Handbuch der Malediven



Kapitel 2 
Knochenfische

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Ordnung der Barschartigen - Perciformes

Unterordnung der Drachenkopfartigen - Scorpaenidei

(alt:  Panzerwangen)

Familie Skorpionsfische Scorpaenidae

Unterfamilie Feuerfische Pleoinae

Indischer Rotfeuer-risch Pterois miles
‍ Indischer Rotfeuerfisch  Pterois miles und Pazifischer Rotfeuerfisch  Pterois volitans

Intelligent waren die Rotfeuerfische schon immer. Nur hat es lange keiner gemerkt. Jetzt entwickelt sich der Indischer Rotfeuerfisch  Pterois miles zu einer riesigen Gefahr für den Fischbestand der Meere. Es gibt noch den Pazifischer Rotfeuerfisch  Pterois volitans. Die beiden Arten sind äußerlich kaum zu unterscheiden. Gerade wurde nachgewiesen, dass es tatsächlich zwei verschiedene Arten sind. Ihre Entwicklung hat sich vor 2 oder 2.3 Millionen Jahren getrennt.

In kürzester Zeit haben sich die Indischen Rotfeuerfische die westatlantischen Küstengewässer, die Karibik und den östlichen Teil des Mittelmeeres erobert. Sie sind intelligent  unwahrscheinlich anpassungsfähig und vermehren sich explosionsartig. So lange sie in ihrer Heimat im Indischen Ozean blieben, wurde die Population von ihren Fressfeinden, wie z. B. Schildkröten, klein gehalten. Un den neuen Gebieten haben sie keine Feinde mehr.

Jagdtechnik

Indische Rotfeuerfische schließen sich zu kleinen Gruppen von 8 oder 12 Fischen zusammen und treiben alle Jungfische geschickt im Riff zusammen und fressen ausnahmslos alle auf. Binnen Tage gibt es an Riffabschnitten keinen Nachwuchs mehr.

Vermehrung

Die Weibchen sind nach einem Jahr geschlechtsreif. Dann legen sie um die zwei Millionen Eier. Wenn davon auch nur ein kleiner Prozentsatz pro Weibchen…

Anpassung

Sie kommen obendrein mühelos mit den kälteren Gewässern des östlichen Mittelmeeres, der Adria und der Ostküste der USA bis Rhode Island klar. 

Inversive Verbreitung

Karibik, westlicher Atlantik: Man nimmt an, das 2016 vor Florida ausgesetzt wurden. Jetzt siedelt die Art die Ostküste der USA und die Karibik.

Kolumbien, Venezuela, Brasilien: Worden  in den flachen Gewässern der Amazonasmündung 2016 75 gefunden, waren es 29290 700 Tiere.

Östliches Mittelmeer, Adria: Durch den Sueskanal Wanderten schon 1991 einzelne Rotfeuerfische gesehen. Noch ohne Folgen. Aber2 2016
benötigte diese Art gerade mal ein Jahr um in den Gewässern um Zypern heimlich zu zu werden. Griechische Inseln, Rhodos und Kreta sind befallen und selbst vor Kroatien sind die Jungfische nicht mehr sicher vor den gefräßigen Räubern. Fatale Folgen für den Fischbestand , der ohnehin ziemlich desolat ist.

Feuerfisch
Drachenkopf
Steinfisch
Alle Fische dieser Ordnung haben einen knochigen, quer über die Wangen verlaufenden Steg. Oft ist der Kopf auch wirklich mit knochigen Platten gepanzert. Die meisten Arten bleiben im Wachstum unter 30 cm und nur wenige werden 90 cm oder länger. Sie leben in kalten Gewässern genauso wie in der Tiefsee, oder, wie die Steinfische, im knietiefen Wasser am tropischen Riff. 

Viele haben giftige Stacheln was uns aber nicht daran hindert, manche von ihnen, wie z. B. den Rotbarsch, für den besten Speisefisch zu halten, der da in den Meeren schwimm. Die vielen dem Namen nach bekannten Arten dieser Ordnung sind oft schwierig zu bestimmen. Der Steinfisch ist mit der Auslöser für dieses Buch.

Irgendwann wollte der Autor es einfach genauer wissen, was denn nun ein Drachenkopf, ein Falscher oder ein Echter Steinfisch ist, zu deren Giftigkeit auf jeder Insel jeder einen anderen Namen und eine andere Meinung hatte.

Hinweis

Jede Einteilung von Lebewesen in Systematiken unterliegt je nach Stand der Forschung laufend Änderungen. 

So werden seit 2013/14 die Ordnung der Panzerwangen (veraltet) als Unterordnung Drachenkopfartige  in der Ordnung der Barschartigen Perciformes geführt. Das wird hier berücksichtigt.
Obwohl Nelsons Systematik der Fische nicht mehr das Nonplusultra ist, wird hier, um irgendeine Reihenfolge reinzubringen, an den dort benutzten 3 Unterfamilien (Feuerfische, Drachenköpfe, Steinfische) festgehalten - bis sich wieder etwas ändert. Schließlich sind die Drachenkopfartigen mit ungefähr 1200 Arten eine ziemlich große Unterordnung. 

Die Systematik für dieses Kapitel war angelehnt an "Smith's Sea Fishes", einem Standardwerk aus Südafrika. Wer sich nur für die Fische auf den Malediven interessiert, kann das Folgende überspringen. Hier soll nur kurz von denen berichtet werden, die nicht auf den Urlaubsinseln vorkommen.

Da wäre die Familie der Apolatinidae, den vielen Varitäten. Sie kommen garantiert in keinem der Urlaubs-Bestimmungsbücher vor, da diese kleinen benethisch lebenden Fische extrem rar in Tiefen bis 100 m leben, in immerhin 5 Gattungen mit 38 Arten. Sie sehen grimmig aus. Fast zwischen den Augen steht steil der erste
Stachel der durchgehenden Rückenflosse empor.

Sie bleiben alle unter 10 cm Länge. Sie sind so selten, dass von einer Art nicht einmal die Lebendfärbung bekannt ist. Man hat von diesen bisher nur 5 Exemplare zu Gesicht bekommen. Ähnlich kurios sind die 10 Arten in 4 Gattungen der Congiopodidae was man mit Pferdefisch übersetzen könnte. Fortsetzung hier.
Sie haben zu den hohen Rückenflossenstacheln eine kleine Schnauze wie sie Seepferdchen haben, werden allerdings bis zu 76 cm groß und leben in Tiefen zwischen 50 und 150 m. Ganz anders die Caracanthidae, die im Englischen Coral crouchers, etwa Korallenkauer, genannt werden. Die Größe ist verblüffend: nur 50 mm erreicht der scheibenförmige Körper. Er müsste auch auf den Malediven anzutreffen sein. Diese Art ist nur nicht finden. Er lebt tief in den Korallen, wobei er die Arten Acropora und Poecillopora bevorzugt. Er ist praktisch nur zu sehen, wenn die Korallenblöcke gebrochen und aus dem Wasser gehoben werden. Nun gibt es ja keine lebenden Korallen mehr und die 4 Arten in einer Gattung werden wohl ausgestorben sein..

Wieder anders die Tiefwasser-Plattköpfe, die Bembridae. Auch sie müsste es hier geben, man muss nur zwischen 165 und 665 m Tiefe nach ihnen suchen. In 3 Gattungen sind 5 Arten dieser meist roten Fische mit großen Augen bekannt.

Nicht ganz so skurril aber ebenso selten auszumachen sind die Platycephlidae, die Plattköpfe. Zu ihnen zählen die Krokodilfische. Noch nie beim Schnorcheln gesehen. Immer, wenn mir aufgeregt einer an der und der Stelle gemeldet wurde, war es „nur“ ein Eidechsenfisch. Rund 60 Arten in 12 Gattungen leben in Tiefen von 10-100, manche auch in 300 m. Die meist bis 70 cm großen Tiere, einige werden auch größer, sind sehr gute Speisefische.

Eigentlich sollte man hier den 1 m großen Indischen Plattkopf, den Platyephalus indicus zwischen 2 und 15 m Tiefe finden. Dieser graue, mit einem riesigen flachen Kopf und kleinen Augen ausgestattete Fisch jagt Krebse, frisst auch schon mal selbst aufgeblasene Kugelfische. So ein großer Fisch dürfte kaum zu übersehen sein.

Da wären dann noch die Stachelplattköpfe Hoplichthyidae, weitgehend unerforschte kleine Tiefseebewohner des Indopazifik mit einigen Arten in einer Gattung. Bekannter sind dann schon die Knurrhähne der Familie Triglidae mit ziemlich hässlichem Aussehen, die mit Hilfe ihrer Schwimmblase Geräusche, die an Vogelstimmen erinnern, erzeugen können. Es gibt sie sowohl in der Nordsee wie auch in tropischen Gewässern. Sie leben in Bodennähe und haben als Speisefische kommerzielle Bedeutung.

Noch ungewöhnlicher, urtümlicher sehen die Gepanzerten Knurrhähne Peristediidae aus, so um die 70 cm große sehr tief lebende skurrile Fische. Man muss halt Glück haben. Einmal, im Süd-Nilandu-Atoll, lag so ein Fisch des Morgens tot am Strand. Die Malediver hatten diese Art auch noch nie gesehen.

Dann die Helmknurrhähne der Familie Dacthylopteridae. Sie sind weit verbreitet über den Indischen Ozean und an den prachtvollen, wie Flügel ausgebreiteten großen Flossen leicht zu erkennen. Zum richtigen „fliegen“ über dem Wasser, wie die Fliegenden Fische es können, ist ihr Körper allerdings zu schwer.

Systematik Unterfamilie Feuerfische Pleoinae

Ord
Barschartige
Perciformes
Perciformes
Unterordnung Drachenkopfartige
Scorpaenoidei
Scorpion fishes
Fam
Skorpionsfische
Scorpaenidae
Lion fishes
Unterfamilie Feuerfische
Pteroinae
Lion fishes
Gat
Dendrochirus
Art
Dendrochirus brachypterus
Shortfin turkeyfish
Art
Dendrochirus zebra
Zebra turkeyfish
Gat
Pterois
Art
Pterois antenna
Broadbarred firefish
Gat
Pterois miles
Devil firefish
Art
Pterois radiata
Radial fierfish
Art
Pterois russleli
Russel`s firefish
Art
Pterois volitans
Red lionfish
UFam

Scorpaenninae

UFam

Synancelinea

Identifizierungshilfe

Kurzflossen - Zwergfeuerfisch
Dendrochirus brachypterus
Zebrazwergfeuerfisch
Dendrochirus zebra
Antennenfeuerfisch
Pterois antenna

Brustflossen krallenförmig, bräunlich-gelblich

Mit zunehmenden Alter immer dunkler

Feine weiße Strahlen, Giftstachel mit Fähnchen

Indischer Rotfeuerfisch 

Pterois miles

Strahlenfeuerfisch 

Pterois radiata

Russels Feuerfisch 

Pterois russlelii

Fahlfarben mit Bänderung

Körper dunkel, Strahlen ohne Fähnchen

Brustflossen sichelförmig, gebändert

Rotfeuerfisch

 Pterois volitans

Rote Grundfarbe des Körpers in mittlerer Phase

Mag es auch keine empirische Untersuchung sein, aber eine gewisse Aussage steckt schon dahinter. In den Jahren von 1986 bis 2012 wurden hier auf den Malediven 144 Aufnahmen von Feuerfischen gemacht.
D. brachypterus  2
D. zebra 14
Pterois antenna 6
Plerois miles
Pterois radiata 33
Pterois russlelii 4
Pterois volitans 85


In dieser großen, in 9 Unterfamilien aufgeteilten Familie gibt es zumindest 3 Bekannte, die wohl ein jeder kennt: die Feuerfische, die Steinfische und die wohlschmeckenden Knurrhähne und Rotbarsche. Alle Fische haben eines gemeinsam: sie sind mehr oder weniger giftig. Und haben Panzer an den Wangen, Panzerwangen eben.

Viele haben die Schwimmblase zurückgebildet und leben in Bodennähe. Am Besten sind die Feuerfische zu erkennen, wenn sie auch untereinander nicht so leicht auseinander zuhalten sind. Sie sind hier praktisch überall zu sehen. Am Tage muss man nur unter die Korallen schauen. In den Höhlen dort hängen sie verkehrt herum an der Decke und warten auf die Dämmerung wo ihre Jagg beginnt. Oft sieht man sie im flachsten Wasser an den Korallenmauern der Anleger ihr gefiederähnliche Strahlen ausbreiten.

Damit versuchen sie kleine Fische in eine dunkle Ecke zu drängen. Die eingeschlossenen Opfer sehen dann plötzlich einen großen, hellen Durchgang, in den sie willig hineinschwimmen - direkt in das durchsichtige, weit geöffnete Maul ihres Jägers. 

Manchmal jagen sie auch im Verband und versuchen dann gemeinsam kleine Schwärme von Jungfischen in die Enge zutreiben. Wir finden hier Feuerfische der Gattungen Dendrochirus und Pterois.

Die Gattung Scorpaenopsis enthält mit 20 Arten die Drachenköpfe. Allesamt potthässliche giftige, auf Korallengrund und auch abgestützt zwischen Korallen auf der Lauer liegende Saugschnapper. Der hässlichste aller ist aber der so oft mit dem Steinfisch verwechselte Buckeldrachenkopf Scorpaenopsis diabolus mit seinem breiten Maul.

 Auch er ist so giftig, dass er nicht daran denkt seinen Platz freiwillig zu räumen. Ärgert man ihn allerdings zu sehr, stellt er die farbenprächtig gelb oder orange gefärbten Innenseite seiner großen Bauchflossen auf wohl um auf seine Giftigkeit hinzuweisen - und ist am nächsten Tag nicht mehr an der gleichen Stelle anzutreffen. Er ist, wie gesagt, so hässlich, dass er beinahe schon wieder schön ist!

Und dann natürlich die Unterfamilie Synanceiinae mit ihren 6 Gattungen und 10 Arten der Echten Steinfische mit dem giftigsten Fisch überhaupt. Der Synanceia verrucosa ist einerseits nicht so häufig, aber andererseits so gut getarnt, dass er auch von Geübten nicht so leicht entdeckt werden kann. Das beste Merkmal ihn zu erkennen ist das einzige grade und glatte an ihm, die Linie seines fast senkrecht stehenden Mauls. 

Auch an der Bewegung seiner Augen hat er sich mir schon verraten. Bemoost, veralgt und verkalkt wie der Buckeldrachenkopf ist, ist er der wohl am schlechtesten zu entdeckende Bewohner der flachen Riffteile.

Kaum in die Nähe einer der 110 Arten der Rotbarsche kommt man auf den Malediven, den wohl besten Speisefischen überhaupt. Faszinierend, dass sie in der Unterfamilie Sebastinae in der großen Familie der Skorpionsfische ganz nahe verwandt mit den Rotfeuerfischen und den Steinfischen sind und fürwahr, giftig sind auch ihre Rückenstacheln.

Beim Schuppen eines solchen großen Rotbarschs bedeutete ein kleiner Pikser unter dem Fingernagel 2 Jahre Schmerz und Pein. Sie sind so giftig, dass Rotbarsche in Deutschland nur als Filet verkauft werden dürfen. Sie leben in tiefen Gewässern in Bodennähe und sind ein wichtiger Speisefisch. Sie werden mit Handleinen gefangen und erreichen schon mal ein Gewicht von mehr als 50 kg.

Wie gesagt sind alle Arten der Panzerwangen mehr oder weniger giftig. Meist ist das Gift in den ersten Flossenstrahlen der Rückenflosse enthalten. Sie sind mit einem Giftbeutel verbunden, der sich bei dem geringsten Druck wie über eine Kanüle blitzschnell entleert. Auch die Bauchflosse kann je einen Giftstachel und die Schwanzflosse kann drei dieser gefährlichen Waffen haben.

Drachenköpfe haben außerdem Stacheln auf den Kiemendeckeln. Keiner der Skorpionsfische greift allerdings von sich aus an. Das Gift hat es trotzdem in sich. Es ist bei den Rotfeuerfischen zwar sehr schmerzhaft, aber normalerweise nicht tödlich. Anders beim Echten Steinfisch: 30 % der bekannten Unfälle verliefen tödlich.

Kurzflossen - Zwergfeuerfisch Dendrochirus brachypterus 


(Cuvier, 1829)

E: Shortfin turkeyfish, F: Poisson, J: , D: Fanhaa mas
Größe: 14 cm, Tiefe: 4 m                                                  Kuredu, Faddhippolhu - Atoll, 1998
Kurzflossen - Zwergfeuerfisch Dendrochirus brachypterus
Zwischen seinen seitlichen Strahlen spannt sich eine Membrane, die mit einem Streifenmuster in Längsrichtung gezeichnet ist. Diese nachtaktive Art hängt am Tage mit dem Rücken nach unten an Höhlendecken und unter schattigen Korallenästen. Nachts gleitet er aus seinem Versteck hervor und stellt kleinen Krustentieren nach.

Er wird nur 17 cm groß und lebt im Bereich der Korallen nachtaktiv bis ungefähr 100 m Tiefe an den Riffen des Indischen und Pazifischen Ozean. Auf den Malediven ist er ziemlich selten. Im Bild oben ist ein Männchen dargestellt. In seinen Flossen sind 8 Querbänder zu sehen. Sie haben so 6-10. Weibliche Tiere haben nur 4-6 davon.

Vorkommen: Indopazifik, häufig im Roten Meer.
Größe: 15 cm, Tiefe: 4 m                                               Kuredu, Faddhippolhu - Atoll, 1998

Zwerg-Zebrafeuerfisch Dendrochirus zebra (Cuvier, 1829)

E: Zebra turkeyfish, F: Poisson armée, J:Kirimino, D: Fanhaa mas
Größe: 15 cm, Tiefe: 1 m                                                        Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1994
Zweg-Zebrafeuerfisch Dendrochirus zebra
Größe: 15 cm, Tiefe: 1 m                 Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1994
Größe: 15 cm, Tiefe: 1 m  Veligandu Huraa, Süd - Male - Atoll, 1991
Dieser typische Vertreter der Rotfeuerfische hat die giftigen Flossenstrahlen mit einer Membrane verbunden. Es sieht richtig majestätisch aus, wenn er mit der Dämmerung die kleinen Höhlen in dem Wellenbrecher zwischen den Inseln Dhigufinolhu und Veligandu Huraa verlässt und langsam und ohne Eile über den Sandboden schwebt.

Strömungen mag er nicht und weicht ihnen nach Möglichkeit aus. Lässt man ihn ungestört, schwebt er mehr, als dass er durch eigene Bewegungen schwimmt mit der fast unmerklichen Strömung, mit dem Kopf leicht nach unten geneigt, mit weit abgespreizten Flossen über den Sandboden und versucht, kleine Krebse oder Fische zu
ergattern. Am Riff, auch nicht an den strömungsarmen Innenseiten, sollte man ihn nicht suchen. Eher an Hafenmolen oder Korallenmauern mit vielen Versteckmöglichkeiten. Seine maximale Größe hat er mit 20 cm erreicht. Oft ist er auch
paarweise anzutreffen. 



Die kleineren Tiere sind die Weibchen. Zur Paarungszeit vertreibt das Männchen seine Artgenossen richtig angriffslustig aus seinem Revier. Das Paar steigt dann zur Oberfläche in freies Wasser auf, um gallertähnliche Wolken aus vielen Tausenden befruchteter Eier mit der Strömung davon treiben zu lassen.

Vorkommen: Im gesamten Indopazifischen Ozean und im südlichen Teil des Roten Meeres.

Antennenfeuerfisch Pterois antenna (Bloch, 1787)

E: Broadbarred firefish, F: Poisson-scorpion commun, J: Nettai-minokusago, D: Fanhaa mas

Antennenfeuerfisch Pterois antenna 

Eigenartig: An einigen Insel waren die Antennenfeuerfische die dominierende Art, an anderen fand man sie gar nicht. Er lebt in ruhigen Lagunen aber wie auch hier an nicht zu strömungsreichen Riffen.

Spreizt er seine Brustflossen ab, sind hellblaue Punkte auf der Membrane zwischen den Flossenstrahlen zu sehen. Seine maximale Größe hat er mit 20 cm erreicht und er ist genauso hinter kleinen Krebsen und kleinen Fischen her, wie alle anderen Feuerfische auch. Sein Lebensraum geht hinunter bis auf 50 m.

Vorkommen: Indischer Ozean von Kenia, Mosambik, den Seychellen, Mascaren, Mauritius und Reunion bis zu den Malediven und Sri Lanka.
Größe: 15 cm, Tiefe: 1 m                         Vilamendhoo, Ari-Atoll, 2010

Strahlenfeuerfisch Pterois radiata Cuvier, 1829

E: Radial firefish, F: Laffe porc-épic, J: Kimioze, D: Fanhaa mas
Größe: 20 cm, Tiefe: 0.5 m                                               Vilamendhoo, Ari-Atoll, 2010
Strahlenfeuerfisch Pterois radiata
Größe: 25 cm, Tiefe: 3 m                                                    Embudu, Süd-Male-Atoll, 2010
Dieser Feuerfisch war mal weit verbreitet. Seine langen, leuchtend - weißen Antennen waren an einem intakten Riff im Schein einer Taschenlampe kurz nach Sonnenuntergang häufig zu sehen. Den Tag hat er an der Decke in
kleinen Höhlen unter den Korallenstöcken verdämmert, aber kurz vor Sonnenuntergang werden sie unruhig und die weißen Spitzen leuchten unter den Korallen hervor. Nun hat er Hunger und geht auf Jagd nach kleinen Fischen und Krebsen.

Der Lebensraum für den maximal 24 cm langen Strahlenfeuerfisch reicht hinunter bis auf 30 m. Das untere Bild zeigt einen jungen Strahlenfeuerfisch. Sein Körper ist noch nicht so dunkel gefärbt.

Vorkommen: Indischer Ozean von Kenia, Mosambik, den Seychellen, Mauritius und Reunion bis zu den Malediven.

Größe: 25 cm, Tiefe: 3 m                                                    Vilamendhoo, Ari-Atoll, 1997

Russels Feuerfisch Pterois russelii Bennett, 1831

E: Russe*ls firefish F: Poisson-scorpion, J: Kimioze, D: Fanhaa mas

Russels Feuerfisch Pterois russelii Bennett, 1831

Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m                                      Veligandu Huraa, Süd - Male - Atoll, 1991
Fahlfarben mit Bänderung sind die weit abgespreizten Brustflossen, die giftigen Rückenstacheln haben kleine federnähnliche Anhänge. Die durchsichtige Schwanzflosse hat, wie bei vielen Feuerfischen, schwarze Punkte. Sie werden bis 35 cm groß und sind bis 35 m Tiefe auf Sand- oder Schlickböden zu finden. Vorkommen: Westlicher Indischer Ozean.
Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m                                    Veligandu Huraa, Süd - Male - Atoll, 1991

Indischer Rotfeuerfisch Pterois miles (Bennett, 1828)

E: Devil firefish, F: Laffe porc-épic, J: Kimioze, D: Fanhaa mas
Größe: 30 cm, Tiefe: 8 m                                        Kuredu, Faddhippolhu - Atoll, 1998

Indischer Rotfeuerfisch Pterois miles (Bennett, 1828)

Größe: 35 cm, Tiefe: 1 m                                Veligandu Huraa, Süd - Male - Atoll, 1991
Im Alter bekommen die Feuerfische wieder eine dunkle Färbung.Auf den beiden Fotos ist der ausdrucksvolle Kopf mit der an eine Kriegsbemalung erinnernde Zeichnung ausgewachsener Tiere zu sehen.
Größe: 25 cm, Tiefe: 3 m                                          Embudu, Süd-Male-Atoll, 2011
Größe: 30 cm, Tiefe: 3 m                                                      Embudu, Süd-Male-Atoll, 2011
Um den Rotfeuerfisch einigermaßen beschreiben zu können, bedarf es schon mehrerer Bilder. Rotfeuerfische sind in der Jugend fast schwarz, dann machen sie ihrem Namen alle Ehre eher sie wieder dunkler werden.

Rotfeuerfische scheinen nach eigenen Beobachtungen die hier am häufigsten vorkommenden Feuerfische zu sein. Sie sind nachtaktiv und leben am Riff und in Lagunen bis in Tiefen von 50 m. Jungtiere leben
alleine. Die adulten Tiere sind auch mal in kleinen Gruppen zu sehen. Sie werden bis 38 cm groß. Geschlechter sind höchstens an den etwas größeren Männchen zu unterscheiden.

Vorkommen: Gesamter Indischer Ozean mit allen Randmeeren, von Ostafrika bis zum Süden Japans und Australien. 
Größe: 30 cm, Tiefe: 2 m                                                      Vilamendhoo, Ari- Atoll, 2010
Rotfeuerfische sind sogar durch den Suezkanal in das Mittelmeer eingewandert. Der erste wurde 1992 gesichtet. In dieser Phase sind die Rotfeuerfische wirklich rot, feuerrot eben. Auch dieser Fisch zeigte sich lange vor der Dunkelheit am Riff, als sichviele kleinste Fische zeigten. Ganz junge Rotfeuerfische sind fast schwarz. Dieser hier zeigte sich am späten Nachmittag am Riffdach, als viel Plankton im Wasser war und damit viele kleine Fische.

Skurrile Lebewesen mit ausgeklügelter Jagdtechnik.
Größe: 25 cm, Tiefe: 3 m                                                  Embudu, Süd-Male-Atoll, 2011
Größe: 18 cm, Tiefe: 1 m                                        Kuramathi, Rasdu-Atoll, 1994
In der Jugend sind sie dunkle geheimnisvolle Schönheiten
Schön, geheimnisvoll, gefährlich: Der Indische Rotfeuerfisch ist mit 30 cm einer der größeren. Diese Art ist eng verwandt mit Russels Feuerfisch Pterois russellii. Er hat eine geringfügig andere Färbung. Der Indische Rotfeuerfisch ist in 3-30 m Tiefe anzutreffen. In seinem Jagdverhalten unterscheidet er sich nicht im geringsten von seinen Verwandten. Eine Quelle der Bestimmung ist die Seite 371 in "Reef Fish Identification Tropical Pacific" von Allen/Steen/Humann/Deloach.

Vorkommen: Gesamter Indopazifik einschließlich im Roten Meer und im Arabischen Meer.
Größe: 30 cm, Tiefe: 3 m                                                  Embudu, Süd-Male-Atoll, 2011
Größe: 20 cm, Tiefe: 3 m                                               Embudu, Süd-Male-Atoll, 2011
Größe: 20 cm, Tiefe: 3 m                                                      Embudu, Süd-Male-Atoll, 2011
Der Rotfeuerfisch hat such Tür weltweiten Plage in allen warmen Nieren entwickelt . Er ist durch den Sueskanal ins Mittelmeer eingewandert. Wie er in die Karibik kam, ist ein Rätsel. Der gefährliche und gefräßige Räuber frisst alles, was er an Fischen und Krebsen schlucken kann. Er vermehrt sich rasant. Das Gift ist als Sekret auf den Rückenstrahlen vorhanden. So können Muränen und Zackenbarsche die Fische im Ganzen mit dem Kopf voran schlucken. Das Gift macht ihnen nichts aus.
Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m                                                          Kuramathi, Rasdu - Atoll, 2023
Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m                                                          Kuramathi, Rasdu - Atoll, 2023
Größe: 40 cm, Tiefe: 3 m                                                          Kuramathi, Rasdu - Atoll, 2023
Knochenfische - Index