Bäume im Park von Sanssouci
Ordnung Rosenartige - Rosales
Familie Hanfgewächse - Betulaceae
Gattung Zürgelbäume - Celtis
Familie Maulbeergewächse - Moraceae
Gattung Maulbeeren - Morus
Familie Ulmengewächse - Ulmaceae
Gattung Ulmen - Ulmus
Ordnung Rosenartige - Rosales
Familie Hanfgewächse - Betulaceae
Familie Maulbeergewächse - Moraceae
Gattung Maulbeeren - Morus
Gattung Ulmen - Ulmus
Z ü r g e l b a u m
Ordnung Rosenartige - Rosales Familie Hanfgewächse - Betulaceae
Europäischer Zürgelbaum - Celtis australis
Zwischen Schloss Charlottenhof und den Römischen Bädern
Die Rinde ist sonst glatt, platzt aber im Alter auf
Die Blätter sind leicht gesägt und herzförmig
Hand aufs Herz: Wer hat je von einem Europäischen oder Südlichen Zürgelbaum gehort? Und doch gibt es 100 Arten!
Nördlich vom Schloss Charlottenhof, auf halben Weg zu den Römischen Bädern, auf den „Tiroler Bergen", stehen zwei dieser seltenen Bäume. Der stärkste von ihnen, in 1,30 m Höhe gemessen (2013), hat einen Umfang von 2,10 m und ist ca. 16 m hoch.
Der Name Zürgel stammt aus Südtirol. Dort werden die süßen, essbaren Steinfrüchte so genannt. Das Holz ist hart aber elastisch und wird zum Musikinstrumentenbau verwandt.
In der Mitte des Bildes der Zürgelbaum nördlich des Schlosses Charlottenhof (Okt. 2019)
M a u l b e e r e n
Familie Maulbeergewächse - Moraceae
Gattung Maulbeeren - Morus
Weißer Maulbeerbaum - Morus alba
Die Bäume sind oft schräg oder
knorrig gewachsen
Dieser Baum steht vor dem Westflügel am Schloss Charlottenburgs
Unreife Früchte an dem Baum oben rechts am
Schloss Charlottenburg
In Afghanistan und im Iran gab es keinen Tee zu dem es keine mit Zucker überzogene Weißen Maulbeeren gereicht wurden. Das Auto unter so einem Baum geparkt - na, eine blühende Linde ist nichts dagegen!
Ursprünglich ist der Baum in Mittel- und Nord China zuhause, und das seit Jahrtausenden - seit 2700 v. Chr. ist die Seidenraupenzucht nachgewiesen. Seit vielen Jahrhunderten ist er über seine Heimat hinaus zur Seidenraupenzucht verbreitet worden.
Zum Ende der Regierungszeit des "Alten Fritz", König Friedrich II. von Preußen, gab es alleine in Potsdam 21.005 Bäume. Bis auf ganz wenige sind sie an den harten Wintern und mangelnder Pflege alle eingegangen.
Uralte Weiße Maulbeerbäume in Berlin-Zehlendorf
Im Historischen Winkel an der größten Kreuzung in Zehlendorf sind noch drei Maulbeerbäume erhalten. 1752 hatte König Friedrich II. ein Edikt erlassen, dass überall Maulbeerbäume für die Seidenraupenzucht anzupflanzen sind. 1797 standen 27 dieser Bäume auf dem kleinen Kirchhof.
Die drei Bäume an der Kirchenmauer sind um die 250 Jahre alt. Sie müssen gestützt werden, sind zum Teil hohl und haben alle beinahe einen Umfang von 4 Metern in Brusthöhe.
U l m e n
Flatter-Ulme - Ulmus laevis
Berg-Ulme - Ulmus glabra
Feld-Ulme - Ulmus minor
Ulmensterben
Historie
Ulmensterben gab es schon immer. Über Pollenanalyse nachgewiesen gabe es das schon seit über 11.000 Jahren (Holozän). Ausgelöst wird die Krankheit durch einen Schlauchpilz und durch den Ulmensplintkäfer. Am stärksten betroffen sind die Berg- und die Feld-Ulme, die in Europa an den Rand des Aussterbens sind.
Seit 1918 wurde der Pilz aus Ostasien in die Niederlande (Dutsch elm desease) eingeschleppt und von dort breitete er sich über Europa aus. In England mussten zwischen 1971 und 1978 70% des Bestandes gefällt werden, um die 20 Millionen Bäume.
1928 gelangte der Schädling über die Einfuhr von Furnirholz nach Amerika. Hier wurden resitente Arten gezüchtet. Doch leider hielten auch sie nicht stand als der Pilz aggressiver als zu vor von dort zurück kam.
Symptome
Zuerst werden die Blätter im oberen Kronenbereich meist einseitig braun und rollen sich ein. Der Baum bekommt bilder Wasserreiser aus. Die Belubung wird dünn, die Blätter fallen früh ab. Meist wird der Baum durch den Ulmensplintkäfer im Mai. Schon im Juni sind die ersten Symtome zu erkennen.
Forschung
Zu diesem Thema liegt hier eine Diplom- und eine Doktorarbeit von Frau Dr. Annegret Kühnle (FU Berlin) vor. Sie ist leider auf den Malediven tödlich verunglückt. Diese Seite hier sei ihr gewidmet. Der Titel der Diplomarbeit vom Dezember 2006 lautet:
EINFLUSS INDUZIERTER SYNOMONE* DER Feld-Ulme (ULMUS MINOR) AUF DIE WIRTSFINDUNG EINES SPEZIALISIERTEN EIPARASITOIDEN* (OOMYZUS GALLERUCAE) UND DIE EIABLAGE SEINES HERBIVOREN* WIRTES
(XANTHOGALERUCA LUTEOLA)
*SYNOMONE - Botenstoff, Übertragung von Signalen
*EIPARASITOIDEN - Insekt, das Parasiten überträgt die für den Wirt tötöich sind
*HERBIVOREN - Planzenfresser
Um das Ulmensterben einmal wirkungsvoll bekämpfen zu können, ist noch viel zu erforschen. Dieser Arbeit trägt dazu bei. Hier wird untersucht wie die Parasiten, die dem Wirt - also der Ulme - den Tod bringen (Parasitoide), auf den pflanzenfessenden Insekten ihren Wirt finden. Und zwar im Nah- und im Fernbereich, im Freiland und im Labor.
Im Fernbereich erkennt der Käfer den Duft der Ulmen und bringt den Parasit dort hin. Aber wie orientiert sich dann der Parasit im Nahbereich? Dadrüber war bisher wenig bekannt und wird hier erforscht. Welche Botenstoffe spielen dabei eine Rolle? Es kann sich um Fraßspuren, um Kot, um Eigelege oder ähnlichem handeln.
Das untersuchte System:
Feld-Ulme
Ulmenblattkäfer
Parasitoid auf Eiablage
Ulmus minor
Xanthogaleruca luteola
Oomyzus gallercae
Die Arbeit
Akribische Untersuchungen unter Berücksichtigung der aktuellen Forschungen enden in schwer zulesenden langen Texten und vielen Kurven und Tabellen. In Laboren wurden in Glasbehältern einerseits Beobachtungen gemacht, wie sie sich orientieren, wo die Ulmensplintkäfer bevorzugt am Baum ihre Eier ablegen, welche Wege sie auf den Blättern zurück legen und wie sie die Distanzen überwinden: fliegend oder laufend.
Anderseits werden die Duftstoffe, die die Pflanze bei Gefahr abgibt, aufgefangen und chemisch analysiert. Es ist schade, im Rahmen dieser Seite hier nicht näher auf diese Diplom- und Doktorarbeit eingehen zu können. Schließlich geht es hier mehr um die Fotografien der schönen Bäume im Park von Sanssouci.
Feld-Ulme - Ulmus minor
Diese Feld-Ulme scheint nicht befallen zu sein, jedenfalls nicht vom Ulmenkäfer. Das mag daran liegen, dass weit und breit keine andere Feld-Ulme steht.
Das Schloss hatte 1797 der Kronprinz, der spätere König Friedrich Wilhelm I. erworben und es in den Sommermonaten mit seiner schönen Frau, der aufgeweckten Königin Luise von Mecklenburg-Strelitz, bis zu ihrem Tod 1810 bewohnt.
Die Feld-Ulme hat in Brusthöhe einen Umfang von 3,80 m. Sie ist ungefähr 26 m hoch.
Diese Feld-Ulme - Ulmus minor steht im Park des
Schlosses in Paretz
Das erste abgeflückte Blatt der Feld-Ulme zeigte gleich einen Fressfeind. Wahrscheinlich ist es eine Grüne Stinkwanze Palomena prasina
Sicher ist das nicht, denn es gibt 187 verschiedene Arten. Jedenfalls ist sie nicht parasoid, d. h. die Ulme stirbt nicht dran. Die Fressspuren am linken Blatt sind aber deutlich zu sehen. Ob die weißen Flecken Parasiten sind? Die Ulme und ihre Krone sieht aber nicht krank aus.
Berg-Ulme - Ulmus glabra
Von der Berg-Ulme am Freundschaftstempel ist derzeit nicht viel zu sehen.
Sie ist dicht mit Efeu bewachsen.
Es ist ein seltsam spitzbättriger Efeu der fast alle Baumstämme um den Freundschaftstempel herum überwuchert.
Mehr Bilder und Text kommem im Frühsommer 2014 - inshallah!
Dieser mächtige Baum (Berg-Ulme?) steht im Park des Jagdschlosses Glienike.
Aber was für einer ist das?
Flatter-Ulme - Ulmus laevis
Flatter-Ulme - Ulmus laevis auf dem Hof einer Kita in der Geschwister-Scholl-Straße 52, Potsdam. Der Baum ist in der Liste der Naturdenkmale mit der Nummer 35 eingetragen. Die Bilder links sind vom Dezember 2013, rechts vom Juni 2014.
Die Flatter-Ulme - Ulmus laevis steht auf dem Hof einer Kita in der Geschwister-Scholl-Straße 52 in Potsdam, knapp südlich des Zaunes vom Park Sanssouci und ist schon von weitem über den Dächern zu sehen.
Sie dürfte um die 26 Meter hoch sein und hat einen Umfang von 4,80 m in 1,30 Meter gemessen (2013). Diese Ulmen werden bis zu 35 Meter hoch.
Flatter-Ulmen sind die einzigen Bäume in Europa, die die für die Tropen so typischen Brettwurzeln (s. Bäume in Costa Rica ) ausbilden können. Da Flatter-Ulmen auch in Auenwäldern wachsen, vertragen sie bis zu 100 Tage im Jahr auf überfluteten Böden überdauern. Da geben die Brettwurzel halt.
Vom Ulmensterben sind die Flatter-Ulmen nicht so stark betroffen wie die Berg- und Feld-Ulmen. Großer und Kleiner Ulmensplintkäfer mögen bestimmte Stoffe in den Rinden der Flatter-Ulme nicht. Auch gegen den Schlauchpilz (Ophiostoma novo-ulmi) sind sie resistenter.
Der Name kommt von dem Flattern der Blüten an ihren langen Stilen schon bei leichtem Wind.
Die Flatter-Ulme hat ziemlich unsymmertische, scharf gezackte Blätter mit relativ kurzer Spitze.
Das Naturdenkmal ND 35: Die schöne und kerngesunde Flatter-Ulme auf dem Hof einer Kindertagesstätte an der Geschwister-Scholl-Sraße an der Südseite des Parks von Sanssouci.
Bäume in Mittelamerika siehe hier