Kapitel 2
Knochenfische
Ordnung der Kugelfischverwandten - Tetraodontiformes
Seite 6
Fortsetzung
Familie Feilenfische (Lederjacken) - Monacanthidae
Gelbschwanz-Feilenfisch Cantherhines dumerilii (Hollard, 1854)
E: Whitespotted filefish, F: Bourse à taches blanches, J: Hakuseihagi , D: Pondu
Größe: 35 cm, Tiefe: 2 m Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Maskuliner Gelbschwanz-Feilenfisch
Gelbschwanz-Feilenfisch Cantherhines dumerilii (Hollard, 1854)
Man trifft sie einzeln an, die Fluchtdistanz an unbewohnten Inseln oder an Faros ist groß. An den zu Badeinseln verkommenen Hotelinseln sind sie an Schwimmer gewöhnt und man kommt nahe heran.
Sie werden 38 cm groß. 12 dunkle, oft kaum zu sehende Querstreifen auf den letzten 2/3 seiner Seiten. Junge oder halberwachsene Tiere haben weiße Punkte am Kopf und Körper. Weiße Lippen und ein gelblicher Schwanz sind auch ihr Erkennungsmerkmal.
Männliche Fische haben an der Schwanzwurzel gelbliche Auswüchse, da wo die Doktorfische die Skalpelle haben.
Die Hauptnahrung scheinen die Polypen der Acroporakorallen zu sein. Seeigel, Weichkorallen, Algen, Schwämmen, einigen Arten von Seewalzen und von Mollusken - nichts wird verschmäht.
Vorkommen: Im riesigen Gebiet des tropischen Indopazifik.
Größe: 70 cm, Tiefe: 2 m Elaidhoo, 1995
Größe: 70 cm, Tiefe: 2 m Vilamendhoo, Ari-Atoll, 1997
Größe: 25 cm, Tiefe: 2 m Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Zwei feminine Gelbschwanz-Feilenfische
Größe: 30 cm, Tiefe: 1 m Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Größe: 30 cm, Tiefe: 3 m Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Das Bild zeigt den Gelbschwanz-Feilenfisch in der Nacht.
Maskuliner Gelbschwanz-Feilenfisch in Nachtfärbung. Der gelbe Augenring und das Gelb des Schwanzes sind verblaßt. Sie stehen zum Schlafen einfach an den Korallen. Man beachte den Korallenbewuchs in ca. 3 m Tiefe im Jahr 1993 an der Insel Ellaidhoo.
Netzfeilenfisch Cantherhines pardalis (Rüppell, 1837)
E: Honycomb filefish, F: Bourse rayon de miel, J: Amime-umazurahagi , D: Pondu
Größe: 15 cm, Tiefe:1 m Vilamendhoo, Ari-Atoll, 2011
Balzverhalten?
Netzfeilenfisch Cantherhines pardalis (Rüppell, 1837)
Größe: 15 cm, Tiefe: 1 m Vilamendhoo, Ari-Atoll, 2011
Die beiden Bilder stellt Beat Huggenberger, Schweiz, zur Verfügung. Er war im November auf der Insel als das Wasser durch den Südwestmonsun noch trübe vom vielen Plankton war.
Netzfeilenfische scheinen sehr selten zu sein. Mir ist keiner in in den 29 Jahren vor die Kamera geschwommen. Ich hätte ihn gesehen.
Netzfeilenfi.sche werden bis 30 cm groß. Er scheint Außenriffe zu bevorzugen. Aber alle Fische sind irgendwann auch im flachen Wasser zu finden.
Orangefeilenfisch Oxymonacanthus longirostris
(Bloch & Schneider, 1801)
E: Harlequin filefish , F: Bourse à taches oranges, J: Tengukawahagi , D: Muraka rondu
Größe: 8 cm, Tiefe:1 m Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1995
Orangefeilenfisch Oxymonacanthus longirostris (Bloch & Schneider, 1801)
Größe: 10 cm, Tiefe: 3 m Eriyadu, Nord-Male-Atoll, 1989
Größe: 10 cm, Tiefe: 2 m Dhigufinolhu, Süd-Male-Atoll, 1991
Größe: 10 cm, Tiefe: 5 m Dhigufinolhu, Süd-Male-Atoll, 1991
Der Orange-Feilenfisch wird nur 8 - 12 cm groß. Dort, wo es dichten Korallenwachstum gab, war er auf allen Inseln zu finden. Diese Art hat sich auf Korallenpolypen der oben zu sehenden Acroporakorallen als Hauptnahrung spezialisiert und dürfte damit in den oberen Riffbereichen der Urlaubsinseln nicht mehr vorkommen. Die Haut ist rau wie eine Feile.
Die Grundfarbe ist ein helles grün bis blaugrün. Mehrere Reihen orangefarbener Flecken und Streifen lassen seinen Körper noch gestreckter erscheinen. Männchen haben einen schwarzen Fleck auf der gelblich gefärbten Schwanzflosse. Sie schwimmen immer, wirklich immer paarweise über das Riff. Auch diese Art hat einen kräftigen Rückenstachel, der aber hier in der Falte auf dem Rücken ainliegt und so nicht zu sehen ist.
Vorkommen: Tropischer Indo-Westpazifik und Rotes Meer. Von Ostafrika bis Samoa, im Norden bis zu den Ryukyuinsel, südlich bis Great Barriere Reef, Tonga.
Größe: 10 cm, Tiefe: 5 m Dhigufinolhu, Süd-Male-Atoll, 1991
Doch. Da ist ein Fisch. Genau in der Mitte. Damit ist vollkommen klar: Gibt es diese Acroporakoralle nicht mehr, braucht man diesen Fisch nicht mehr zu suchen. Irgendwie verdammt traurig.
Höhlen-Feilenfisch Pervagor janthinosoma (Blecker, 1854)
E: Blackbar filefish , F: Bourse , J: , D: Muraka rondu
Größe: 20 cm, Tiefe:1 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009
Höhlen-Feilenfisch Pervagor janthinosoma (Blecker, 1854)
Größe: 20 cm, Tiefe:1 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009
Größe: 20 cm, Tiefe: 3 m Embudu, Süd-Male-Atoll, 2009
Dieser braune Feilenfisch mit den schwach orangefarbenen Flossen verhielt sich anders.
Normalerweise kommt man an die Fische nah heran wenn man sich einige Zeit ruhig verhält. Er merkt dann, dass ihm keine Gefahr droht und fängt dann wieder an zu fressen.
Anders der hier. Zwar zeigte er keinerlei Angst oder Fluchtverhalten. Er wollte den Schwimmer nur weck locken. Bestimmt vor sein Gelege. So gelang kein Foto von der Seite, obwohl sofort klar war, dass er noch nie vorher gesehen wurde. Schade.
Der Höhlen-Feilenfisch hat dunkle Linien vor dem Schwanzstiel. Die sind leider auf keinem Bild zu sehen. Er wird 20 cm groß.
Vorkommen: Von Ostafrika über den Indischen Ozean bis in den Ostpazifik. Nicht im Roten Meer, nicht im Atlantik.
Fische von kommerzieller Interesse
Die spielen für den Urlaub auf den Malediven ja keine Rolle. Die Literatur füllt ganze Bibliotheken. Da ist jedes Genom erforscht. Führend in der Forschung sind u.a. die Russen.
Internet, u.a.:.
Aquarianer
Sie bringen die meisten Informationen. Aber nur, wenn die Fische nicht so groß wie z.B. der Schrift-Feilenfisch ist. Die würden alles andere Leben in ihren Aquarien wegfressen. Mal abgesehen von der Länge von 1,10 Meter. Aquarianer haben Zeit über Jahre zu beobachten, was im Meer so durchgehend nicht möglich ist. Sie wissen wann Jungfisch Form, Zeichnung und Färbung ändern, was sie fressen, wie alt Fische werden, wieviel Eier sie legen - sie haben sie ja jeden Tag vor Augen. Ihnen ist viel zu verdanke, gut festgehalten in den 7 Bänden Meerwasser Atlas, Mergus Verlag, Melle auf mehreren 1000 Seiten.
Bücher
Bücher haben einen großen Nachteil. Will man die 500 (oder ehemals 880) Arten der Fische der Malediven darstellen, sind schon mal 800 Seite voll. Mit nur einem oder zwei Bildern einer Art. Wie soll man da z. B. Papageifische abbilden, die pro Geschlecht je dreimal die Farben und Zeichnungen ändern?
Wikipedia
Die deutsche Wiki kennt zwar die Namen und zeigt die Systematik, aber die meisten Arten sind rot, also unbearbeitet. Die englische Wiki ist etwas ausführlicher.
FishBase
Datenbank des Institut für Meereskunde in Kiel. Über 34.000 Fischarten, Kurzbeschreibung, Verbreitung - eine allumfassende Datenfülle. Sucht man die hier gesehenen Fische zu Bestimmen, kommt man an FishBase nicht vorbei. Unverzichtbar wenn es um die genaue Bezeichnung eines Fisches geht. Aber warum 43 mal der Common Name in Englisch für diesen Fisch in allen Teile der Welt wichtig sein soll?