Costa Rica
Städte, Parks und Landschaften
Uvita
Entschuldigung, aber das ist (fast) alles. Das beste Restaurant in Town!
Uvita ist ein ganz kleines Dorf an der südwestlichen Pazifikküste, dort, wo die Costarena, die neue Küstenstraße, am schönsten ist. Hier ist alles das ganze Jahr über Grün. Es regnet auch mal in den trockenen Monaten Januar bis April, anders als 150 km weiter im Norden in der Gegend um Jacó herum.
Die Straße schlängelt sich zwischen dem niedrigen Küstengebirge und der Küste entlang und so bleibt kein Platz um Plantagen anzulegen. Überall gibt es kleine Buchten, nur wenige Meter von der Straße entfernt.
An den Hängen und zwischen Meer und Straße finden sich meist sehr schöne kleine Hotelanlagen. Massentourismus gibt es noch nicht mangels großer Bettenburgen. Und doch ist auch hier die Natur schon empfindlich gestört.
Wirklich schön ist es nur an der Küste. Die Straße ist mal 300 m vom Wasser weg, mal 20 m. Und dann die kleinen Fincas und Cabañas.
Hier sind die Backpackers in der Überzahl. Pauschaltouristen fahren, wenn überhaupt, nur durch.
Na ja, dann ist da noch die Bank und der Supermercado…
Man darf nur nicht den Fehler machen und die Aire einschalten und mit geschlossenen Fenster fahren. Man riecht nichts von der Landschaft, man bekommt nichts von den Gräsern, den Gerüchen der Kräuter und Hölzer mit. Und den angenehm warmen Hauch des Fahrtwindes auf der Haut. Wer hier mit geschlossenen Fenstern fährt, kann auch zuhause bleiben.
Das fährt sich hier vielleicht gut!
Finca Bavaria
Wer das erste Mal hier her kommt, meint im Paradies zu sein
Nur 5 km südlich von Uvita liegt am Berghang in ca. 100 Höhe die von Deutschen geführte Finca Bavaria. Neben dem Pool gibt es 6 Cabañas und, etwas höher, das offene Restaurant wo alle Mahlzeiten gemeinsam eingenommen werden.
Es stellte sich heraus, dass der Eigentümer mal bei der gleich Firma gearbeitet hat und wir gemeinsam Leute aus Afghanistan kannten. Wie das so ist wenn man viel reist. Bei den ersten beiden Besuchen 2005 und 06 kamen die Mono Congos noch bis an den Pool und rüttelten nachts unter schaurigem Gebrüll an den Gittern der Fenster in einer 7. Hütte oberhalb der gepflegten Anlage.
Man sah mal eine Schlange, Heupferde, jede Menge Vögel und Schmetterlinge und in den Bäumen hangelten sich die Affen herum. In den Jahren darauf kam man immer wieder gerne hier her. Meistens auf den Weg weiter in den Süden nach Golfito und Ciudad Neily bot es sich an, hier Station zu machen. So 2007, 2013 und 2016. Aber unmerklich verschwand die Tierwelt.
Im Februar 2017 war das besonders auffällig. Ewig schon gäbe es keine Affen mehr, wurde gesagt, und es dauerte nicht lange herauszufinden warum.
Der einst zusammenhängende Wald oberhalb der Finca Bavaria ist immer mehr zersiedelt worden. Meist reiche Amerikaner haben sich Grundstücke gesichert und bebaut mit herrlichen Ausblick nach Westen auf den Pazifik und schönen Sonnenuntergängen. Die Inhaberin einer Kosmetikfirma aus LA sowie Reiche aus NY sollen darunter sein. So haben die großen Brüllaffen ihren Lebensraum verloren. Tukane auch. Die anderen Tiere auch. Schönen Sonnenuntergang für die neuen Bewohner!
¡Que lastima!
Wie traurig!
Es ist zum Heulen, wie überall in Costa Rica die Natur den Bach herunter geht und selbst die entlegensten - und damit schönsten - Ecken für immer zerstört werden. Die da das Land so als „Öko“ loben, haben keine Ahnung, arbeiten im Tourismus, oder sind schlichtweg doof.
Der Wald unterhalb der Finca Bavaria
Die Sonnenuntergänge sind auf der Finca Bavaria fast eine Pflicht
Den Schlüssel für das Tor zur Bucht der Costa Ballena gibt es an der Rezeption
Die Sonnenuntergänge sind hier wirklich spektakulär
Parque National Marino Ballena
Die Küste südlich von Uvita nennt sich Costa Ballena - Küste der Buckelwale. Hier ist das einzige Meeresschutzgebiet Costa Ricas.
15 km der Küste sind geschützt, viele der oft wunderschönen und nicht überlaufenden Buchten sind frei zugänglich. Und natürlich das Meer davor mit einigen kleinen Felseninseln und einem längeren Riff.
Da steht auch: Pass auf deine Klamotten auf!
Links die Isla Ballena, sieht aus wie ein Buckelwal. Rechts die drei Inseln nennen sich Islas de Tres Hermanas - Inseln der drei Schwestern.
Hier noch mal aus einer anderen Bucht mit dem 400 mm-Tele. Die Palme auf dem „Buckelwal“ zieht ein förmlich an. Das Bild ist von 2017. Wo sind die Pelikane geblieben? Von deren Kot ist nur noch etwas da. Das war immer ein beliebter Platz für die großen Vögel: keine Feinde in der Nacht, ideale Übersicht zum Fischen und Platz für alle. Die Pelikane lieben ja die Geselligkeit.
Die Buchten sind auch an den Wochenenden nicht stark besucht
Traumhaft schön. Leider mindestens 48 Stunden Reisezeit weit weg von Berlin.
An dieser Küste rauschen die Touristenbusse vorbei. Hier kann man eine ganze Bucht für sich alleine haben. Wo gibt es das sonst noch?
Palmar Norte
Bei Palmar Norte trifft die Costarena auf die alte Panamericana, die über die hohe Berge in der Mitte des Landes von San José hier herunter kommt. Wer die Straße mal Traumstraße der Welt genannt hat, muss zu viel von der "Peter Stuyvesant (Der Duft der großen, weiten Welt...) geraucht haben, damals in den 1960ern.
Jetzt donnern hier die 40-Tonner zur und von der Grenze zu Panama entlang. Das kleine Städtchen gibt für Touristen nicht viel her. Es sei denn, man hat die Las Bolas, die rätselhaften runden Steine noch nicht gesehen. Mehr davon hier in Sierpe.
Palmar Norte ist ein Zentrum der Agrawirtschaft. Werden die 2 oder 3 hier gemachten Aufnahmen nicht gefunden, ist das auch kein Verlust.
Im Oktober 2017 ließ der Tropensturm Nate den größten Fluss des Landes, den Río Térraba, über die Ufer treten. Hunderte Menschen verloren ihr zuhause. Die markante Brücke über den Fluss hat gehalten, was nicht so selbstverständlich in Costa Rica ist.
Einmal war man in den 11 Jahren in der kleinen Stadt dort Essen. Das es „Arros con siempre“, also Reis mit Huhn wie immer, ist noch in Erinnerung geblieben. Aber wo sind die Bilder? Bestimmt falsch beschriftet….
Rätselhafte Steinkugeln „Las Bolas“ (hier in Sierpe)
Auf dem Dorfplatz in Sierpe liegt eine der mehr als 300 Steinkugeln
Auf dem Dorfplatz in Sierpe liegt eine der mehr als 300 präkolumbianischen, absolut runden Steinkugeln von denen keiner weiß, wo sie herkommen, wie alt sie sind, wer sie geschaffen hat und wie sie hergestellt wurden.
Fast alle Funde wurden hier im Südwesten des Landes gemacht. Von der Gegend hier bis Golfito. Da wurden die ersten Kugeln gefunden als man in den 30er Jahren den Urwald mit Bulldozern für die Bananenplantagen rodete.
Und die ersten Kugeln wurden sofort gesprengt. Ein Gerücht kam auf, die Indianer hätten darin Gold versteckt. Leider blieb keine der Kugeln an ihrem Ursprungsort liegen. Fände meine eine heute, könnte die moderne Archäologie an der unmittelbaren Umgebung eine Altersbestimmung vornehmen. Wie soll man das an einem bearbeiteten Stein machen?
Wirklich rätselhaft diese Präzision aus uralten Zeiten
Auch ohne das genaue Alter zu kennen, sind sie 2014 als Weltkulturerbe anerkannt. Ihr wahrscheinliches Alter scheint irgendwo zwischen 600 und 1500 n. Chr. zu liegen.
Die schwerste wiegt 15 Tonnen und hat einen Durchmesser von zwei Metern, die kleinsten sind nur Zentimeter groß. Sie sind mal aus einem granitähnlichen Gestein (Grabbo), mal aus Muschelkalk oder Sandstein gefertigt.
Sierpe
Beim flötenspielenden Regenmacher Kokopelli, Kokopelli ist ein Indianer, kann man Touren buchen. Habe auch mal versucht, Regen zu machen. Ist wohl am Flötenspiel gescheitert ….grins.
Kölbi und Claro sind Mobilfunkprovieder. Was Imperial ist, wird nicht verraten. Da kommt jeder selbst drauf. Das so ziemlich einzige Restaurant - na ja. Wenn man wo anders Essen könnte…
Die Pest tropischer Gewässer: Wasserhyazinten
Was sonst noch in Sierpe so los ist?
Nichts.
Nur die Fahrten auf dem Fluss - ein Boot mit Führer bekommt man an jeder Ecke - die entschädigen einen wirklich.
Unangemeldet ein Zimmer bekommen? Schlecht und das auch noch im wahrsten Sinne des Wortes, jedenfall an der „Bar“ da oben.
…mehr noch wegen der Nebenarme…
…und der hier frei lebenden Mono Congas (Brüllaffen)…
…und der Cara Blanca (Kapuzieneraffen), deswegen kommt man nach Sierpe.
Irgendwie berechtigt dieses Schild
Man darf ja nicht mal hier schwimmen, steht da. Und wenn, nur einmal. Füttern ist auch nicht so gerne gesehen.
Dabei gibt es gar keine Krokodike (Crocodylus acutus)! Sondern nur Krokodilkaimane (Caiman crocoilius). Die sind nämlich kleiner und hätten jede Menge Stress mit ihren viel gößeren Verwandten. Siehe hier.
Es gibt nämlich eine ganze Menge von diesen niedlichen Echsen
Seltsame Mangroven kann man hier sehen. Ansanasmangrove?
Von Jacó bis zur panamaischen
Grenze sind es ungefähr 320 km. DieFahrt geht über Parita nach Quepos bis Dominical. Diese ersten 100 km führen nur an genetisch identischen Ölpalmen in endlosen Plantagen vor
bei. Das war einmal wertvoller
Küstenregenwald. Was müssen damals für Tiere gelebt haben! Die Vernichtung von Biodiversität auf der ganzen Welt ist ungeheuer.
Ölpalmenplantagen werden überall in der Gegend per Rodung neu angelegt.