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Fischfang in Goa

Cover Lady

Fischerboot am Strand von Calangute 1971. Das lange Netz und die Taue werden aufgeladen.

Anfang der Siebziger Jahre lebten die Leute hier außschließlich von ihren Palmen und vom Fischfang für den Eigenbedarf. Die Palme ist zu einhunder Prozent voll zu verwerten. Nicht nur das Fleisch und die Milch der Kokosnüssse sind wertvoll, sondern auch das Holz, der Bast für Seile und Netze, die Palmenwedel für Dach und Matten, die Wurzeln - alles wird benötigt..

Um für alle den nötigen Fisch zu bekommen, ist schwere Arbeit von nöten. Jeder muss ran. Mit Leinen zu angeln funktioniert am leicht abfallenden Sandgrund nicht. Es sind keine Korallen oder Felsen da und keine besondere Strömungen am endlosen Sandstrand wo sich Großfische konzentrieren. So bleibt nur die Netzfischerei.

Das ist mit den tonnenschweren, in traditioneller Bauart gebauten Booten eine hart Arbeit. Die Planken sind wie aneinander genäht, mit Kreuzstich sozusagen. Kein Stück Metall ist verbaut. Um die Boote ins Wasser zu bekommen, werden Hölzer unter den Kiel gelegt. Das Boot fährt ein Stück hinaus und wird in einem Halbkreis zum Strand gerudert. Eine Leine bleibt an Land. An der wird, wenn das Boot weit genug draußen ist, das Netz ins Wasser gezogen.

Mit dem anderen Tau schwimmt einer dann an Land. Wenn das Netz im Halbkreis zum Land liegt, wird es genau in der Mitte am Bug angebunden. damit der Rand des Netzes oben bleibt und die Fische nicht entkommen können. Wenn denn welche da sind. Es werden nur Markrelen gefischt. Andere Schwarmfische tauchen hier nicht auf. In mehreren Wochen gab es nur einen ertragreichen Fischzug, Makro, Makro schrien da alle und der sonst so leere Strand war voll von Leuten.

Heute dürfte es keine Schwärme mehr vor der Küste geben. Japanische Trawler haben per Satelit auch noch den letzten Schwanz geortet und rausgeholt.
Das Boot wird zu Wasser gebracht. Die Ruderer sind bereit.

Fehlalarm! Es sind keine Makrelenschwärme zu finden. Das Netz wird gar nicht erst ins Wasser gelassen.

Die ganze schwere Arbeit war umsonst. Wenigstens braucht das Netz nicht abgeladen und getrocknet zu werden.

Aber Fisch muss her. Am anderen Tag kommt ein kleineres Boot zu Einsatz. Die Netze werden gepackt.

Trotzdem ist es harte Arbeit

Wieder ein Mißerfolg. Davon wird doch das Dorf nicht satt!

Missmutige Gesichter überall

Enttäuscht ziehen die Frauen mit leeren Körben wieder ab. Heute gibt es Reis mit nichts.

Ein neuer Versuch

Wieder nichts

Als Beifang ein kleiner Katzenhai

Trotzdem mussen die Netze gereinigt und getrocknet werden

Wieder nichts!

Immer noch nichts! Das leere Netz muss noch zum Trocknen aufgehangen werden.

Zum Trocknen der Netze sind diese Hütten gebaut

Ratlosigkeit macht sich breit. Das kleinere Boot wurde nicht ins Wasser gebracht. Es lohnt sich nicht. Im Hintergrung wird eine Bohrinsel vorbei geschleppt. Da kommen die Schwärme nicht.

In den nächsten Tagen wurden Netze geflickt und die Boote wieder beladen.

Das Netz wurde gar nicht erst ausgeworfen. Langsam wird es ernst für Calangutes Fischer und die großen Familien.

Traurigkeit macht sich breit

Der alte Mann war bei den Langustenkörben draußen. Mit dem Wurfnetz brachte er noch was für die Fischsuppe mit.

Und das Abendbrot für den Touristen.

Muscheln sammeln für die Suppe - nix da von wegen spielen!

Ob die Fischer hier für einen guten Fang bete

Bauten, die die verschlafenen Portugiesen 1966 hier zwangsläufig zurück lassen mussten als sie überraschend von den Indern rausgeworfen wurden. Damit endete für Goa die Kolonialzeit.