium aus der Ferne fast nicht zu sehen.
Bronze im Stibadium
Fasanerie
Die Fasanerie wurde 1842 - 1844 von Ludwig Persius erbaut. Es war immer ein Wohnhaus. Hier wohnte der Fasaneriemeister und seine Gehilfen. Um 1920 zog Irmgard Kiepenheuer (Verlag) ein.
Hier traf sich die Gesellschaft, u. a. Mies van der Rohe und Wilhelm Furtwängler. Dieser wohnte hier später bis zu seinem Tode im Jahre 1954 hier.
Freundschaftstempel
September 2009
Der Freundschaftstempel im Rehgarten wurde 1768-1770 erbaut.
Antikentempel
Der Antikentempels hat etwas düsteres an sich
Die Rückseite des Antikentempels im Oktober 2009
Im doch eher abgelegenen und
langweiligen Hippodrom (war hier
wirklich mal eine Pferderennbahn?)
ist diese Skulptur im Stibadium
natürlich der Höhepunkt, der alleine
den Besuch im Park schon lohnt.
Eine hübsche Nereide reitet auf
Hippokampen. Pure griechische
Mythologie.
Nereiden sind die Töchter der Doris
und des Nereus. 50 sollen es
gewesen sein. Platon schreibt gar, es wären 100 gewesen.
Sie sind Nymphen die Neptun begleiten und am Grunde des Meeres wohnen. Ihre Aufgabe ist es Schiffbrüchige zu retten und Seeleute mit Spielen zu unterhalten. Sie reiten auf Delphinen oder, wie hier, auf Hippokampen.
Ein Hobbyraume ist ein Fabelwesen, vorne Pferd mit
schwimmflossenähnlichen Flügeln und hinten Fisch. Ein Seepferd eben, da der Gattung der Seepferdchen den lateinischen Namen gegeben hat: Hippocampus.
Hippokampen dienten vielen Göttern als Reit- oder Zugpferd. Viele Gondeln in Venedig haben sie auf den Seiten. Da sollen sie aber eher den Touristen das Geld aus der Tasche ziehen...
Der Antikentempel wurde von Karl von Gontard 1768/69 erbaut. Die Antikensammlung des Kardinal Melchior de Ponett war einst in dem Tempel untergebracht. Ebendso eine Münzsammlung des Baron Philipp von Stoch. Die wurde aber schon 1798 ins Antikenkabinett des Berliner Schlosses überführt.
1806 raubte Napoleon alle Skulpturen. Bis auf ein Relief kamen aber alle Stücke 1815 wieder zurück. 1828 wurde in einem Anbau eine zweite Ausführung des von Daniel Christian Rauch geschaffenen Sakrophag der Königin Luise aufgestellt. 1905 nutzte König Wilhelm II. den Tempel als Kapelle.