Bestimmung einiger Vogelarten
Basstölpel
Ordnung der Regenpfeiferartige - Charadriiformes
Familie Alkenvögel - Alcidae
Gattung Lummen Uria
Körperlänge: 38-46 cm, Flügelspannweite: 61-73 cm, Gewicht: 1 kg
Trottellummen beim Brüten an den roten Felsen von Helgoland
Trottellummen und Dreizehenmöwen brüten gemeinsam auf Helgoland
Trottellummen sind im nördlichen Europa, Amerika und Asien zuhause. An Land sind sie nur in der Brutzeit.
In Mitteleuropa gibt es sie nur auf Helgoland. Hätte der Vogel nicht so einen langen spitzen Schnabel, könnte man ihn für eine Ente halten. Sie leben von Schwarmfischen wie den Heringen und von Krusentieren in den nördlichen kalten Meeren.
Verblüffend, dass sie sich an den roten Felsen von Helgoland halten können
Ordnung der Ruderfüßer - Pelecaniformes
Familie: Sulidae - Tölpel
Gattung Morrus
Basstölpel - Morus bassanus Linnaeus, 1758
Körperlänge: 81-110 cm, Flügelspannweite: 165-180 cm, Gewicht: 3-3,4 kg
Brütender Basstölpel auf Helgoland
Das Gefieder der Basstölpel ist durch eine Öldrüse wasserabweisend. Es ist mit einer wachsartigen Flüssigkeit getränkt. Dadurch kann er auf der Wasseroberfläche schwimmen.
Am Kopf und am Nacken ist das Gefieder mehr oder weniger hellgelb oder kräftig gelb gefärbt. Die Geschlechter lassen sich dadurch nicht unterscheiden. Es gibt auch rein weiße Vögel.
Dort, wo am Kopf keine Federn sind, ist die Haut schwarz, was ihnen ein markantes Aussehen gibt.
Ganz junge Vögel sind schwarz getupft. Als Einjährige können sie komplett braun gefärbt sein.
Um an ihre Beute zu kommen, stürzen sie sich mit 100 km/h ins Wasser. Sie können dazu die Nasenlöcher mit einer Membrane verschließen. Auch die Ohren werden für diese Geschwindigkeit beim Eintauchen besonders geschützt. Sie sind mit Federn überwachsen und können zusätzlich verengt werden.
Ein starkes Brustbein schützt die Eingeweide. Die Brutgebiete sind dort, wo der Golfstrom das Meer im Sommer auf 10 bis 15°C erwärmt. Genau die Temperatur, die der Hering bevorzugt,
Zum Start stürzen sie sich einfach die Klippen herunter
Ein kompakter Vogel
Brutkolonie an Helgolands Rotem Felsen
Jungvogel
Auf diesen Seiten in Costa Rica beschriebene
Ordnung Suliformes
Familie Schlangenhalsvögel - Anhingia Reichenbach, 1849
Familie Prachtfregattvögel - Fregata magnificens Mathews, 1914
Brauner Pelikan - Pelecanus occidentalis Linnaeus, 1766
Brillenpelikan - Pelecanus conspicillatus Temminck, 1824
Körperlänge: 160-180 cm, Flügelspannweite: 230-250 cm, Gewicht: 4-6,8 kg
Brillenpelikane laufen im Tierpark Berlin frei herum
Brillenpelikane sind in Australien, Tasmanien, den östlichen Inseln Indonesiens und einigen Inseln im Pazifik zuhause. Dort bewohnen sie Seen und Feuchtgebiete im Binnenland.
Brillenpelikane treiben in den Seen gemeinsam kleine Fische durch schlagen mit den Flügeln in flaches Gewässer, um sie leichter fangen zu können. Die mächtigen Schnäbel werden wie Kescher genutzt. Auch flugunfähige Jungvögel werden schon mal so gefangen und verschluckt.
Krauskopfpelikan - Pelecanus crispus Bruch, 1832
Körperlänge: 160-180 cm, Flügelspannweite: 310-345 cm, Gewicht: 10-13 kg
Auch die Krauskopfpelikane laufen im Tierpark Berlin frei herum
Krauskopfpelikane sehen wie alle großen Vögel irgendwie stolz aus
Krauskopfpelikane leben in Südosten Europas, in Mittelasien bis in die Mongolei. Die schweren und großen Vögel sind tatsächlich leicht zu erkennen.
Weibchen sind etwas kleiner, sonst gibt es keinen Unterschied. Der - wie bei allen Pelikanarten - hauchdünne Schnabel kann bis 45 cm lang werden.
Die krausen Federn am Kopf sind während der Brutzeit besonders lang.
Nashornpelikan - Pelecanus erythrorhynchos
Im Tierpark Berlin sind sie fast handzahm
Rosapelikan - Pelecanus onocrotalus Linnaeus 1758
Körperlänge: 148 cm, Flügelspannweite: 220-360 cm, Gewicht: 9-15 kg
Schön farbfreudig kommen die Größten aller Pelikane daher
Sie leben an Flüssen und im Brackwasser, in Flussdelta und Sümpfen, dort, wo sie den riesigen Nahrungsbedarf decken können.
Gewaltige Vögel sind das. Die Altweltpelikane brauchen schon eine Spannweite von 3,6 m um ihre 15 kg in die Luft zu bringen. Ein Höckerschwan wirkt klein dagegen.
Es gibt ungefähr 25, allerdings riesige Brutkolonien. Sie reichen vom Donaudelta , über Kleinasien bis Indien. Die größte Kolonie ist in Tansania beheimatet. Sie wird auf 40.000 Brutpaare geschätzt.
Familie Kormorane Phalacrocoracidae
Kormorane - Phalacrocorax carbo Linnaeus, 1758
Körperlänge: 74-94 cm, Flügelspannweite: 120-150 cm, Gewicht: 1,6-2,5 kg
Kormoran im Hafen von Husum
Natürlich war der Kormoran daran schuld, dass es den Fischern schlecht ging. Folglich wurde er in Deutschland um 1900 kurzer Hand mal ausgerottet. Erst 40 oder 50 Jahre später wanderte er aus den Niederlanden und aus Polen wieder zu. Dann stand er unter Naturschutz und die Fischer tobten. Der Fischbestand sei gefährdet, denn ein Vogel fresse ja 1kg Fisch pro Tag. Ältere Untersuchungen zeigten aber, dass es nur ca. 180 gr/Tag sind, neuere meinen, es seien sogar nur 100 gr.
Die Kormorane nehmen den Fisch, den sie am leichtesten bekommen und es ist nirgends bewiesen, dass Bestände von Edelfischen durch sie gefährdet wurden. Da haben die Fischer eher selber Schuld. In den überdüngten Seen in Mittel- und Norddeutschland gibt es viele Weißfische. Auch die holen sich die Vögel und entlasten damit sogar die Gewässer.
Am häufigsten scheinen sie die Weißfische zu fangen weil es die in großer Anzahl gibt. Die Beutefische sind zwischen 9 und 28 cm groß. Karpfen bilden mit rund 50% den größten Anteil. Bei Flussbarschen, Äschen, Renken ist der Anteil geringer.
Schrabe auf Sanibel Island, Florida, USA
Von Kormoranen zerstörter Wald auf der Kurischen Nehrungen nördlich von Nida in Litauen (August 2017)
Immer, wenn zu viel Individuen an einer Stelle vorkommen (man sieht es an der Menschheit…grins), gibt es Probleme. Bei Monokulturen in der Landwirtschaft greift aber keiner ein. In Sachsen-Anhalt durften ab 2014 die Bestände der Kormorane dezimiert werden. Die Schäden an der Teichwirtschaft gingen zurück, dem Bestand der Vögel hat es nicht geschadet.
Über Kormorane kann man endlos schreiben/lesen. So richtig erforscht sind sie auch nicht. Die Anzahl der Arten schwankt zwischen 26 und 43. Ach ja: Die Kormorane waren zuerst da. Es gibt sie seit 23 Millionen Jahren.
Lustig ist, sie beim Schwimmen zu beobachten. Mühsam strecken sie den Hals aus dem Wasser. Da die Federn nicht fettig sind, drohen sie unterzugehen. So sieht man sie und ihre nahen Verwandten, die Schlangenhalsvögel Anhigia anhingia, mit weit geöffneten Flügeln ihre Federn trocknen. Ein Blick hier auf die Seiten aus Costa Rica lohnt sich.
Schrabe auf Sanibel Island, Florida, USA