Bestimmung einiger Vogelarten 

   Vogelbestimmung
        / 18

8

Ordnung der Gänsevögel  Anseriformes

Familie der Entenvögel  Anatidae

Unterfamilie Enten - Anatinae, Seite 2

Stockenten und ihre Zuchtformen: Pommern- und Laufenten

Stockente Anas platyrhynchos  Linnaeus, 1758

Stockenten sind die Stammform aller Hausenten. Sie sind die größten und am häufigsten vorkommenden Enten in Europa.

Die Männchen sind mit ihrem grünmetallischen Kopf und dem weißen Halsring leicht zu erkennen. Die Weibchen sind unscheinbar braun gefärbt. 

In der Zeit von Juni bis August tragen die Männchen aber auch ein braunes Schlichtkleid wie die Weibchen. Ihr breiter ("platyrhynchos") Schnabel aber bleibt gelb.

An der Schwanzwurzel befindet sich eine Bürzeldrüse, die Fett produziert. Mit dem Schnabel streichen sie das Fett über ihre ungefähr 10.000 Daunen und machen sie so unempfindlich gegen Kälte und Nässe.

So ziemlich überall. Wo Gewässer sind, kommen sie vor. Sie sind nicht sehr anspruchsvoll, was die Umgebung angeht. Hauptsache, es gibt Süßwasser. Ob es Neuseeland, Australien, Nordamerika oder Eurasien ist, in gemäßigten Zonen kommen sie vor.

Stockenten werden bis zu 58 cm lang und haben dann eine Flügelspannweite von 95 cm.

Erpel am Motzsee, Brandenburg

Feminine Stockente am Motzsee, Brandenburg

Stockente, Erpel  Anas platyrhynchos auf dem Wannsee, Berlin-Zehlendorf

Stockentenerpel  Anas platyrhynchos im Schlichtkleid auf dem Wannsee, Berlin-Zehlendorf. Zu erkennen an dem gelben Schnabel

Stockente am Wannsee, Berlin. Junges Männchen.

Stockente, feminin - Anas platyrhynchos

Wannsee, Berlin, Deutschland Oktober 2003, 

Canon EOS 60D; EF 75-300mm 

(effektiv 480mm): f8; 1/500 sek

Der dient mehr als ein Regenüberlauf der Wasserwerke. Der See war Grenzgebiet und liegt in Kleinmachnow, keine 100m vom Balkon im 2. Stock. Nach 1945 hat da nie jemand ähnliches gemacht. 

Die meinten, die kommt im nächsten Jahr wieder. Und richtig. Philomena war im nächsten Jahrpünktlich wieder da und legte an gleicher Stelle ihre Eier ab. 

Eines Tages war sie da. Mitten im Balkonkasten baute sie ein Nest. Schnell hatte sie einen Namen: Philomena. 

Genau so schnell lagen 8 Eier unter ihr.

Dort, wo sie wohl brüten wollte, schlürften Bagger den Schlamm von Jahrzehnten vom Grund des kleinen Sees, in den der Buschgraben fließt.

Die Ente musste ihre Eier legen und wußte plötzlich nicht mehr wo. Da kam der ruhige Balkon gelegen.

Die Jungen waren kaum geschlüpft, wollten aber sofort mit ihrer Mutter ins Wasser. Es war schwierig, sie vor dem Absturz zu bewahren bis Nabu kam und alle mitnahm.

Stockente nistet auf einem Balkon, Berlin-Zehlendorf

"Balkonente" Philomena

Eines Morgens war sie da, mitten im Balkonkasten im 2. Stock.

Nur hatten das dieses Mal die Nebelkrähen mitbekommen und fraßen das ganze Gelege auf.

9 Eier

Philomena

Die jungen Enten sind sofort nach dem Schlüpfen quicklebendig und kaum vor dem Absturz vom Balkon zu bewahren.

Farbvarianten der Stockenten

Bastardisierte Stockente mit schwarzweißem Kopf auf dem NOK

Stockenten paaren sich auch mit geflohenen Zuchtenten. Es sind von ihnen abstammende Hausenten.

Diese fehlgefärbten Enten sind gerade an städtischen Teichen häufig zu finden. Sie sind an die Nähe zu Menschen gewöhnt und reichlich Futter gibt es ja auch.

Bastardisierte Stockente mit schwarzem Kopf in Johannesmuehle, Bdbg

Bastardisierter Erpel in Blau auf dem Wannsee, Berlin-Zehlendorf

Gezüchtete Enten aus Stockenten  Anas  platyrhynchos

Pommernente

Die Pommernente ist die älteste Zuchtente Deutschlands. Sie stammt aus Vorpommern. In der Uckermark gibt es heute noch ungefähr 100 Brutpaare. Sie steht auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten.

Züchter versuchen den weißen Brustlatz zu erhalten. Erpel werden 3, Weibchen 2,5 kg schwer. Sie legen im Jahr bis zu 150 Eier. 

Pommernentenpaar in der Uckermark

Sie wird auch Schwedenente genannt. Schließlich gehörte Vorpommern bis 1815 ja zu Schweden.

Pommernente, Erpel

Pommernente, Erpel

Pommernente, Weibchen

Pommernente, Weibchen

Laufente

Eine aus Südostasien stammende Zucht aus Stockenten 

Laufenten sind leicht an ihrem aufrechten Gang und ihrer Größe zu erkennen. Sie wurden in Südostasien aus den Stockenten gezüchtet. 

Um 1850 kamen sie nach Europa und werden vorwiegend in England gehalten. Gerne in Gärten. Sie fressen Schnecken und deren Eier.

In Asien wurden sie wegen ihrer Legeleistung gezüchtet. Bis zu 150 Eier pro Jahr sind keine Seltenheit.

Laufenten (auch Indische- oder Flaschenenten genannt) werden in Deutschland in 10 verschiedenen Farbvarianten gezüchtet:

wildfarben

silberwildfarben

weiß

schwarz

braun

blau

blaugelb

erbsgelb

rehfarbig-weißgescheckt

forellenfarbig

Laufenten mitten in Regensburg aufgenommen von Dagmar Biederer

Rehfarbig-weißgescheckte Laufenten mitten in Regensburg