Bestimmung einiger Vogelarten
Ordnung der Gänsevögel Anseriformes
Familie der Entenvögel Anatidae
Unterfamilie Enten - Anatinae, Seite 1:
Moschus-, Mandarin-, Braut-, Spieß-, Bahama- und Pfeifenten
In der Ordnung Gänsevögel sind in 47 Gattungen 150 Arten vertreten. Die Familie der Entenvögel ist da die größte. Hier zählen auch noch die Schwäne und Gänse dazu.
Die kleinsten Arten werden 30 cm lang bei 280 gr, Gewicht (Zwergenten), die größten 240 cm und 22.5 kg (Trompetenschwan). Weibliche Enten werden schlicht Enten, männliche Erpel genannt.
Systematik der Entenvögel
Schwimmenten Anatini
Die Einteilung der Tribus und der Gattungen erfolgt nach Kear 2005. Die Einteilung in Subtribus richtet sich nach Livezey 1991:
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Ordnung Gänsevögel Anseriformes
Familie Entenvögel Anatidae
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•Unterfamilie Enten Anatinae
Tribus Schwimmenten Anatini
Subtribus Cairinina .
Gattung Cairina
20
Gattung Aix
Gattung Eigentliche Enten Anas
(mit 48 Arten)
20
Art Spießente Anas acuta
Art Pfeifente Anas americana
Zuchtformen:
Pommernente
Laufente
Gattung Aythya
Tribus Meerenten und Säger (Mergini)
Gattung Eiderenten Somateria
Moschusente Carinina moschata (Linnaeus, 1758)
Zuchtform Warzenenten
Moschusenten sind die Wildform der Gattung Cairina. Sie sind schwarz mit weißen Flecken auf den Flügeln. Hier gibt es kein Bild von diesen ziemlich großen Vögeln.
Warzenenten sind die domestizierte Form der Moschusenten, die Haustierform. Sie kommen in vielen Farbvarianten vor.
Die hier in Costa Rica und in Miami aufgenommenen Warzenenten leben ihrerseits schon wieder wild.
Bilder aus Herradura (Provinz Puntarenas, Costa Rica):
Warzenente, Erpel
Die Warzenenten liefen in der Luxusanlage mit Hafen, Golf- und Hubschrauberlandeplatz von Herradura frei herum. Einer der vielen Gärtner warnte vor der Angriffslust der großen Vögel. Er meint, sie kämen in den Wintermonaten aus dem Norden hierher.
Dabei soll ihre ursprüngliche Heimat in Mittel- und Südamerika liegen.
Im Internet - jeder schreibt von jedem ab - steht überall der Satz: " Die Indianer in Nordamerika hielten sie schon vor 1492 als Haustiere. 1514 wurden sie in Europa eingeführt."
Warzenente, Erpel
Beide Formen haben am Schnabelansatz kräftig rote, warzenähnliche Ausbildungen und beide haben ein unbefiedertes Gesicht.
Warzenenten werden auch Stumm-, Flug-, Türken- oder Barbarieente genannt. Die Enten kommen auf 5, die Erpel auf 7 kg Körpergewicht.
Bilder aus Miami, Florida, von einem Parkplatz:
Warzenente
Gattung Aix Boie, 1828
Mandarinente Aix galericulata (Linnaeus, 1758)
Mandarinente
Mandarinente im Park von Sanssouci am Schloss Charlottenhof, Potsdam
Dass diese farbenprächtige Art aus dem fernen Osten Asien stammt, sagt nicht nur der Name. Dort, in Nordchina und am Armur, ist der Bestand auf ca. 1000 und in Japan auf 5000 Paare zurück gegangen. Der ist im Wok gelandet...
Umso erstaunlicher ist es, dass die Mandarinente in vielen Parkanlagen überall auf der Welt auftaucht. Es scheint sich um Gefangenschaftsflüchtlinge zu handeln.
In den Parks in und um Berlin sind die bunten, mittelgroßen Enten nicht zu übersehen. Aber selten sind es mehr als ein Paar, wobei das Weibchen oft übersehen wird. Beide Arten vermischen sich aber nicht, obwohl sie eng verwandt sind.
Brautenten haben mit 13,5 mm die größten Augen aller Wasservogelarten. Sie wiegen unter 700 gr. bei max. 54 cm Länge und haben eine Flügellänge zwischen 20 und 25 cm.
Ein Paar Mandarinenten im Park Schloss Charlottenburg, Berlin
Park am Schloss Charlottenburg, Berlin
Brautente Aix sponsa Linnaeus, 1759
Die Gattung Aix in der Familie der Schwimmenten umfasst nur die beiden Arten: Mandarinente aus Ostasien und Brautente aus Nordamerika, wo sie zu den häufigsten Enten zählen.
Die Brautenten leben dort in Wäldern und brüten auf Bäumen. Sie bewohnen auch Spechthöhlen. Die jungen Enten springen nur Stunden nach dem Schlüpfen mehrere Meter in die Tiefe.
Diese Art war schon kurz vor dem Aussterben, so stark wurde sie bejagt. Jetzt greifen diverse Schutzmaßnahmen und die Bestände haben sich erholt.
In Europa gibt es kleine Bestande verwilderten sog. „Gefangenschaftsflüchtlingen“
Havelsee bei Werder, Brandenburg
Park Schloss Charlottenburg, Berlin
Pfeifente Anas penelope Linnaeus, 1758
Feminine Pfeifente in Johannistal, Barut, Brandenburg Ende Oktober
Wildgäste im Herbst im Tiergehege Johannismühle südöstlich von Baruth in Brandenburg. Sie sind kleiner als die allgegenwärtigen Stockenten. Kleiner Schnabel, weiß-schwarz an rundem Kopf.
Pfeifente, maskulin im Brautkleid mit braunem Kopf, bei einer Zwischenlandung auf einem Teich in Johannismühle, Brandenburg,
Ihr Brutgebiet liegt im hohen Norden Europas und Asiens bis zur Behringsee. In normalen Wintern bleiben sie an der Nord- und Ostseeküste. Wird es kälter, ziehen sie zum Mittelmeer weiter.
Park Schloss Charlottenburg, Berlin
Löffelente Anas clypearta Linnaeus, 1758
Feminine Löffelente Anas clypearta im Tierpark Johannismühle
Der breite 7,5 cm lange Schnabel fällt bei dieser Entenart als erstes auf. Sie ist auf fast der gesamten Nordhalbkugel bis zum 68°N verbreitet. In Europa brütet sie rund um die Nord- und Ostsee. Die Löffelenten bevorzugen flache Binnengewässer und Sümpfe mit freien Wasserflächen. Dort zieht sie den Schnabel seitlich durchs Wasser wie es auch die viel größeren Rosalöffler in Costa Rica tun.
Bahamaente Anas bahamensis Linnaeus, 1758
Feminine Bahamaente im Zoo Berlin
Bahamaenten sind auf dem südamerikanischen Kontinent und den Galapagos und in der Karibik zuhause. Sie brauchen flaches Brackwasser in den Mangroven. In Mittelamerika war in vielen Jahren nicht eine einzige zu sehen. Sie waren wohl alle im Kochtopf gelandet. Bei uns gibt sie es nur in den Zoos.