Handbuch der Malediven



Kapitel 2 
Knochenfische

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Ordnung Doktorfischartige - Acanthuriformes

Familie Falterfische - Chaetodontidae

Unterfamilie Eigentliche Falterfische - Chaetodotinae

Systematik und Gattung Falterfische Chaetodon


Seite 1

Einleitung 

Artensterben: Im Feb 2008 gab es von den 27 Arten der hier beschriebenen 
Falterfische nur noch 19 Arten an der Insel Embudu. 2012 waren es noch 8 Arten.
Das Bild ist von der Insel Kuredu vom Februar 1998
Halsband - Falterfische Chaetodon collare und ein Gelbaugenschnapper, Macolor macularis dösen in ruhigem Wasser am Tage vor sich hin. Die kleinen Schulen der Halsband - Falterfische scheinen eine besondere Ruhe auszustrahlen. Sie sind häufig an wenig von Urlaubern frequentierten Stellen am Riff friedlich mit anderen Arten zusammen zu sehen. 
Alle diese Falterfische sind auf Korallen angewiesen. Sie dienen ihnen als Nahrungsquelle, als Unterschlupf bei Gefahr und, da sie tagaktiv sind, nachts als Schlafplatz. Anzutreffen sind sie vom Riffdach bis in Tiefen von höchstens 15 - 20 m. Viele Arten sind standorttreu und nur paar­weise anzutreffen. Nur der Schwarze Pyramiden - Falterfisch (Hemitaarichthys zoster) lebt in großen Schwärmen vor den Riffen. Die so sehr auffallenden grellen Signalfarben und die von Art zu Art, ja auch von jungen zu erwachsenen Tieren einer Art, sehr unterschiedlichen Zeichnungen dürften in erster Linie Arterkennungszeichen sein.
Falterfische Chaetodontidae
Falterfische gehören nun nicht mehr zur Ordnung der Barschartigen (Perciformes). Sie sind jetzt der Ordnung Doktorfischartige  Acanthuriformes zugeordnet . Den 12 Familien dieser Ordnung eint das Nachwachsen der Zähne an den Außenseiten der Kiefer. Die Familie wird unterteilt in

Unterfamilie  Eigentliche Falterfischen - Chaetodontinae


Unterfamilie Wimpel- und Pinzettfische -

Heniochinea.

Weltweit gibt es von dieser Familie 130 Arten, von denen ungefähr 30 an den Riffen der Malediven mal vorgekommen sind. Es sind plakatfarbene, schmale, scheibenförmige Fische mit den unwahrscheinlichsten Zeichnungen. Sie werden im Deutschen oft auch Schmetterlingsfische genannt, was aber schlichtweg falsch ist, da mit diesem Namen schon Süßwasserfische belegt sind.
Jeder Fisch am Riff hat sich auf verschiedene Weise an seinen Lebensraum angepasst, seine Nische gefunden, sich höchst unterschiedlich spezialisiert. 
Durch die unterschiedlichen Farben und Muster ist so leicht zu erkennen, dass da kein Futterkonkurrent daherkommt. Während dieselbe Färbung beim gleich spezialisierten Artgenossen sofort heftige Aggressionen hervorruft, kann er bei einem anders gefärbten Individuum ruhig und gelassen bleiben. Seine Nahrungsnische bleibt ja unangetastet. Erst diese Verhaltensweise ermöglicht das Zusammenleben so vieler verschiedener Arten auf so einem engen Raum wie z.B. ein einziger Korallenstock oder ein kleiner Riffabschnitt ihn darstellt.

Die jungen und alten Tiere einer Art sind nicht nur anders gefärbt und gezeichnet. Sie sind auch noch auf andere Nahrungsquellen spezialisiert, um sich gar nicht ins Gehege zu kommen. Hinsichtlich der Fressgewohnheiten lassen sich fünf verschiedene Gruppen unterscheiden. Die einen bevorzugen harte, andere weiche Korallen. Andere leben von kleinen Wirbeltieren und winzigen Krustentieren, die die Korallen bevölkern. Wieder andere bevorzugen ausschließlich Plankton und natürlich gibt es die große Gruppe der Allesfresser. 

Von der Fortpflanzung der Falterfische weiß man recht wenig. Winzige Eier treiben zur Oberfläche und die Schlupfzeit im warmen Wasser der Tropen soll nicht mehr als 18 - 30 Stunden betragen.

Systematik

Neue Systematik der Familie Falterfische - Chaetontidae

Unterkohorte                Neoteleostei
                                    Acanthomorphata
                                    Stachelflosser            Acanthopterygii
                                    Barschverwandte       Percomorphaceae
Ordnung                     Doktorfischartige        Acanthuriformes
Familie                       Falterfische                Chaetodontinae
Deutsch Latein Englisch Französisch Japanisch Dhiveli
Unterfamilie  Eigentliche Falterfische - Chaetodontinae 
Gattung Falterfische i. e. S.- Chaetodon 
Art Fähnchenfalterfisch Chaetodon auriga 
Threadfin butterflyfish - Papillon paraharaha - Toge-chouchou-uo - Dhon bibi
Art Bennets Falterfisch - Chaetodon bennetti
Bluelashed butterflyfish Papillon gros oeil Umizuki-chouchou-uo Dhon bibi
Art Zitronenfalterfisch - Chaetodon citrinellus 
Speckled butterflyfish - Papillon tachetè - Goma-chocho-uo - Dhon bibi
Art Halsbandfalterfisch Chaetodon collare 
Collare butterflyfish - Papillon à colier - Eri-chouchou-uo - Dhon bibi
Art Schwarzflossenvagabund Chaetodon decussatus 
Indian vagabond Papillon Sadoru Dhon bibi
Art Indischer Doppelsattel-Falterfisch  Chaetodon falcula 
Saddleback butterflyfish - Papillon à selle de cheval - Sadoruback-chouchou - Dhon bibi
Art Tüpfelfalterfisch - Chaetodon guttatissimus
Spotted butterflyfish - Papillon moucheté - Peppared chouchou-uo - Lahjehi bibi
Art Klein‘s Falterfisch - Chaetodon kleinii 
Klein’s butterflyfish - Papillon de klein - Mizore chouchou-ou - Alanaasi bibee
Art Gestreifter Falterfisch - Chaetodon lineolatus 
Lined butterflyfish Papillon strié Nisefurai-chouchou-ou Dhon bibi
Art Mondsichel-Falterfisch - Chaetodon lunula 
Racoon butterflyfish - Papillon demi-lune - Chouhan  Handhufalhi bibi
Art Schwarzrücken-Falterfisch - Chaetodon melanotus 
Blackback butterflyfish - Papillon zèbre - Akebono-chouchou-uo - Dhon bibi
Art Merten‘s-Falterfisch - Chaetodon mertensi
Atoll butterflyfish - Papillon de mertens - Benio-chouchou-uo - Dhon bibi
Art Falscher Gitterfalterfisch - Chaetodon oxycephalus 
Spott-nape butterflyfish - Papillon oeil-de dieu - Chocho-uo - Dhon bibi
Art Meyers Falterfisch - Chaetodon meyeri 
Meyer‘s butterflyfish - Papillon corsaire - Oogi-chouchou-uo - Dhon bibi
Art Gelber Falterfisch - Chaetodon plebeius 
Blueblotch butterflyfish - Papillon - Sumitsuki-tonosamadai - Dhon bibi
Art Triangelfalterfisch  - Chaetodon triangulum 
Triangle butterflyfish - Papillon triangulair - Sankaku chouchou-uo - Thineskan bibi
Art Sparrenfalterfisch  - Chaetodon trifascialis 
 Chevron butterflyfish - Papillon angleté - Yarikatagi - Dhon bibi
Art Rotsaumfalterfisch  Chaetodon trifasciatus 
Redfin butterflyfish Papillon pourpre Misuji chouchou-uo Dhon bibi
Art Tränentropfen-Falterfisch - Chaetodon unimaculatus 
Teardrop butterflyfish - Papillon quatre yeux - Itten chouchou-uo - Dhon bibi
Art Schwarzrand-Falterfisch - Chaetodon vagabundus 
Vagabond butterflyfish - Papillon á vagabond - Furai chouchou-uo - Dhon bibi
Art Gelbkopf-Falterfisch - Chaetodon xanthocephalus 
Yellowhead butterflyfish - Papillon à tète jaune - Ki-gashira-chocho-uo - Dhon bibi
Gattung Pinzettfische - Forcipiger
Art Röhrenmaul-Pinzettfisch Forcipiger flavissimus 
Longnose butterflyfish Papillon a long nez Oo-tueyakka-dai Dhon bibi
Art Gelber Maskenpinzettfisch Forcipiger longirostris 
Longnose butterflyfish Chelmon à très long bec Ofueyakkodai Thun bibi
Gattung  Pyramiden-Wimpelfische Hemitaurichtys
Art Pyramiden-Falterfisch Hemitaurichtys zoster 
Black pyramid butterflyf. Papillon pyramide Kufo-piramiido-chouchou Huras gahli kandu
Gattung Wimpelfische Heniochus
Art Schwarmwimpelfisch - Heniochus diphreutes
 Schooling bannerfish - Pavillon arouse - Hata-tate-dai - Dhon bibi
Art Maskenwimpelfisch - Heniochus monoceros 
Masked bannerfish - Pavillon croissant de nuit - Oni-hata-tate-dai - Dhon bibi
Art Phantomwimpelfisch - Heniochus pleurotaenia 
Indian bannerfish - Papillon kabubu - Indian hatatatedai - Hindu dhidhamas
Artensterben:
Falterfische
1953:             33 Arten             Hans Hass/E. Eibersfeld
1982-89        27 Arten              hier nachgewiesen
2002             19 Arten              gezählt an Embudu
2012              8 Arten              gezählt an Embudu

Unterfamilie  Eigentliche Falterfischen - Chaetodontinae

Fähnchenfalterfisch - Chaetodon auriga Forsskål, 1775

E: Threadfin butterflyfish, F: Papillon paraharaha, J: Toge-chouchou-uo, D: Dhon bibi
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Größe: ca. 20 cm, Tiefe: 1 m                                          Ellaidhoo, Ari- Atoll, 1993

Fähnchen-Falterfisch Chaetodon auriga Forsskål, 1775

Größe: ca. 20 cm, Tiefe: 1 m                                          Ellaidhoo, Ari- Atoll, 1993

Größe: ca. 20 cm, Tiefe: Dhigufinolhu, Süd-Male-Atoll, 1990

Hier schein es sich, alleine von der Größe her, um ein ausgewachsenes Exemplar zu handeln.

Größe: ca. 20 cm, Tiefe:      Eriadhu, Mord-Male-Atoll, 1989

Größe: ca. 20 cm, Tiefe: 1 m  Dhigufinolhu, Süd-Male- Atoll, 1990

Fähnchen-Falterfische, adult

Größe: ca. 15 cm, Tiefe: 1 m,    Embudu, Süd-Male- Atoll, 2001

Der hintere Teil des Rückens ist noch nicht ganz dunkel gefärbt. Ein Farbwechsel, beispielsweise bei Erschrecken wie bei anderen Arten, war nicht zu beobachten. Ist er halberwachsen?
Größe: ca. 10 cm, Tiefe: 1 m,    Embudu, Süd-Male- Atoll, 2001
Die Länge des Wimpels scheint keine Aussage zum Alter zu machen. Hier ist es die Größe des Körpers und die unregelmäßigen Linien. Es ist ein junger Fisch.

Was für eine schöne Zeichnung die Schnauze hat. Im Wasser bleibt keine Zeit, solche Details auszumachen.

Zwar braucht der Fähnchen-Falterfisch auch Korallen, aber wohl mehr zum Schutz. Er gibt sich als Allesfresser auch mit einem einzigen Korallenstock zufrieden. Sein Speiseplan besteht aus Algen, Borstenwürmern, Garnelen, Korallenpolypen, Würmern und kleinsten Schnecken, was Magenuntersuchungen ergeben haben.

Erwachsen erreicht er eine Länge von 23 cm und dann ist auch der wimpelartige Anhang der Rückenflosse am längsten. Er lebt nicht tiefer als 10 m und ist immer nur paarweise unterwegs. Diese Art ist recht häufig anzutreffen und nicht besonders scheu, was Aufnahmen wie hier aus 60 cm Entfernung mit dem Normalobjektiv der Nikonos erlauben. Junge Fähnchen-Falterfische haben eine andere Zeichnung (siehe Bild unten).

Vorkommen: Gesamter Indopazifik und um Australien.
Ein typisches Beispiel für junge Falter- und Kaiserfische ist die andere Zeichnung und Färbung gegenüber den erwachsenen Tieren.

Die andere Färbung und Zeichnung verhindert Aggressionen und Rivalitäten mit den Artgenossen und Revierbesitzern. Oft haben die jungen Fische auch noch andere Ernährungsgewohnheiten und Lebensräume. Sind sie noch kleiner als der Fähnchen-Falterfisch auf dem Bild, leben sie in der Kinderstube des Riffs, in den flachen und warmen Lagunen. Dort sind sie auch einigermaßen vor den größten Räubern geschützt. Alle jungen Falter- und Kaiserfische sind nur sehr schwer ausfindig zu machen. Es ist nur Zufall, wenn sie einem wie hier ins Bild schwimmen. Sie sind obendrein bei Weitem scheuer als die ausgewachsenen Fische.

Nachts ändern die Fähnchen-Falterfische ihre Färbung nicht. Zum Schlafen verstecken sie sich unter den Korallen, immer auf der Hut vor den Räubern.

Fähnchen-Falterfische haben das Korallensterben überlebt - noch. Die letzte Aufnahme hier ist von 2001 von der Insel Embudu und beweist es.
Und heute? Heute sieht es nur noch trostlos aus. Der Fähnchen-Falterfisch schwimmt nur noch mit seinem Partner da rum. 

Artenarm sind alle Gewässer geworden durch die Meereserwärmung. Algen überziehen die toten Korallenreste, lebende wertvolle Korallen gibt es nicht mehr. Und wann ist der Fähnchen-Falterfisch dran mit dem Aussterben?
Größe: ca. 20 cm, Tiefe: 1 m       Embudu, Süd-Male- Atoll, 2001

Bennets-Falterfisch Chaetodon bennetti Cuvier, 1831

E: Bluelashed butterflyfish, F: Papillon gros oeil, J: Umizuki-chouchou-uo, D: Dhon bibi
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Größe: 20 cm, Tiefe: 2 m                                                           Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Vor dem Riff ist die gelbe Farbe gar nicht mehr auffällig. Gäbe es heute noch so ein Riff an den Inseln, wäre man hocherfreut. Aber 1993 waren schon die ersten Schäden zu sehen. Dir Acroporakorallen blichen aus und wenn die Lederkoralle (hinten) so wuchert, haben die anderen Korallen keine Kraft mehr, die Weichkoralle abzuwehren.
Größe: 20 cm, Tiefe: 2 m                                                           Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1995
1994 und 95 setzte sich der Trend an den Riffen der Insel Ellaidhoos erschreckend fort. Im April 1998 starben durch den El Niño alle ab. Was danach langsam wieder kam, kamn man kaum, noch Riff nennen. Ob die Bennet´s- Falterfische überlebt haben? Eher nicht!
Größe: 18 cm, Tiefe: 6 m                                                    Kuramathi, Rasdu - Atoll, 1987
Die Meerbarbe wirbelt ja mit ihren Barteln den Sand nach Nahrung auf. Der Falterfisch braucht Korallen. Aber die seltene Säulenkoralle ist für die nächsten Jahrtausende verschwunden. Da können sich die Klimaaktivisten so lange festkleben wie sie wollen…

Dieser Fisch hat den Ring um den Fleck. Warum?

Größe: ca. 15 cm, Tiefe: 1 m,    Embudu, Süd-Male- Atoll, 2001

Größe: ca. 15 cm, Tiefe: 1 m,    Embudu, Süd-Male- Atoll, 2001

Der schwarze Fleck auf der Seite hat keine  Umrandung 

Größe: ca. 15 cm, Tiefe: 1 m   Dhigufinolhu, Süd-Male- Atoll, 1990

Dieser schöne Fisch ist relativ selten anzutreffen und sehr scheu. Der äußere Riffbereich mit starkem Korallenbewuchs mit Wassertiefen bis 20 m ist sein Lebensraum. Das Foto zeigt ein ausgewachsenes Tier von ca. 18 cm. Die Jungtiere in den lichtdurchfluteten Lagunen haben, was bei Falter- und Kaiserfischen selten ist, die gleiche Zeichnung. Nur ist der auffallende Seitenfleck in der Zeichnung ist noch kontrastreicher.

Der Bennets-Falterfisch wird auch Pfauenaugen-Falterfisch genannt. Er lebt ausschließlich von Korallenpolypen.

Alle Falterfische auf dieser Seite sind in den Jahren 1986 bis 1988 entstanden. So ab 1994 war festzustellen, dass der Artenreichtum gerade bei den Falter- und Kaiserfischen drastisch zurückgegangen war. Es scheint in erster Linie auf die sehr starke Nutzung der Inseln durch den Tourismus und ebenso durch die Überbevölkerung auf den Inseln der Melediver zurückzuführen zu sein.

Vorkommen: Ostafrikanische Küste, Madagaskar, Seychellen, Mauritius über den Indischen Ozean, den japanischen Kerama Inseln bis in den Pazifischen Ozean (Tahiti).

Was  die Aufnahmen hier wertvoll macht ist nicht der schlecht aufgelöste Benetts Falterfisch, sondern die intakte Korallenwelt an der Insel Ellaidhoo im Jahre 1993, dem letzten Jahr mit richtig schönen Korallen an der Insel.

Den Unterschied erkennt man am Riff nicht ohne Weiteres
Gestreifter Falterfisch 
Chaetodon lineolatus
Schwarzrücken-Falterfisch 
Chaetodon melanotus
Falscher Gitterfalterfisch  Chaetodon oxycephalus
anderes Loniebnuster
Rücken schwarz
Augenbinde unterbrochen 

Zitronenfalterfisch Chaetodon citrinellus Cuvier, 1831

E: Speckled butterflyfish, F: Papillon tachetè, J: Goma-chocho-uo, D: Dhon bibi
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Größe: 20 cm, Tiefe: 1 m                                                            Ellaidhoo, Ari-Atoll, 1993
Zitronenfalterfisch Chaetodon citrinellus Cuvier, 1831
  Größe: 20 cm, Tiefe: 1 m                                                  Vilamendhoo, Ari-Atoll, 1987

Größe: ca. 20 cm, Tiefe: 1 m,    Embudu, Süd-Male- Atoll, 2008

Größe: ca. 20 cm, Tiefe: 1 m,    Embudu, Süd-Male- Atoll, 2008

Der Zitronenfalterfisch lebt in Tiefen um 10 m. Das mag der Grund sein, warum er beim Schnorcheln so selten zu sehen ist. Nach meinen Beobachtungen ist der bis 13 cm groß werdende Fisch auf ein intaktes Korallengebiet angewiesen. Dort zupft er mit seinem kleinen aber kräftigen Maul Korallenpolypen ab, schabt Algenbewuchs herunter und frißt Würmer.

Fühlt sich der kleine Fisch von anderen Lebewesen bedroht, spreizt er seine Rückenflossenstacheln aggressiv ab und richtet sie, den Kopf nach unten, gegen seinen Feind.

Eine Ähnlichkeit besteht mit dem Chaetodon guttatissimus, dem Tüpfelfalterfisch (siehe dort), der allerdings in den flachen Lagunen lebt und weitaus häufiger vorkommt. Beide haben die gleiche Körpergröße und Farbe bei ähnlicher Zeichnung. Der auffälligste Unterschied ist der schwarze Rand der Afterflosse beim Tüpfelfalterfisch.

Vorkommen: Indischer Ozean, Australien, Südsee.

Hallo, ihr aktuellen Maledivenbesucher!

Wenn ihr den Bungalow verlasst und ins ein Meter tiefe Wasser geht, den Kopf unter Wasser haltet und durch die Brille schaut: Sieht es dann so aus wie auf dem Bild von Dhigufinolhu von 1990? Oder doch eher so wie auf dem Bild unten von Embudu 2002, so ganz ohne Acroporakorallen? 

Hier war mal die Kinderstube des Riffs. Hier hatten die jungen Riffbarsche ihre Wohn- und Schutzkoralle, hier konnten sie bei Gefahr ein sicheres Versteck finden. Auf dem Bild sind es Dreibinden-Preußenfische und Grüne Schwalbenschwänze.
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