Costa Rica



Städte, Parks und Landschaften

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Barú und Dominical

Barú

Cabañias

Von Jacó bis zur panamaischen Grenze sind es ungefähr 320 km. Die Fahrt geht über Parita nach Quepos. Diese ersten 100 km führen nur an genetisch identischen Ölpalmen in endlosen Plantagen vor bei. Das war einmal wertvoller Küstenregenwald. Was müssen da mal für Tiere gelebt haben! Die Vernichtung von Biodiversität auf der ganzen Welt ist ungeheuer besonders hier in Costa Rica.

Vielleicht 4 km vor Dominical, kurz vor der Tankstelle, geht ein Weg ab, der zur

Hacienda Barú National Wildlive Refuge

und zum Pazifik. Keine 100 m sind es zum Parkplatz, keine 300 m zum Meer. Zu jeder Tageszeit ist man hier meistens allein. Hier ist einer der schönsten Strände der Welt. Bis zum Horizont ist niemand zu sehen.

In der gepflegten Anlage der Hacienda kann man Übernachten (ziemlich hochpreisig) oder selbst den Trail entlanglaufen. Aber 
ohne Guide sieht man nichts im Wald, sieht nicht die Faultiere hoch oben im Baum, kein Opossum, nichts. Im Januar, Februar und März kann es hier verdammt heiß und schwül sein. Ein einzigartiges Erlebnis erwartet einem am Strand von Barú.


Trail

Der Weg vorbei an der Hacienda zum Meer

Wer bevölkerte die Erde wohl eher? Der Baum? Die Iguana Negra?

Von unschätzbaren Wert: Unter Palmen und Strandmandelbäumen kann man im Schatten parken.

Und plötzlich sieht man das Meer. Und Passatwolken. Die scharfe Unterkante dieser Wolkenart ist überall auf der Welt ziemlich genau 2.000m hoch.

Ziemlich einzigartig auf der Welt. 32 km lang und kein einziger Mensch zu sehen: BARÚ, Costa Rica
Sand: 50°, Luft: 40°, Wasser: 30° C - im Winter!  Hier auf 9° 15´32. 46“N   83° 52´31.02 W

…schaut ungläubig 26 km die Küste nach Nordwest…

…und 6 km nach Südost entlang, sieht keine Menschen, keine Bauten, nur pure Natur.

Eigentlich kann man mit so einem Strand nicht viel anfangen. Verwöhnt von 29 Urlauben auf Koralleninseln im Indischen Ozean ohne großen Wellenschlag und glasklarem Wasser, braucht man hier keine Brille und Flossen. Hinter den sich brechenden Wellen herrscht eine starke Strömung, echt Lebensgefahr. Die Sicht ist getrübt von Plankton und aufgewühltem Sand.

Die Sonne brennt gnadenlos. Trockner Sand hat fast 50° C, im Schatten sind es 38-40°, das Wasser hat im Flachen 29-30°. Ein Bad erfrischt nicht wirklich. Angenehm ist nur der Passatwind wenn er die Haut trocknet.

Aber diese schier endlose Weite, diese fast unwirkliche Einsamkeit zieht einen an, fasziniert. Wo auf der Welt findet man noch so ein Stück pure Natur? Jedesmal in den 11 Jahren im Land war man mehrere Male hier. Es kamen 225 Fotos zusammen - geblieben ist ein große Sehnsucht nach dieser Weite und Schönheit.

Blick nach Nordwest 

26 km!

Flut

Ebbe. Der Standort aller Bilder ist: 9°15´32.46“N 83°52´31.02 W

Starker Wellengang bei auflaufendem Wasser

Jedes mal sieht es hier an der gleichen Stelle anders aus

Voller Sonnenschein, blauer Himmel, schöne Passatwolken

Hier im Südosten des Landes gibt es auch in der Trockenzeit von Januar bis April mal Regen 

Stiller Ozean?

Und machmal ist der Stille Ozean gar nicht so still

Es ist warm. Vielleicht 30° C. Die Luftfeuchte ist hoch. Eine Stunde später scheint wieder die Sonne.

Blick nach Südosten 

Eine tolle Sicht. Die Felsen da im Südosten sind 6 km weit weg. (70mm-Tele, Feb. 2013)

Auflaufendes Wasser (50mm, Feb. 2014)

Flut (24mm, Feb. 2016)

Flut (75mm, 23. Feb. 2004)

Brettwurzeln

Dominical

So, wie das Pueblo Dominical, sehen alle Dörfer in Mittelamerika aus. Die Aufnahme ist vom Februar 2017, die Hitze ist nicht zu sehen. Am frühen Vormittag sind es 32°C. Ein paar Grad werden noch dazukommen. Die Backpackers schlafen noch und träumen von dem Schnee denen ihnen Abends die Kolumbianer verkauft haben.

Goldseidenspinne - Nephila clavipes, Weibchen

Goldseidenspinne - Nephila clavipes, Weibchen, Unterseite

Die Spinne war der Grund, Dominical immer wieder anzufahren. Zwischen 2002 und 2006 gab es in Dominical fast keinen Autoverkehr und in jeder Hecke der weinigen Straßen waren die goldenen Gewebe der Goldseidenspinne  (Nephila clavipes) zu sehen. Auf beiden Bildern ein Weibchen. Jetzt, 2016, bekommt man nicht mal einen Parkplatz. Die nützlichen Spinnen sind weg.

Mündung des  RÍo Barú, der Ortsrand von Dominical

Dominical

Dominical wäre nicht weiter
erwähnenswert, gäbe es hier nicht viele junge Rucksacktouristen. Es
scheint, als bekomme man hier eher etwas vernünftiges zum Rauchen als etwas anständiges zum Essen.

Hinter Dominical wird es schöner.
Alles ist saftig grün, die hervorragende Straße schlängelt
sich zwischen Küstengebirge und
Pacific entlang.

Eigentlich bekommt man in den kleinen Geschäften alles

Das ist natürlich übel bei der Hitze nicht an dem offenen Müllwagen vorbei zu kommen

Mülltrennung

Bei der Aufnahme von 2016 hier ist noch nichts von Mülltrennung zu sehen.

2017 hat man damit angefangen. Zumindest sammelt man die unzähligen Wasserflaschen aus Plastik schon extra - wenn, wie beobachtet, auch nur wieder ein Camion zum Abholen kommt. immerhin: Ein Anfang ist gemach, wenn vielleicht auch noch lange alles auf eine Halde gekippt wird.

Es ist kaum vorstellbar, dass jemand die Plastikflaschen aus dem ganzen Land einsammelt und es irgendwo ein Recycling gibt.Schließlich fließt in dem ach so öko-grünem Land das Abwasser ungeklärt in die Flüsse-

Auffallen um jeden Preis (2017)

Eine Sorte mit blasgelben Fruchtfleisch kann man richtig fürchten lernen. Sie ist so sauer - was natürlich den Durst löscht - das der Gauen rechelrecht verätzt wird.

Verblüffend wie viele Ananassorten es gibt

Er versorgt die Bachpackers die durchaus zu Handeln verstehen

„Obstladen“ am Strand von Dominical. "Pipa" (unreife Cocosnuss) schmeckt
gut!

Wenn man Glück hat, liegt die Nuss auf Eis. Mit der Machete wird oben die Nuss geöffnet und ein Strohhalm wird hineingesteckt. Seit Jahren sollte man nicht mehr als 500 Colones ausgeben, ungefähr 1 US $.

All der Staub, die Gerüche, die Farben, das anscheinend so sorglose Leben: wer im grauen und kalten Februar bei uns da keine Sehnsucht bekommt, kennt die Tropen nicht.

Na bitte, man (besser Frau) kann auch einen Schaufensterbummel machen

Die Straße südlich von Dominical

Aber der Strandabschnitt von Barú ist wohl der leerste den man finden kann - auf der Welt