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Esterillos Oeste

Sonnenaufgang am Strand in Esterillos Oeste

Esterillos Oeste, Blick über die Bucht nach Süden

Playa Hermosa bei Sonnenaufgang 2006. Da gab es noch jede Menge Tiere entlang der Küste.

Esterillos Oeste, am nördlichen Ende bei Flut. Da sind die Felsen im Wasser nicht zu sehen.

Manche können es eben

La Serena ist das Wahrzeichen der gesamten Küste

Esterillos Oeste: Der Ort

2004 gab es diese schönen Schilder an der Costarena. Ein Jahr später waren sie alle geklaut

Aufnahmen, die man an der Küste machen konnte

So! Nun könnte man denken, was Esterillos Oeste, die Sterne des Westens, für ein herrlicher Flecke an der südlichen Pazifikküste des Landes ist. Weit gefehlt, es war einmal. Seit ab 2006 die Schwarzgelder der USA ins Land schwappten, ist alles anders geworden. Die ärmliche aber funktionierende Infrastruktur ist zerstört.


Alle kleinen Restaurants sind aufgekauft worden, denn die Grundstücke am schönen Strand waren begehrt. Oh, sagten die Amis, hier machen wir eine Surfschule auf! 


Erst einmal wurde alles abgerissen, eine Surfschule eröffnet. Es dauerte aber nicht lange und der Surfschulenbesitzer - vielleicht es er das auf dem Bild oben - bemerkte was eigenartiges: Es kam keiner, der für die Aussteiger mit dem Traum vom schönen Leben Zahlen wollte! Und die, die da sind, brauchen ihr Geld für was Grünes zum Rauchen.


Jetzt ist alles zerfallen und man kann nur noch in einem größeren Hotel einiger Maßen gut essen: Arroz con siempre. Das Netz sagt ja, das Hotel wäre „luxury“ - na ja. 


Der Ort macht 2016 einen wirklich einen heruntergekommen Eindruck, mit den tiefen Schlaglöchern und dem Müll der Wochenendbesucher. 10 Jahre lang war man oft die 20 km von Jacó hier herunter gekommen, war vor Sonnenaufgang hier, um wenigstens auf einer Strecke der Hitze zu entgehen.


 Mit Wasser und Fotozeug im Rücksack ging es 2 Stunden den Strand nach Norden entlang, sah den Fischadlern beim Frühstücken zu, den Geiern beim Flügeltrocknen und bestaunte die einzige Herde der Totenkopfäffchen ganz aus der Nähe.


Und Mittags gab es einen ganzen Rotbarsch und schön kaltes Bier.

Hier in dem Küstenregenwald fand man richtig viele Tiere und Vögel . wenn man früh aufstand. Das ging bis 2006 so. Der erste Weg 2007 war dann hier her. Noch mal die Totenkopfäffchen sehen. Vor 6:00 Uhr war man auch da - und hörte hinter den ersten Bäumen einen Bulldozer lärmen. Nie wieder kamen hier die Affen vor die Linse.

Ideal für die Fischadler. Hohe Aussichtspunkte und die Speisekammer direkt vor dem Schnabel

Das war immer die Wendemarke. Bei Ebbe schauen die Felsen raus. 

Die Rückweg war immer verdammt heiß.

War man endlich wieder in Esterillos Oeste, gab es was Gutes zum Essen. Da, wo die Straße von der Costarena am Strand endete, genau vor der Bushaltestelle am Meer, da hatte er rechts sein kleines Restaurant. Links hatten Amis auch eine kleine Bar aufgezogen, aber dort gingen die Einheimischen nicht hin.


Im Laufe der Zeit hatte man sich anfreundet. Medizin und Schokolade aus Deutschland wurden mitgebracht. Natürlich bekam man immer frischen Rotbarsch, am Stück aus dem Öl, knusprig gebraten, mit den Fingern zu essen. Es ist die beste Art den, besten Fisch zu genießen.


Klar, der Chef und seine Frau in der Küche hatten ein hartes Leben, aber sein Auskommen. Und das Dorf hatte sein Centrum.


Die, die den meisten Durst hatten, hatten kein Geld, ließen anschreiben. Hinter der Theke gab es einen großen Wellblechsaal mit Diskokugel an der Decke. An der Wochenenden hatte er bestimmt sein auskommen.


Dann stand man 2007 fassungslos mit seiner langsam schmelzenden Schokolade vor einer leeren Fläche. Einige vergammelte Surfbretter, sonst nichts. Ob er noch von dem Verkauf leben kann?

Rechts der Hauptstraße die kleine Bar der Amerikaner. Die war 2007 auch abgerissen worden.

2005

2016

2004

2016

Die Bushaltestelle

Keine 10 m vor den beiden Bars die Bushaltestelle, das Centrum des Ortes. Hier gab es immer was zu sehen. Man saß auf den Steinmöbeln vor der Bar und konnte mit dem Tele ungestört die Leute ablichten-

Busse kamen ja selten, aber dafür gab es Schatten

2004

Als das Dorf noch in Ordnung war, bevor das Geld der USA hier ankam, war zwischen den beiden Bars an der Bushaltestelle der Mittelpunkt. Kam der Eismann, bekamen die Kinder immer ein Geldstück. Man kannte sich.

Auf dieser Terrasse konnte man jahrelang auch seinen Fisch bekommen. Es liegt am nördlichen Ende der Dorfes und ist schon lange geschlossen.

Hier gibt es noch viel mehr Fisch als in den dichter besiedelten Gegenden um Jacó. Der Pazifik ist weiter draußen von den großen Fischfangnationen fast leer gefischt.

Imperial, nach der 3. Flasche und eiskalt, kann man wirklich gut trinken. Es ist sowas wie das Nationalgetränk. Hat es deswegen Pepsi gekauft?

Nicht allzuviel los in Esterillos Oeste. In den anderen beiden Ortsteilen, Centro und Este (Osten) erst recht nicht.

Aber am Wochenende!

Das einzig nennenswerte Hotel im Ort. Der Keller begrüßt einen seit 2 Jahren freundlich. Zum Essen geht es . Für 4500 Colones (9 US $) bekommt man hauchdünne Culettas mit Reis und Bohnen. Die Koteletts schmecken aber. Als Wiederholungstäter gibt es schon mal Yuka und sonst was dazu. Der Blick aufs Meer und die uralten Bäume entschädigen für so manches. Das Bier ist immer eiskalt und kostest 1000 Colones (2 US $).