Eigentlich gab es ja für uns gar keine Arbeit in Saidpur. Aber hier gab es das beste Hotel des Landes. Sauber, gutes Essen, das richtige Hotel für reichere Handelreisende und Vertreter. Man konnte morgens die ganze Tasche mit den verschwitzten Klamotten auf den Boden kippen und abends lag alles sauber wieder auf dem Zimmer.
Man lernt nie aus: Scheinbar hatten die Wäscherin so ein gutes kurzärmliges Oberhemd noch nie gesehen. Man hätte "no starched" sagen müssen und so haben sie das Hemd gestärkt und zwar so, dass es alleine auf der Erde stand! Der Kragen war steif wie ein Brett und scheuerte auch noch lange so.
In Saidpur gab es, wie gesagt, eines der besten Hotels im Lande.
Gerne stiegen wir hier ab. Es gab zwar kein Bier,
aber das Essen war erstaunlich gut und Domenik
Nute brauchte hier pro Mahlzeit nur zwei Portionen zu bestellen, um satt zu werden.
The Mall, Saidpur
Als Langnase erregt man up country gewaltiges Aufsehen. Die Bangladishis aber sind freundlich. Nach
diesen Erfahrungen hier im Lande wurde nach der Rückkehr nach Deutschland jeder der vielen
Rosenverkäufer in den Restaurants, Kneipen und Bars in ein freundliches Gespräch verwickelt und nicht
unwirsch davon gejagt.
Der nächtliche Rosenverkauf ist fest in der Hand von Bangladeshis. Erstaunlich ist es, wie wenig sie in
ihrem eigenen Land gereist sind. Meistens kennen sie nur die Gegend um ihr Heimatdorf - wenn man sie
ausfragt.,