Größe: ca. 12 cm, Tiefe: 2 m, Dhigofinolhu, Süd-MAle- Atoll, 1990
Die Gattung Forcipiger hat nur 2 Arten. Der auf dieser Seite beschriebene F.longirostris hat ein längeres Maul, das, gemessen Maulspitze - Auge, ca. dreimal der Körperlänge entspricht. Bei der anderen Art, dem Gelben Maskenpinzettfisch Forcipiger flavissimus Jordan & McGregor 1782, beträgt dieses Verhältnis 4 Maullängen.
Der Röhrenmaul - Pinzettfisch wird 19 cm groß und ist nach meinen Beobachtungen und dem Auswerten der Dias weitaus seltener als der Gelbe Maskenpinzettfisch, der zu den am meisten verbreiteten Falterfischen überhaupt zählt. Mit ihren langen Schnauzen kommen sie tief in die Spalten und Zwischenräume der Korallen hinein und haben damit eine andere Nahrungsnische als ihre Verwandten.
Eine kleine Garnele, die sich zwischen den Ästen einer Acroporkoralle versteckt, ist also dort durchaus nicht sicher. Um beide Arten genau auseinanderzuhalten, müssten die Rückenflossenstacheln gezählt werden. Der Forcipiger longirostris hat davon nur 10 bis 11, der andere aber 12 aufzuweisen.
Im Pazifik und um Hawaii gibt es eine schwarze Farbvariante, die aber sehr selten ist.
Vorkommen: Indischer Ozean, westlicher Pazifik und Hawaii.
E: Longnose butterflyfish, F: Chelmon à très long bec, J: Ofueyakkodai, D: Thun bibi
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Größe: ca. 15 cm, Tiefe: 1 m, Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1988
Gelber Maskenpinzettfisch Forcipiger flavissimus Jordan & McGregor, 1782
Größe: ca. 15 cm, Tiefe: 1 m, Kuramathi, Rasdu -Atoll, 1987
Größe: ca. 15 cm, Tiefe: 1 m, Vilamendhoo. Ari-Atoll, 2010
Das ist der kurzmäulige Vertreter der beiden ansonsten gleichaussehenden Pinzettfischarten.Von allen Falterfischen ist diese Art am Weitesten verbreitet. Mit seiner röhrenartig verlängerten Schnauze hat er sich eine ganz andere Nahrungsnische erschlossen als alle anderen Falterfische. Aus tiefliegenden kleinen Spalten pickt er Würmer, Garnelen und Mollusken heraus - nur klein genug müssen sie sein, denn die Maulöffnung ist winzig. Schön goldgelb ist der Körper, schwarzbraun der dreieckige Kopf- und der Augenfleck unterhalb der durchsichtigen Schwanzflosse. Die Unterseite der Schnauze und der Kehle ist silberweiß. Er wird 15 cm groß.
Vorkommen: Ostafrika, Rotes Meer, Indischer Ozean, Australien, Pazifik bis Niederkalifornien, Karibik - kurzum alle warmen Meere mit Korallen.
Röhrenmaulpinzettfisch
Forcipiger longirostis
Gelber Maskenpinzettfisch
Forcipiger flavissimus
Der Körper etwas länglicher, der röhrenförmige Schnabel etwa ein Drittel länger: Forcipiger longirostris, der Röhrenmaul-Pinzettfisch.
Gedrungener und vor allen Dingen mit einem kürzeren Schnabel versehen: der Gelbe Maskenpinzettfisch Forcipiger flavissimus
UW-Fotografie
Größe: ca. 15 cm, Tiefe: 1 m, Kuramathi, Rasdu -Atoll, 1987
Will man einen bestimmten Fisch in seinem natürlichen Umfeld aufnehmen, kann schon mal eine halbe Stunde draufgehen. Einen ungestörten Riffabschnitt mit mäßiger Strömung und Wellengang suchen - und ganz still liegenbleiben. Ein Bleigürtel hilft da ungemein.
Man hatte natürlich alle Fische aufgescheucht. Aber irgend wann merken sie, dass von dem Monstrum da keine Gefahr für sie ausgeht. Sie fangen wieder an, ihre eigentlichen Beschäftigung nachzugehen: nach Nahrung zu suchen.
Wenn der Pinzettfisch seinen langen Rüssel zwischen die Korallen steckt, dort kleinste Krebse oder Laich heraussagt, dann begreift man, dass er sich im Laufe der Evolution hier eine Nahrungsnische geschaffen hat, die am Riff konkurrenzlos ist. Bis ihm der Mensch auch noch die letzte Koralle nimmt.
Man sieht wie sie ihr Revier verteidigen, sieht sie in Deckung gehen, schwimmt ein Räuber vorbei und sie teilhaben wollen, wenn einer was zum Fressen gefunden hat. So einen Mikrokosmos zu Betrachen, hat sich immer gelohnt. Jedenfalls in den 80er Jahren.
Größe: ca. 8 cm, Tiefe: 7 m, Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1988
Da war die UW-Welt gerade noch in Ordnung. Lederkorallen, Knötchenkorallen, links eine lebende Peitschenkoralle, Tunikaten, Algen, Kalkflechten omg sogar ein Fisch. Nachts, in der Lagune von Kuramathi
Größe: ca. 8 cm, Tiefe: 1 m,
Kuramathi, Rasdu -Atoll, 1987
Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1987
Das Bild zeigt einen Schwarm von Schwarzen Pyramiden - Falterfischen kurz vor Sonnenuntergang im Kanal zwischen den Inseln Kuramathi und Rasdu. Die Taucher haben aber nichts davon. Das Leben spielt sich oben ab.
Dieser dreigestreifte Planktonfresser gaukelt in großen Schwärmen überall dort am Riff, wo Strömungen frisches und nährstoffreiches Wasser aus der Tiefe empor bringen. Die Schwärme stehen speziell am späten Nachmittag 1 - 2 Meter unter der Wasseroberfläche vor der Riffkante und die kleinen Mäuler schnappen aufgeregt nach dem für uns unsichtbaren Plankton. Kommen Räuber vorbei, wie z.B. jagende Makrelen, zucken die vielen Tiere wie ein Einziges zusammen. Der Schwarm hat sich plötzlich zusammengezogen und näher zu den Korallen hin orientiert, bereit, voll unter diesen in Deckung zu gehen.
Einen Augenblick später fressen sie schon wieder aufgeregt und hastig, um, so kurz vor der langen Nacht, noch satt zu werden. Die Feinde der etwa handgroß werdenden Falterfische sind die silbrig-blitzenden Raubfische wie Barrakudas, Thunfische, Makrelen usw. Daher löst auch der Reflex einer Armbanduhr im schräg einfallenden Sonnenlicht das Fluchtverhalten aus. Aus der Nähe betrachtet entpuppen sich die beiden dunklen Farbbinden entgegen dem Namen als braun bis schwarzbraun. Der Kontrast zu dem breiten weißen Flankenstreifen ist sehr groß. Ein gelber Streifen an der Rückenflosse ist ebenfalls nur aus der Nähe zu sehen. Auch in starken Brandungszonen habe ich diese Art gesehen, ein Beweis für ein sehr gutes Schwimm- und Manöveriervermögen.
Vorkommen: Nur im Indischen Ozean.
In dieser kurzen Tropendämmerung herrscht eine ganz besondere Stimmung am Riff. Die Schlafplätze unter den Korallen werden zögerlich getauscht. Langsam wagen sich die nachtaktiven Arten heraus, aber die tagaktiven Fische wie die Falterfische und die Riffbarsche schnappen noch hungrig nach Zooplankton und werden in wenigen Minuten die frei werdenden Plätze einnehmen. Pferdemakrelen und Thunfische jagen in die Schwärme hinein. Allerdings erstaunt die Erfolglosigkeit der Räuber. Das Angebot ist für sie einfach zu groß. Sie können sich nicht auf ein Ziel konzentrieren und so kommen die Fische, die im Schwarmverbund bleiben, ziemlich ungeschoren davon.
Anders der versprengte Einzelgänger nachts am Riff auf dem kleinen Bild. Er hat wohl keine leere Spalte mehr gefunden und drückt sich, aufgescheucht vom Schein der Lampe, an den Korallen herum. Auf solche Kandidaten haben es die vielen Räuber der Nacht gerade abgesehen.
Größe: 15 cm, Tiefe: 3 m, Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Hier, an der Ostseite, bringt die permanente Strömung viel Patton heran. Die Malediven nennen sie Wavoi.
Größe: 15 cm, Tiefe: 2 m, Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Um solche Aufnahmen zu machen muss man ganz alleine am. Riff sein, muss sich treiben lassen und jede Bewegung vermeiden.
Größe: 15 cm, Tiefe: 2 m, Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Größe: 15 cm, Tiefe: 3 m, Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Wird es dunkel, orientiert sich der Schwarm zum Riff hin. Die Fische schnappen noch wild nach Plankton, sind nicht so ausgerichtet wie in der Ruhephase wenn kein Plankton im Wasser ist.
Größe: 15 cm, Tiefe: 3 m, Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Wurde es Dunkel versuchen die Schwarmwimpelfische knapp über dem Boden durch die Nacht zu kommen. Für so viele Fische gibt es keine Verstecke. Wahrscheinlich ruht nur eine Gehirnhälfte.
Größe: 15 cm, Tiefe: 2 m, Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Gleiches Verhalten zeigen sie auch wenn hungrige Räuber am Riff entlang ziehen. Hier, an der großen Bergkoralle am östlichen Ende der Insel Ellaidhoo. An dieser Koralle konnte auch das Liebesleben der Haie beobachtet werden. Traurig: den Hauen hat man die Rückenflossen abgeschnitten und die Bergkoralle ist mit dem Rk Niño im April 1998 abgestorben
Größe: 15 cm, Tiefe: 3 m, Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Es wird gerade dunkel. Ein großer Schwarm orientiert sich zum Riff hin. Alle schnappen noch schnell nach Plankton das wegen des abnehmenden Licht nach oben steigt.
Die Neonfüsilire wagen sich schon aus ihren Verstecken hervor. Dir haben sie den Tag verbracht. Jetzt werden sie die ganze Nacht auf Jagd sein.
Diese 15-20 min vor Sonnenuntergang durfte man damals nie verpassen. Da war immer Leben am Riff.
Von nun an ging es bergab…
Größe: 15 cm, Tiefe: 1 m, Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1995
Aber schon 1995, nur 2 Jahre später zu den Aufnahmen oben, war der Fischreichtum eingebrochen. Axel, der Tauchlehrer konnte es nicht fassen, was da in seinem Heimaturlaub passiert war. Wir, die Touristen, zogen im nächsten Jahr halt eine Insel weiter. Man sah zwar die Verschlechterungen seit 1982, ahnte aber nicht, dass mal alles absterben würde.
Nach dem kleinen Weißspitzen-Riffhai in der Mitte des Bildes sah sich keiner um. Die waren ja immer da.
Größe: 15 cm, Tiefe: 3 m Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1995
Größe: 15 cm, Tiefe: 3 m Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1995
Größe: ca. 16 cm, Tiefe: 2 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2002
Embudu, Süd-Male-Atoll, 2008
Embudu, Süd-Male-Atoll, 2012
Größe: 15 cm, Tiefe: 1 m, Embudu, Süd-Male-i-Atoll, 2008
Die länge seines Wimpels zeigt es an. Es ist ein ausgewachsener Fisch
Größe: 10 cm, Tiefe: 1 m, Embudu, Süd-Male-i-Atoll, 2012
Ein Junger Schwarmwimpeldisch
Einen der bezauberndsten Anblicke, die man Unterwasser im Leben haben kann, bietet ein um die Mittagszeit inaktiver Schwarm von vielleicht 1000 Tieren, die, wohl ausgerichtet, fast bewegungslos im Wasser vor der Riffkante vor sich hin dösen (Erstes Foto oben).
Morgens und abends schwimmen sie aufgeregt kreuz und quer durcheinander, um nach Zooplankton zu schnappen. Nachts löst sich der Schwarm auf und die bis zu 18 cm groß werdenden Tiere suchen einzeln zwischen den Korallen Schutz.
Es ist übrigens der 4. Rückenflossenstachel, der den Wimpel bildet. Nicht nur unter der sonnendurchfluteten Oberfläche stehen die Schwärme, sondern auch noch in 30 m Tiefe sind sie zu finden und einzelne Tiere wurden schon bei 200 m gefangen. Wimpelfische in Aquarien haben schon ein Alter von 20 Jahren erreicht.
Die Einheimischen nennen sie „Engelchen“. Angeblich sollen sie aus Versehen gefangene Fische wieder vorsichtig ins Wasser zurücksetzen. Eine schöne Geschichte aber kaum zu glauben, wenn man lange im Orient gelebt hat und weiß, welches Verhältnis Völker des Islam zu Tieren haben.
Vorkommen: Indischer Ozean, Australien, Japan, Hawaii. Im Rotem Meer lebt der Rotmeer-Wimpelfisch Heniochus intermedius Steindachner, 1843. Er bildet keine Schwärme, lebt paarweise gebunden an ein Territorium.
Größe: 15 cm, Tiefe: 3 m, Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1995
Größe: 18 cm, Tiefe: 1 m Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Größe: 15 cm, Tiefe: 3 m, Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Größe: 15 cm, Tiefe: 3 m Veligandu Huraa, Süd-Male-Atoll, 1990
Diese Art schwimmt meist paarweise am Riff und in tieferen Lagunen, seltener in kleinen Schulen mit etwa 10 Tieren. Sie werden mit 24 cm für einen Wimpelfisch recht groß und auch sie entwickeln Auswüchse auf der Stirn. Zum Leben benötigt er einen üppigen Korallenbewuchs. Der Maskenwimpelfisch hat schon in der Jugend die gleiche Zeichnung wie ein erwachsenes Tier, was ja bei den Falter- und Kaiserfischen eine Ausnahme bedeutet. Der Wimpel wird nicht so lang. Scheu sind sie, halten eine große Fluchtdistanz.
Das kleine Bild ist nachts aufgenommen. Im Schein der Lampe ist der Fisch absolut blind. Er kann nichts anderes machen, als seinen langen Stachel aufstellen und hoffen, mit der ungewohnten Situation schnell fertig zu werden. Um sich nachts in Spalten zu verkriechen, ist diese Art zu groß. Man sieht sie unter und zwischen Korallen paarweise stehen, bereit, vor Räubern zu fliehen.
Vorkommen: Indo-Westpazifik.
Größe: 15 cm, Tiefe: 3 m, Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Größe: 18 cm, Tiefe: 1 m Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Größe: 18 cm, Tiefe: 1 m Vilamendhoo, Ari-Atoll, 2010
Größe: 15 cm, Tiefe: 3 m Veligandu Huraa, Süd-Male-Atoll, 1990
Größe: 15 cm, Tiefe: 3 m, Veligandu Huraa, Süd-Male-Atoll, 1990
Erst seit 1969 ist der Phantomwimpelfisch für die Wissenschaft eine eigenständige Art. Dr. Wolfgang Klausewitz vom Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt a. M., erbrachte den Beweis. Bis dahin hielt man diesen Fisch für eine Jugendform des Heniochus varius , des Schwarzen Wimpelfisches.
Seinen deutschen Namen hat er durchaus zu Recht und trifft hier wirklich einmal zu. Man versuche, ihn nur einmal zu fotografieren. Zwar ist er häufig anzutreffen und seine Fluchtdistanz ist kurz, aber ohne Blitz oder klarem hellen Hintergrund ist sein Profil kaum zu erkennen. Die knöchernen Vorsprünge und Haken auf seiner zerklüfteten Stirn zeichnen sich einfach nicht ab, zumal diese noch schwarz sind und ihnen das grimmige Aussehen verleihen, obwohl der kleine, max. 18 cm groß werdende sympathische Kerl vollkommen harmlos ist.
Allerdings darf kein Artgenosse seine Reviergrenze überschreiten: dann kämpfen sie Stirn an Stirn miteinander. Sie leben paargebunden bis hinab auf 25 m. So ab ungefähr 10 m trifft man sie in kleinen Schulen von ungefähr 20 Individuen.
Vorkommen: Malediven, Sri Lanka, Nikobaren, Java und Sumatra.