Wie groß Kairo ist, gar wieviele Einwohner die Stadt hat? Wer weiß das schon. Nicht mal die Ägypter. Die letzten Zahlen bei Wikipedia sind von 2011. Danach hatte die Metropolenregion 20,5 Millionen Einwohner. Da die Bevölkerung jährlich um ca. 3 % zunimmt, werden es 2020 um die 27.000.000 oder mehr Bewohner sein.
Wappen von Kairo
Wahrscheinlich ein Traumbild für die Kairoer. Der Al Tahrir Platz im Oktober 1972 wie fast alle Fotos auf diesen Seiten. Für heutige Verhältnisse in Kairo einfach unvorstellbar leer. Bekannt wurde der Platz durch den „Arabischen Frühling“ am 25. Januar 2011.
Reise
Die Aufnahmen dieser Seiten sind von 1972. Die Reise startete in Kabul, ging mit Stationen in Tehran und Beirut über Kairo und Istanbul nach Berlin. Hat mehr als einen Monat gedauert. Auf eigene Faust. Ohne Reisebüro, ohne Internet.
Die Stewardessen wurden gefragt, in welchen Hotels die Crew übernachtet und da ist man dann mit dem Taxi hingefahren. Nur in Kairo hat das nicht funktioniert. Da wollte keiner ein Stopover machen.
Fotos
Die Bilder sind mit einer Canon F1, damals eine Profikamera und mit Diafilmen Agfa CT 100 gemacht. Als im November 2020 die sensationellen Funde in Sakkara gemacht wurden, fiel mir wieder ein, dass ja irgendwo die Dias von damals sein müssten.
Als beim digitalisieren der ersten Dias mit einem Nikon-Scanner dich zeigte, dass die Dias noch eine erstaunliche Qualität hergaben, werden die Seiten hier doch noch erstellt.
Anreise nach Kairo
Die Ariana Afghan Airline kam nicht infrage. Die einzige B727 schraubte sich aus 1800 m in Kabul nur halbbetankt und -beladen über den Hindukusch und musste zum Nachtanken nach 600 km in Kandahar zwischenlanden, na ja, und die Wartung…
PanAm (Tehran - Beirut)
PanAm machte das Fliegen einfach. Und es machte Spaß. An Bord fühlte man sich wie ein willkommener Gast. Die 747 waren neu. 25 Jumbos waren 1967 gekauft worden. Die Stewardessen in ihren blauen Kostümen waren hübsch und man bekam zum Trinken, wann immer man was wollte.
Am besten waren die beiden Flüge 001 und 002. Sie flogen täglich um die Welt; einer so herum, der andere entgegengesetzt. Hop on hop oft.
MEA Middle East Airline (Beirut- Kairo)
Auch die Maschine war neu. Schließlich hatten die Israelis 1968 in Beirut 14 Verkehrsmaschinen in die Luft gesprengt. Darunter 8 der MEA.
Der Al Tahrir Platz. 2011 bekannt geworden im Arabischen Frühling
Für heutige Verhältnisse? Leer.
Markt
Kaum einer konnte sich ein Auto leisten in dieser Zeit
Für heuteige Verhältnisse unwahrscheinlich wenig Verkehr
Hinterhof
Busbahnhof
Ob es unter einem der Pharaonen beim Pyramidenbau hier auch schon Smog gegeben hat? Die Bauten sind ja nur 15 km weit weg. Schließlich waren da Hunderttausende beschäftigt. Und die mussten versorgt werden.
Anyway - Kairo ohne Dunstglocke ist nicht zu haben.
Wahrscheinlich gab es in Kairo schon bei den Pharaonen Smog
Moschee in Kairo
Dhau auf dem Nil vor Kairo
Nilufer
Nile Hilton Hotel
Heute hat Hilton (Platz 2 hinter Marriott und vor InterConti) fast 5000 Hotels in 104 Länder mit 800.000 Zimmer. Und die sind teuer. Aber wenn man Währungen schwarz auf den Geldbasar in Kabul tauschte, konnte man sich die Hotels in Rawalpindi, Lahore usw. leisten.
Man musste die möglichst kleinen Geldscheinen nur schmuggeln. Da kam einige Erfahrungen zusammen. Im Auto wurde das Geld lagenweise unter der Batterie oder sonst wo eingebaut. Im doppelten Boden der Fotoausrüstung ging es auch.
Sonst macht ja Reisen keinen Spaß!.
Links das Nile Hilton Hotel
Essen in Kairo
Sie kennen niemanden in der Stadt, kein Reisebüro hat Ihnen All inclusive verpasst, ja Sie können nicht mal die arabische Schrift entziffern.
Es ist sogar schwer, ein Restaurant überhaupt zu Erkennen. Zu dieser Zeit gab es nirgends eine Speisenkarte in einer lesbaren Sprache. Und so richtig hygienisch sahen die Läden auch nicht gerade aus.
Natürlich kamen Hunger und, mehr noch, Durst beim ziemlich ziellosen Durchstreifen der Stadt auf. Da kamen die Erinnerung an Reisen durch Pakistan und Indien wieder hoch. Das sicherste Essen bekam man in den großen Hotels!
So auch in Kairo. Im Nile Hilton war das Essen gut und nicht teurer, als man in irgend einer wilden Kaschemme. Dort wäre man ohne Sprachkenntnisse als Ausländer über den Tisch gezogen worden. Zumindest in den ersten Tagen wo man sich noch nicht auskannte.
Man darf nicht vergessen: Ägypter haben, seit Napoleon 1798 da war, über 200 Jahre große Erfahrung im Ausnehmen von Touristen.
Ägyptisches Museum Kairo
Aufgewachsen neben dem Ägyptischen Museum (heute Bode Museum) in Berlin verschlug es einem hier die Sprache. Was für ein Durcheinander, was für eine Fülle an herrlichsten Exponaten! Die lagen scheinbar ungeordnet fast übereinander. Das Museum wurde 1902 eröffnet.
Aber wer war schon alles vorher in Ägypten, wer hat sich schon an den Altertümern bedient? Bis auf die atemberaubende Goldmaske des Tu-ench-amun - sind da nicht genau so schöne Stücke überall auf der Welt zu sehen?
Napoleon unternahm mal kurz einen Feldzug (1798-1801) mit 38.000 Soldaten. Britannien sollte der Seeweg nach Indien abgeschnitten werden. Napoleon brachte mehr als 150 Wissenschaftler und Experten mit. Sie begründeten immerhin die moderne Ägyptologie. Die schönsten Stücke nahmen sich aber die Briten mit.
Napoleon war Anfang Juni 1798 mit seiner Flotte in Ägypten gelandet, aber schon Anfang August wurde diese von Admiral Nelson total vernichtet und ihnen war der Rückzug abgeschnitten. War es für die Franzosen militärisch also alles andere als ein Erfolg, so waren seine Experten und Wissensschaftler erfolgreicher.
Sie fanden u. a. den in drei Sprachen beschrifteten Stein von Rosetta, der die Entzifferung der Hieroglyphen ermöglichte. Und so landeten die schönsten Stücke im British Museum in London. Dort sind die schönsten Stücke aus Ägypten zu finden,
Und wir haben die Nofretete, die Franzosen den Obelisk auf dem Place de la Concorde, der den Tempel in Luxor so fehlt. Der Obelisk wurde 1831 den Franzosen vom Vizekönig von Ägypten geschenkt, kam 1833 nach Paris und wurde 1836 aufgestellt (Die Suche wird fortgesetzt…).
Anderseits. Im Arabischen Frühling wurde das Ägyptische Museum geplündert. 69 Stücke wurden gestohlen, 35 wiedergefunden. Handliche kleine Artefakte. Museumswächter vielleicht, sie sollen kein Lohn bekommen haben. Nun sind diese weltbekannten Ausstellungsstücke nicht an jeder Ecke zu verkaufen.
Währe aber die handliche Büste der Nofretete darunter gewesen, wäre diese schon bei der ersten Berührung für immer zerstört worden.
Gottseidank fehlte den Diebe die brutale. kriminelle Energie der großen Berliner Clans aus dem Libanesischen Umfeld. Die würden auch die Totenmaske des Tut-ench-amun ohne Rücksicht einschmelzen. Mit dem Schmuck aus dem Grünen Gewölbe in Dresden werden sie es so gemach haben. Möge denen Allah einst 72 Jungfrauen geben - aber über 80-jährige!
Ägyptisches Museum Kairo 1972. Ein Meues sollte 2020 eröffnet werden
Anubis auf einem Schrein. Ein Schakal. Er stellt eine Gottheit dar, die im Neuen Reich der Totengeleiter ist.
Eines der berühmtesten Museumsstücke der Welt:
Die Totenmaske des Tut-ench-amun
18. Dynastie (Drittes Reich, 1332 bis 1323 v. Chr.)
Thron des Tut-ench-amun
Königliche Ruferin
Selket - „die atmen läßt“ mit einem Wasserskorpion (mit Atmungsrohr) auf dem Kopf. Sie gilt als Schutzgöttin der Kanope, der Gefäße für die Eingeweide der Mumifizierten.
Schrein im Ägyptische Museum Kairo (Nilfischer)